Update am Abend: Deutschen im Iran drohen Verhaftungen

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    Update am Abend:Deutschen im Iran drohen Verhaftungen

    von Anna Grösch
    03.11.2022 | 17:01
    |
    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    seit heute fordert das Auswärtige Amt deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger offiziell dazu auf, den Iran zu verlassen. Grund seien willkürliche Verhaftungen von Ausländern, es bestehe für Deutsche "die konkrete Gefahr, willkürlich festgenommen, verhört und zu langen Haftstrafen verurteilt zu werden". Für Doppelstaatler sei das Risiko noch höher. Die Deutsche Botschaft und ihr Personal in Teheran sei davon jedoch nicht betroffen.
    Die Befürchtung ist wohl, dass die iranische Regierung Ausländer und Ausländerinnen als eine Art "Faustpfand" nutzt, um die eigene Verhandlungsposition zu stärken. Oder ein Exempel an ihnen zu statuieren. Wer kann, soll also ausreisen. Frankreich hat das seinen Bürgerinnen und Bürgern schon Anfang Oktober empfohlen.
    02.11.2022 | 2:42 min
    Die Proteste im Iran gehen indes weiter. Man kann nur erahnen, wie es den Menschen ergeht, die sich seit Wochen gegen einen immer brutaler agierenden Unrechtsstaatsapparat auflehnen, im Großen und im Kleinen. Und trotz Schauprotesten, trotz Toten, trotz immer neuer Drohungen des Regimes machen sie weiter.
    Belege davon dringen durch die Internetsperren nach draußen, manche lauter, manche leiser. Zum Beispiel finden sich im Internet Videos davon, wie junge Menschen den Mullahs im Vorbeigehen ihre Kopfbedeckungen vom Kopf schlagen. Zu einer Art Volkssport soll das geworden sein. Lautere Demonstrationen hingegen hatten sich in den vergangenen Tagen immer wieder an Gedenktagen an junge Iranerinnen und Iraner entzündet, die wegen ihres Protests gegen das Regime ums Leben gekommen waren. Ein beliebter Slogan dabei: "Tötet ihr einen, kommen Tausend nach."

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Russen sollen über veraltete Fahrzeuge klagen: Die Rede ist von "Aluminiumdosen", mit denen die russische Armee ausgestattet sei. Die Informationen kommen vom britischen Geheimdienst. Nach Verlusten fehlten den Russen nun moderne Kampffahrzeuge.
    Schwere Kämpfe um Soledar und Bachmut: Die Gefechte im Donbass gehen weiter. Laut ukrainischen Informationen greift Russland die Ukraine weiterhin mit iranischen Drohnen an.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Weitergabe persönlicher Daten teils rechtswidrig: Der Verfassungsschutz darf gesammelte persönliche Daten nicht einfach an andere Behörden weitergeben - das ist gegen das Grundgesetz. Das Urteil dazu hat das Bundesverfassungsgericht heute veröffentlicht. Die weitgehenden Übermittlungsbefugnisse seien nicht mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung vereinbar.
    Was Sie über die Energie-Entlastungen wissen müssen: Für wen gelten die staatlichen Hilfsmaßnahmen bei den Energiekosten und was kommt letzten Endes bei den Verbrauchern an? Die Antworten finden Sie in unserem FAQ.
    03.11.2022 | 2:41 min
    Steinmeier stellt Klebe-Aktionen für Klima infrage: Der Bundespräsident hinterfragt das Verhalten einiger Klima-Aktivisten und -Aktivistinnen, die Gemälde attackieren oder sich auf Straßen oder an Museums-Exponaten festkleben. "Ich befürchte, dass es die breite gesellschaftliche Unterstützung für mehr und entschiedeneren Klimaschutz eher infrage stellt", so Steinmeier.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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    Weitere Schlagzeilen

    Zahl des Tages

    Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zur größten Vertreibung von Menschen seit Jahrzehnten geführt. Etwa 14 Millionen Menschen seien seit Beginn der Angriffe am 24. Februar aus ihren Häusern vertrieben worden, so UNHCR-Chef Filippo Grandi in New York.
    Grafik: 14 Millionen vertriebene Ukrainer und Ukrainerinnen
    Quelle: ZDF

    Gesagt

    Die sechs Westbalkanstaaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien haben sich auf "Mobilitätsabkommen" für eine bessere Zusammenarbeit geeinigt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat das bei einem Treffen mit deren Ministerpräsidenten in Berlin begrüßt. Und auch seine grundsätzliche Bereitschaft für eine EU-Aufnahme bekräftigt:

    Die sechs Staaten des westlichen Balkans gehören in die Europäische Union. Sie sind Teil Europas und Teil der europäischen Familie.

    Olaf Scholz, Bundeskanzler

    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Helligkeit durch Straßenlaternen und andere Beleuchtung mitten in der Nacht: Das kann den Biorhythmus von Lebewesen schon einmal aus dem Konzept bringen. Denn Tageslicht - und Dunkelheit in der Nacht - sind ein fundamentaler Taktgeber für das Leben auf der Erde. Was Kunstlicht mit Tieren und Pflanzen macht, beleuchtet die Dokumentation "Licht aus - Wie Kunstlicht die Natur verändert". (45 Minuten)
    03.11.2022 | 44:06 min
    Mitten in den Wäldern Lapplands findet Polizistin Nina eine Prostituierte, die mit dem Tod ringt. So beginnt die finnisch-deutsche Thriller-Serie "Arctic Circle - Der unsichtbare Tod". Dann wird im Blut der Frau ein extrem tödliches Virus entdeckt. Und bald findet Nina sich in einer fragwürdigen strafrechtlichen Untersuchung wieder ... (FSK 16, abrufbar zwischen 22 und 6 Uhr oder mit Altersverifikation, eine Staffel mit zehn Folgen)

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Anna Grösch und das gesamte ZDFheute-Team
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