Update am Morgen: Not und Spiele

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    Update am Morgen:Not und Spiele

    von Ilka Brecht
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    Ilka Brecht

    Guten Morgen,

    am 20. November wird die Fußball-WM in Katar angestoßen. Dann rollt der Ball im Eröffnungsspiel, die Menge im al-Bayt-Stadion jubelt - und die ganze Welt schaut zu. Die Geschichte, die bis zu diesem Tag führt, ist lang und schmutzig. Sie beginnt 2010, als die FIFA Katar, dem Kleinstaat mit großer Kasse und glitzernder Kulisse, den Zuschlag für die WM gab - flankiert von Korruptionsvorwürfen. Es folgten Berichte über Stadion-Baustellen, auf denen unfassbar viele Arbeiter zu Tode kamen, und über eklatante Missstände bei Menschenrechten. Jetzt, kurz vor der WM, wird die Kritik an Katar nochmal besonders laut, aber die Machthaber im Emirat mögen es nicht hören.
    Es sei unfair, immer auf Katars Regierung zu zeigen, klagte deren Außenminister gegenüber der "FAZ". Er hatte sich über die deutsche Bundesinnenministerin geärgert, weil diese unter anderem Sicherheitsgarantien für die LGBT-Community verlangte. Frontal kennt solche katarischen Konter bei Kritik. Als unsere Satiriker in der Sendung vom 27. September die WM in Katar aufs Korn nahmen, bekam die Redaktion postwendend einen Brief. Es gebe keinen einzigen Fall, so der Wortlaut auf Büttenpapier und unter dem Wappen von Katar, in dem Touristen wegen ihrer Homosexualität bestraft worden wären. Und weiter heißt es: Homosexuelle seien sehr willkommen in Katar!
    Offenkundig fällt im Wüstenstaat nicht auf, was merkwürdig ist an so einer Replik. Denn die beruhigende Botschaft gilt ja nur für Gäste, die bald wieder ausreisen. In Katar selbst ist die islamische Scharia Grundlage der Gesetze, und Homosexualität steht unter Strafe. Und noch etwas ist uns bei der Lektüre aufgefallen: Immer wieder wird beteuert, dass die Arbeitsbedingungen sich vorzeigbar verbessert hätten. Frontal-Recherchen (heute Abend, 21 Uhr im ZDF) zeigen allerdings etwas anderes: das Elend hinter den Kulissen, Not und Spiele!
    Einen guten Tag wünscht Ihnen
    Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins frontal

    Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist

    Selenskyj lobt Hilfsbereitschaft: Angesichts der heftigen russischen Angriffe auf sein Land hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Hilfsbereitschaft der internationalen Gemeinschaft gelobt. "Die aktuelle Eskalation des russischen Raketen- und Drohnenterrors hat nur dazu geführt, dass die Welt (...) mit neuer Hilfe für die Ukraine antwortet", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache. Einige Stunden zuvor hatte Verteidigungsminister Olexij Resnikow über den Erhalt neuer Flugabwehrsysteme aus US-amerikanischer und italienischer Produktion berichtet.
    Sorge vor Blackout in Kiew: Bürgermeister Klitschko hat die Frage einer Evakuierung der Großstadt ins Gespräch gebracht. Warum dieses Szenario auch eine große symbolische Bedeutung hat.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Was bei den US-Midterms auf dem Spiel steht: Heute wird in den Vereinigten Staaten gewählt, es geht um die Sitze in beiden Kammern des US-Kongresses. Obwohl der Präsident nicht zur Wahl steht, gilt die Wahl auch als Stimmungstest für Joe Biden - und Donald Trump.
    Tarifverhandlungen bei Metall- und Elektroindustrie: In Baden-Württemberg und Bayern startet die vierte Verhandlungsrunde. Die Gewerkschaft IG Metall fordert für die bundesweit 3,8 Millionen Beschäftigten acht Prozent mehr Lohn.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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    Grafik des Tages

    125 der reichsten Menschen der Welt stoßen im Jahr durchschnittlich so viele Treibhausgase aus wie ganz Frankreich. Das hat die Organisation Oxfam berechnet. Auch die Investitionen der Milliardäre und Milliardärinnen trügen zu einer Erhöhung der Emissionen bei.
    Grafik: Milliardäre stoßen so viel CO2 wie ganz Frankreich aus
    Quelle: ZDF/iStock

    Zahl des Tages

    541 Zeugen und Zeuginnen wurden während des NSU-Prozesses vor dem Oberlandesgericht München gehört. Heute vor zehn Jahren erhob die Bundesanwaltschaft Anklage gegen Beate Zschäpe. Der Prozess endete mit ihrer Verurteilung zu lebenslanger Haft.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden18.04.2024 | 2:06 min

    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag scheint im Südosten abseits der teils hartnäckigen Nebelfelder länger die Sonne. Sonst ist es wolkig oder stärker bewölkt mit einzelnen Schauern am Nachmittag im äußersten Westen. Im Norden und Westen frischt der südliche Wind zeitweise auf, mit starken Böen auf den Bergen. Die Höchsttemperatur liegt meist zwischen 13 und 18 Grad. Am Oberrhein scheinen 20 Grad möglich, bei Dauernebel werden kaum 10 Grad erreicht.
    ZDFheuteWetter
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Anna Grösch
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