Update am Abend: Trotz Kritik nach Katar ins Stadion
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Update am Abend:Trotz Kritik nach Katar ins Stadion
von Jan Schneider
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Guten Abend,
dass die Vergabe des Austragungsorts von Fußball-Weltmeisterschaften ein äußerst undurchsichtiges Geschäft ist, dürfte spätestens seit der "Sommermärchen"-Affäre 2006 bekannt sein. Die WM in Katar ist aber dann doch nochmal ein besonders umstrittenes Projekt der FIFA. In knapp drei Wochen soll es losgehen. Ein perfekt inszeniertes Turnier wollen die Kataris liefern, das alle Kritiker Lügen strafen soll.
Heute ist Nancy Faeser in Katar gelandet und will sich vor Ort ein Bild der Situation machen. Kurz vor ihrer Abreise hatte die für den Sport zuständige Innenministerin die WM-Vergabe als Fehler bezeichnet. Kritik gibt es vor allem an den Arbeitsbedingungen von Gastarbeitern, die für den Bau der Stadien ins Land gekommen sind. Tausende sollen auf den Baustellen ums Leben gekommen sein - das WM-Komitee in Katar spricht derweil von nur drei Toten. Und auch die Unterdrückung von Angehörigen der LGBTIQ-Community steht auf der Liste der Kritikpunkte.
Es sei ein "schwieriger Spagat" für die Innenministerin, meint unser Korrespondent Thomas Reichart, der die Reise für das ZDF begleitet. Grundsätzlich wolle sie auf die Einhaltung der Menschenrechte pochen - bei denen es dem Anschein nach Fortschritte gibt. Andererseits geht es Faeser auch um Sicherheitsgarantien für Fußballfans aus Deutschland, die zum Turnier anreisen werden.
Eine Entscheidung hat Faeser nun schon nach wenigen Stunden in Doha getroffen:
Die deutsche Mannschaft trifft im ersten Spiel am 23. November auf Japan.
Und was sagt die FIFA selbst? Ex-FIFA-Sprecher Alexander Koch hält Kritik an der WM in Katar für "scheinheilig". Bei ZDFheute live sagte er, dass die WM in Katar eine "absolute Katastrophe" für den Fußball-Weltverband gewesen sei, die man gar nicht gewollt habe. Es seien deutsche und auch französische Politiker gewesen, die sich aus wirtschaftlichen Interessen für Katar eingesetzt hätten. Koch deutet an, dass deutsche Unternehmen wie Siemens und Bilfinger Berger von Aufträgen im Zuge der WM profitieren sollten.
Kreml sieht London hinter Angriffen: Laut Russland ist Großbritannien an Angriffen auf die Nord-Stream-Pipelines und die Schwarzmeerflotte beteiligt. Moskau will "Antworten", London weist die Vorwürfe scharf zurück.
Gaspreisbremse soll schon im Februar gelten: So steht es in einem Beschlussvorschlag des Bundeskanzleramts für die Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Mittwoch. Auch zur Strompreisbremse und zum 49-Euro-Ticket macht der Bund Vorschläge.
Scholz soll China "Leitplanken" aufzeigen: Der Bundeskanzler reist nach China. Der CDU-Außenpolitikexperte Jürgen Hardt forderte Scholz dazu auf, die Menschenrechtslage anzusprechen.
Israel vor weiterem Rechtsruck: In Israel wird zum fünften Mal in weniger als vier Jahren ein neues Parlament gewählt. Kehrt Benjamin Netanjahu an die Macht zurück?
Die Dänen wählen ein neues Parlament: Bleibt Mette Frederiksen Ministerpräsidentin? Und wenn ja: Wer verschafft der Sozialdemokratin im Parlament eine Mehrheit?
Verkehrsverbände machen Druck: Die Verkehrsbranche fordert von Bund und Ländern eine Einigung bei strittigen Fragen im Nahverkehr. Die Finanzierung müsse klar sein, davon hänge auch das 49-Euro-Ticket ab.
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Eigentlich ist der Tasmanische Tiger schon seit fast 100 Jahren ausgestorben. Forscher*innen ist es aber gelungen, eine vollständige Genomsequenz des Tieres zu entschlüsseln. Nun wollen sie das Tier wieder neu erschaffen. Geboren werden soll der Tasmanische Tiger von einer Dickschwänzigen Schmalfußbeutelmaus. Kann das wirklich klappen? Manche Wissenschaftler bezweifeln, dass das Projekt gelingen kann.
Eigentlich ist der Tasmanische Tiger schon lange ausgestorben. Nun wollen Forscher in Australien die Spezies mitilfe einer Maus wiederbeleben.
Zahlen des Tages
19,7 Milliarden Dollar. Auf diese Summe hat sich der Gewinn des Unternehmens Exxon Mobil verdreifacht. Beim Energiekonzern Chevron stieg der Profit um 84 Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar. US-Präsident Joe Biden fordert nun, dass die Gewinne an die Verbraucher weitergegeben werden. "Ihre Profite sind Kriegsgewinne", sagte Biden zudem mit Blick auf die jüngsten Unternehmenszahlen mehrerer Energiekonzerne und drohte, eine Übergewinnsteuer einzuführen.
Tipp des Tages
Büroräume sollen nicht mehr so stark geheizt werden - um Energie zu sparen. Doch 19 Grad können ganz schön kalt sein, vor allem dann, wenn man einer sitzenden Tätigkeit nachgeht. Mit welchen Hilfsmitteln kann man sich im Büro warmhalten?
01.11.2022 | 3:13 min
Gesagt
Die Flüchtlingsbeauftragte des Bundes zeigt sich vor dem Bund-Länder-Treffen optimistisch, offene Fragen zur Unterbringung Geflüchteter zu klären. Deutschland habe binnen kürzester Zeit mehr als eine Million Menschen aus der Ukraine aufgenommen, hinzu kämen 160.000 Schutzsuchende aus anderen Staaten.
Streaming-Tipps für den Feierabend
James Bond machte Sean Connery zum Weltstar. Als Geheimagent mit Lizenz zum Töten gelang dem aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Jungen aus Edinburgh von einem Tag auf den anderen der internationale Durchbruch. Doch die Rolle seines Lebens war für Sir Sean Connery Segen und Fluch zugleich. Er brauchte lange, um sich vom 007-Image zu lösen, zeigt die arte-Reportage "Sean Connery vs. James Bond".
In Arvika in Schweden sollen zwei Brüder, fünf und sieben Jahre alt, den vierjährigen Kevin getötet haben. Die Polizei steht unter Druck: Stundenlang werden die Kinder befragt und für schuldig erklärt. Ein Irrtum und ein Justizskandal. In drei Teilen bericht die ZDFinfo-Doku "Der rätselhafte Fall des Kevin H." von einer Wahrheit, die erst nach 20 Jahren ans Licht kam. (40 min.)
02.11.2022 | 40:00 min
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