Update am Morgen: Schlecht reingerutscht

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    Update am Morgen:Schlecht reingerutscht

    von Shakuntala Banerjee
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    Shakuntala Banerjee

    Guten Morgen,

    das ist doch mal eine gute Nachricht für alle, die Angst davor hatten, sich 2023 als erste politisch zu blamieren: Der Platz ist schon vergeben. Geholt hat ihn gleich in der Silvesternacht die Bundesverteidigungsministerin, mit einem technisch dilettantischen und inhaltlich schwer missglückten Neujahrsvideo auf Instagram.
    Geplant war anscheinend ein Dank an diejenigen, die in Krieg und Krise Besonderes leisten. Herausgekommen ist eine Szene zum Fremdschämen, mit so schlecht gewählten Sätzen vor so unpassender Kulisse, dass ihr nicht einmal die eigene Partei zur Hilfe eilte, als die Kritik über ihr zusammenschlug.
    Der Vorfall zeigt - ganz abgesehen von einem beunruhigenden Mangel an Taktgefühl und Professionalität der Ministerin -, wie schwer die Grauzone Sozialer Medien für Politiker zu manövrieren ist. Auf der einen Seite lockt die Möglichkeit, sich ganz nach eigenem Gutdünken, ohne redaktionelle Filter und kritische Nachfragen direkt zu vermarkten - und dabei mit menschlicher Note zu punkten. Auf der anderen Seite lauert die Gefahr, sich damit nicht nur persönlich bloßzustellen, sondern die eigene Karriere ernsthaft zu beschädigen.
    Im Fall Christine Lambrecht ist beides eingetreten: Den Stempel der Empathielosigkeit wird sie persönlich nach diesem Video kaum noch loswerden, genauso wie die Zweifel an der Befähigung für ihr Amt.
    Einen guten Tag wünscht Ihnen
    Shakuntala Banerjee, stellvertretende Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Tote nach ukrainischem Angriff im Donbass: Der Kreml bestätigt, dass bei dem ukrainischen Drohnenangriff 63 Soldaten gestorben seien - ukrainische Angaben gehen derweil von 400 Toten aus. Die Opfer sollen einberufene russische Reservisten sein.
    Selenskyj sieht Drohnenangriffen als Teil russischer Abnutzungstaktik: "Wir haben Informationen, dass Russland einen langfristigen Angriff von Schahed-Drohnen plant", sagte Selenskyj mit Blick auf die iranischen Flugroboter. Russland wolle damit Abnutzung erreichen, "die Erschöpfung unserer Leute, unserer Luftverteidigung".
    Folterlager in befreiter Region Charkiw entdeckt: Seit der Befreiung von den russischen Besatzern hat die Polizei in Charkiw nach eigenen Angaben 25 Folterlager entdeckt. In den Lagern hätten russische Truppen unter anderem Zivilisten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gequält.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Neues US-Repräsentantenhaus kommt zusammen: Die Republikaner stellen nach den Midterms ab heute die Mehrheit in der Kammer, die gegen 18 Uhr deutscher Zeit ihre Arbeit aufnehmen wird. Im Senat haben weiterhin die Demokraten die Mehrheit inne - wenn auch nur knapp.
    Inflation für Dezember: Am Nachmittag gibt das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung zur Teuerungsrate im Dezember ab. Expertinnen und Experten rechnen mit einer Rate von deutlich mehr als 7 Prozent - oder mehr.
    Finale der Darts-WM: Ehemals als Kneipensport verrufen, hat der Darts-Sport in den vergangenen Jahren immer mehr Fans gewonnen - die heute sicher auch mitfiebern. Der Gewinner des Finales bekommt umgerechnet 560.000 Euro Preisgeld. Los gehts um 21 Uhr in London.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Nummer des Tages

    1252731 war die Patentnummer des PAL-Verfahrens zur Übertragung von Farben im analogen Fernsehen. Vor 60 Jahren führte es Entwickler Walter Bruch den Experten der Europäischen Rundfunkunion vor. Bis zum Digitalfernsehen wurde das PAL-Verfahren vor allem in Europa genutzt.

    Gesagt

    Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.

    Greta Thunberg, Klimaschutzaktivistin

    Die Schwedin wurde mit ihren Schulstreiks für das Klima zum Gesicht der weltweiten Klimaschutzbewegung. Heute wird Greta Thunberg 20 Jahre alt.
    Greta Thunberg am 14.10.2022 in Stockholm
    Quelle: Imago

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden24.04.2024 | 1:53 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Dienstag ist es wechselnd bewölkt. Vor allem an der See und im Südwesten zeigt sich die Sonne auch längere Zeit. Am Alpenrand sind die Wolken dagegen dichter und es kann etwas regnen. Gegen Abend kommt im Nordwesten neuer Regen auf. Die Höchstwerte liegen zwischen 6 und 12 Grad.
    ZDFheuteWetter
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Anna Grösch
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