Guten Morgen,
noch ein Wahltag für Armin Laschet. Heute gibt die CDU das Ergebnis der Briefwahl bekannt, mit der die digitale Wahl des neuen Vorsitzenden vergangene Woche rechtlich einwandfrei abgesichert werden muss. Laschet, mit 52,6 Prozent nur knapp gewählt, kann mit der Bestätigung der Delegierten rechnen, die bei diesem Briefwahlgang keine Auswahl mehr hatten, lediglich den einen - seinen - Namen bestätigen konnten.
Oder eben nicht. Das macht dieses Votum heute noch einmal interessant. Es gibt nämlich Auskunft darüber, auf wie viel Rückhalt Laschet in seiner Partei bauen kann. Hat sich die Mehrheit der 1.001 Delegierten dem Röttgen-Bekenntnis angeschlossen: nach der Wahl volle Unterstützung für den Gewählten? Oder spiegelt das Briefwahlvotum die Schlechter-Verlierer-Haltung von Friedrich Merz, der gleich die erste Gelegenheit nutzte, um dem neuen Vorsitzenden das Leben schwer zu machen?
70, besser 80 Prozent Zustimmung sollten es schon sein für Laschet, alles andere würde das Bild von der gespaltenen Partei unterstreichen und ihm die doppelte Aufgabe, die vor ihm steht, noch schwerer machen, die Partei im Inneren zu einen und nach außen in erfolgreiche Wahlkämpfe zu führen.
Mitte März wird in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg gewählt, und zumindest Achtungserfolge der CDU-Kandidaten gegen die Amtsinhaber Dreyer (SPD) und Kretschmann (Grüne) braucht Laschet, um danach die Kanzlerkandidatur gegen Markus Söder beanspruchen zu können.
In Abstand-Zeiten ist es ohnehin schwierig, in der neuen Rolle als Parteichef Profil zu gewinnen. Wo? Wann? Wie? Anlass zur medialen Präsenz bietet in diesen Zeiten vor allem und immer wieder nur das Thema Corona, das Laschet aber bisher keine Pluspunkte eingebracht hat, im Gegenteil.
Drei Monate hat er Zeit, maximal, bis zur Entscheidung der K-Frage in der Union. Heute erhält Armin Laschet einen Fingerzeig, was er vorerst von seiner CDU zu erwarten hat: Rückenwind oder Zweifel.
Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
Bettina Schausten, stellvertretende ZDF-Chefredakteurin
Was heute noch wichtig ist
EU-Gipfel lässt Grenzen offen: Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs haben über Coronavirus-Mutationen, Impfstoffe, Impfpässe und Nawalny beraten. Die Grenzen der Europäischen Union sollen vorerst offen bleiben, unnötige Reisen aber unterbleiben. Frankreich verlangt ab Sonntag aber einen PCR-Test bei der Einreise.
UN-Vertrag über Atomwaffen-Verbot tritt in Kraft: Heute tritt der von der Kampagne zur atomaren Abrüstung (Ican) lancierte Atomverbotsvertrag in Kraft. Er hat vor allem Symbolkraft, denn die Länder, die ihn unterzeichnet und ratifiziert haben, besitzen gar keine Atomwaffen. Atommächte wie USA, Russland oder Frankreich sind nicht an Bord - ebenso wenig Deutschland.
Rückrundenstart mit BVB gegen Gladbach: Zwei Tage nach dem Ende der Hinrunde startet heute die Bundesliga-Rückrunde mit dem Borussen-Duell. Der BVB ist zu Gast in Mönchengladbach und liegt in der Tabelle nur einen Punkt vor der Fohlen-Elf. Beide Teams haben bisher unter ihren Möglichkeiten gespielt. In der Rückrunde soll es besser laufen. Das ZDF überträgt das Spiel heute live ab 20:15 Uhr. Anpfiff ist um 20:30 Uhr.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 2.109.045 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 14.980 dazu. Insgesamt sind 51.172 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer)
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"maybrit illner": Impfen, Masken, Mutationen - droht der Endlos-Shutdown? (60 Minuten)
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Heute vor 120 Jahren starb die britische Königin Victoria im Alter von 81 Jahren. Aufgrund ihrer Vielzahl von Kindern, die in die europäischen Königshäuser einheirateten, erhielt sie den Beinamen "Großmutter Europas". So ist sie die Ururgroßmutter:
- der britischen Königin Elisabeth II. und ihres Ehemanns Philip
- des norwegischen Königs Harald V.
- des schwedischen Königs Carl XVI. Gustaf
- der dänischen Königin Margrethe II.
- des früheren spanischens Königs Juan Carlos I. und seiner Ehefrau Königin Sofia
Weitere Schlagzeilen
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- Wie die Einwegmaske nicht zum Problem wird: Damit die Umwelt nicht unter Einwegmasken leidet, ist es wichtig, sie korrekt zu entsorgen.
- Deutschland bei Handball-WM vor dem Aus: Das DHB-Team hat nach der Niederlage gegen Spanien nur noch theoretische Chancen aufs Viertelfinale.
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So wird das Wetter heute
Am Freitag regnet es im Südwesten am stärksten. Im Norden gibt es einige Schauer, die am Nachmittag immer seltener werden. Ganz trocken bleibt es im westlichen Niedersachsen und im Südosten. In den Alpen ist es anfangs noch föhnig. In Küstennähe weht der Wind stark mit Sturmböen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 4 Grad in der Eifel und in Niederbayern und 13 Grad am Oberrhein.
Zusammengestellt von Katja Belousova
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