Update am Abend: Trüffel und Tiernahrung - na dann bis 2034!

kleines Rätsel: Vor zwölf Jahren mahnt der Bundesrechnungshof eine grundlegende Reform beim Mehrwertsteuer-Kuddelmuddel an. Heute, zwölf Jahre später, mahnt der Bundesrechnungshof was an? Richtig.

Ein Steuerbonus für Froschschenkel oder frische Trüffel - das und vieles mehr stieß den obersten Rechnungsprüfern schon damals sauer auf. Sie verwiesen auf die Grundidee: Die ermäßigte Mehrwertsteuer war 1968 eingeführt worden, um Güter des lebensnotwendigen Bedarfs oder mit Nutzen fürs Gemeinwohl zu verbilligen - etwa Lebensmittel, Bücher, Zeitungen, den öffentlichen Nahverkehr oder Kulturangebote. Aber Trüffel als Grundbedarf? Tatsächlich uferte die Liste über die Jahre ziemlich aus - mit hinlänglich bekannten Skurrilitäten: Tiernahrung ermäßigt, Babynahrung nicht.

Das Experimentieren mit dem Steuerbonus ist nach wie vor populär, weil er auch eine Lenkungswirkung verspricht. So aktuell in der Corona-Krise, als für Restaurantbesuche der ermäßigte Steuersatz angewandt wurde, um Gastronomen zu unterstützen. Und die Deutsche Umwelthilfe forderte jüngst, im Kampf gegen Klima- und Ernährungskrise den ermäßigten Steuersatz auf Fleisch zu streichen und ihn für pflanzliche Lebensmittel auf null zu setzen.

Halt, stopp, mahnt jetzt erneut der Rechnungshof: Weitere Vergünstigungen sollten vermieden und der Wildwuchs gekappt werden, schreiben sie an den Finanzausschuss des Bundestages. 19 Prozent Umsatzsteuer auf einen heißen Kaffee mit einem Schuss Milch, sieben Prozent bei einem Milchanteil von mindestens 75 Prozent - das schaffe nicht nur Abgrenzungsprobleme, sondern obendrein hohe Steuerausfälle.

Eine ziemlich sichere Wette: In zwölf Jahren wird der Bundesrechnunshof dringenden Reformbedarf ... müssen wir das an dieser Stelle noch mal wiederholen? Na dann bis 2034!

"Putin hat dem Land die Zukunft gestohlen": Seit Monaten verabschiedet der Westen ein Sanktionspaket nach dem anderen, um Russland zu schaden. Ob es was bringt? Ja, sagt Michael Rochlitz, Experte für russische Wirtschaft. Ein Blick auf vier Lebensbereiche.

EU-Parlament ehrt ukrainisches Volk: Stellvertretend für ihre Landsleute nehmen drei Ukrainerinnen und Ukrainer den renommierten Sacharow-Preis des Europaparlaments entgegen. Präsident Selenskyj ist bei der Verleihung per Video zugeschaltet und ruft zu einer Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges auf.

Wieder Drohnenangriffe auf Kiew: Mehrere Gebäude werden am Morgen bei russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt beschädigt. Verletzte werden nicht gemeldet. Im Winter sind die russischen Bombardierungen für die Menschen in der Ukraine noch fürchterlicher - ZDF-Reporterin Anne Brühl war unterwegs mit ukrainischen Rettungssanitätern:

Weihnachtsfrieden? Irgendwann, jetzt nicht: Überall weihnachtet es. Im Bundestag ist der Friede noch weit. Die Regierungserklärung von Kanzler Scholz zur EU provoziert die Opposition, die Ampel-Parteien feuern zurück.

Was tun mit verfassungsfeindlichen Beamten? Innenministerin Faeser will, dass sie leichter aus dem Dienst entfernt werden können. Eine gerichtliche Entscheidung wäre dann nicht mehr notwendig. Nach der Razzia in der "Reichsbürger"-Szene stand die SPD-Politikerin heute im Innenausschuss Rede und Antwort. ZDF-Korrespondentin Diana Zimmermann berichtet, welche Konsequenzen Faser ziehen will:

Über die Konsequenzen aus den Umsturzplänen von "Reichsbürgern" diskutierte auch der Bundestag in einer Aktuellen Stunde.

Twitter muss aktiver moderieren: Betroffene können von Twitter verlangen, dass falsche oder ehrverletzende Tweets gelöscht werden. Nun entschied ein Gericht in Frankfurt: Das gilt auch für sinngemäße Kommentare.

Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

Der Gaspreis ist zwar gesunken, doch die Krise ist noch lange nicht vorbei. Verbraucher müssen sich auch über das kommende Jahr hinaus auf höhere Preise einstellen. In diesem Artikel erklären die Kollegen Hans Koberstein und Robert Meyer, warum das Gas teuer bleiben wird.

Von einer Gasmangellage sei Deutschland "sehr, sehr weit entfernt", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Dennoch mahnt er, schon jetzt an den Winter 2024 zu denken:

Im Korruptionsskandal um das EU-Parlament hat die belgische Polizei bei Hausdurchsuchungen bislang fast 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Dazu postete sie mehrere Fotos, auf denen Koffer voller Geldscheine und etliche Stapel mit Geldnoten zu sehen sind.

Wer entscheidet, worüber wir lachen dürfen und worüber nicht? "Auf der Couch" diskutieren Joyce Ilg und Silvi Carlsson mit dem Psychologen Leon Windscheid darüber, was Satire und Kunst dürfen: Braucht Humor Grenzen? (32 Minuten)

Und noch mal Satire: Wie viel "Doppelwumms" hat die Nebenkostenabrechnung von Olaf Scholz? Wer kann Robert Habecks Laufzeit verlängern? 2022 sind noch viele Fragen offen. Der Satirische Jahresrückblick.

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!