Guten Abend,
es ist sicherlich das Redethema des Tages: Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk greift Kanzler Olaf Scholz an, weil dieser erstmal nicht in die Ukraine reisen will. "Eine beleidigte Leberwurst zu spielen klingt nicht sehr staatsmännisch", sagt Melnyk dazu. Das hier sei kein Kindergarten.
Klar, dass so scharfe Töne nicht ohne Reaktion bleiben. Im Netz trendet "Leberwurst" und die Gemüter sind gespalten darüber, ob Melnyks Worte nun in ihrer Schärfe angemessen waren oder nicht.
Melnyk vertritt als Diplomat die Interessen der Ukraine in Deutschland. Wenn es sein muss, dann auch mit "viel lauteren Tönen" als vor dem Krieg, sagt er im Interview mit ZDFheute. "Es gilt, die deutsche politische Klasse wachzurütteln, der Ampel-Regierung den Ernst der Stunde klarzumachen und vor allem zum schnelleren Handeln zu bewegen." Warum Melnyk keine diplomatischen Töne anschlägt und wie eine Diplomatin seine Wortwahl beurteilt, hat mein Kollege Marcel Burkhardt zusammengeschrieben.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 113.522 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 632,2. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Russische Soldaten stürmen Stahlwerk in Mariupol: Der stellvertretende Kommandeur des für die Stahlfabrik zuständigen Azov-Regiments bestätigte ukrainische Medienberichte, dass die Aktion am Dienstag begonnen habe.
"Ärzte ohne Grenzen" berichten von "totaler Katastrophe" in Mariupol: In der gegenwärtig von der "Volksrepublik" Donezk regierten Hafenstadt Mariupol sei die humanitäre Lage nach Einschätzung der Hilfsorganisation desaströs.
Europa ringt um Ölembargo: Nach einem Sondertreffen der EU-Energieminister in Brüssel zeichnete sich zunächst noch kein klarer Konsens über das sechste Sanktionspaket gegen Moskau ab. Deutschland will ein Embargo mittragen, andere Staaten sind skeptisch.
CDU-Chef Merz ist auf dem Weg nach Kiew: Aus einem Schlafwagen heraus twittert Merz über eine "interessante Reise". Der Oppositionsführer will bei seinem Besuch unter anderem den ukrainischen Regierungschef Denys Schmyhal und Bürgermeister Vitali Klitschko treffen.
Ukraine-Politik im Kabinett: Zum ersten Mal trifft sich das neue Bundeskabinett zu einer zweitägigen Klausur. Es soll vor allem um den Ukraine-Krieg gehen.
Die aktuellen Entwicklungen am 68. Tag im Ukraine-Krieg fassen wir in unserem Überblick zusammen. Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
RKI empfiehlt nur noch fünf Tage Corona-Isolation: Sich anschließend freizutesten wird nur noch dringend angeraten, aber nicht mehr vorgeschrieben. Gesundheitsminister Lauterbach ist dafür, die Corona-Isolation zu verkürzen und begrüßt die neuen Leitlinien des Robert-Koch-Instituts dazu.
Neue Krisen, Kriege und wiederaufgeflammte Konflikte gefährden die weltweite Pressefreiheit: Die von der Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" zum internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai veröffentlichte Rangliste der Pressefreiheit zeigt, wie gewalttätige Konflikte sowie staatliche Repressionen die Arbeit von Journalisten behindern. Untersucht wurden insgesamt 180 Staaten.
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Grafik des Tages
Weitere Schlagzeilen
- Schwachstelle deutscher Arbeitsmarkt: Viele der Ausbildungsplätze sind aktuellen Studien zufolge unbesetzt.
- 15 Jahre Fall Madeleine McCann: Ein wahr gewordener Elternalbtraum
- Landtagswahl Schleswig-Holstein: Das sind die Spitzenkandidaten im Überblick
Zahl des Tages
5 Millionen US-Dollar - so viel ist Berichten zufolge das Kleid wert, das Kim Kardashian in der Nacht zu Dienstag bei der Met-Gala in New York trug. Es sei das Originalkleid, das Marilyn Monroe einst anlässlich eines Geburtstagsständchens für den damaligen US-Präsidenten John F.
Kennedy im Jahr 1962 trug, schreibt Kardashian dazu auf Twitter.
Streaming-Tipps für den Feierabend
Drohbriefe und Aggressionen in den sozialen Netzwerken sind Teil des Alltags von Politikerinnen und Politikern geworden. Die Dokumentation "Hass, Hetze, Gewalt - Politiker*innen im Visier" von "37°" zeigt, wie Betroffene mit dieser Bedrohung umgehen und welchen Einfluss sie auf ihre Arbeit hat. Heute um 22:15 Uhr im TV oder jederzeit in der Mediathek. (28 Minuten)
Ein nachträglicher Tanz in den Mai: Carlos Saunas Adaption von "Carmen" von 1983 gehört zu den ARTEKinoClassics, einer Filmreihe zum europäischen Filmerbe. Ein Tanzensemble probt darin eine Flamenco-Interpretation der "Carmen"-Geschichte. Haupttänzer Antonio findet in Sevilla seine Hauptdarstellerin - und verliebt sich in sie. Er bringt ihr bei, den Flamenco zu fühlen. Doch Carmen ist unberechenbar und unbezähmbar. (98 Minuten)
Genießen Sie Ihren Abend!
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