Update am Morgen: Merkel - wenn Fußball Erinnerungen weckt

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    Update am Morgen:Merkel - wenn Fußball Erinnerungen weckt

    von Wulf Schmiese
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    Wulf Schmiese

    Guten Morgen,

    Fußball ist nicht nur auch Politik, es weckt zudem politische Erinnerungen: In Katar ist heute WM-Auftakt von Rekordweltmeister Brasilien. Das Spiel gegen Serbien werden wir übertragen und in der Halbzeit ein schnelles heute journal senden.
    An Brasilien haben viele Deutsche ja ganz hübsche WM-Gedanken. Als es 2014 selbst Gastgeber war, unterlag es der deutschen Elf 7:1. Und die wurde am Ende Weltmeister. Damals war Kanzlerin Merkel in Rio, weiße Hose und im roten Blazer die Arme jubelnd hochreißend. Unbeschwert wirkte die zu diesem Zeitpunkt selbst noch Umjubelte.
    Rückblickend war das jedoch genau die Phase, in der sie ihr politisches Erbe aufs Spiel setzte. Denn Monate zuvor hatte Putin die Krim annektiert. Und Merkel darauf wachsweich reagiert. Das jedenfalls wird ihr seit der "Zeitenwende" vorgeworfen: Putin gewährt haben zu lassen, ihm auch da nicht das Gasgeschäft mit Nord Stream 2 untersagt zu haben.
    Wolfgang Schäuble zählt Adenauer, Brandt und Kohl - seinen späten Intimfeind - zu den "Großen" im Kanzleramt. Nicht aber Merkel. Wohl weil sie Putin verkannt und Deutschland energiepolitisch abhängig vom Kreml gemacht habe.
    Jetzt reagiert Merkel. Nein, immer noch nicht selbstkritisch. Sie spricht mit ausgesuchten Journalisten. Alexander Osangs Spiegel-Story ist schon angekündigt. Und Nico Frieds "stern"-Titel heute am Kiosk: "Das neue Leben der Angela Merkel. Wie sie um Ihr Vermächtnis kämpft."
    Aber sie kämpft da gar nicht, sondern erklärt sich bloß. Gibt kein Zitat frei, sondern nur ihre Sicht der Dinge. Dass sie Putin durch Gas-Kauf am Verhandlungstisch von Minsk halten wollte. Dass Politik immer nur aus der Gegenwart verstanden werden könne. Anders offenbar als Fußball.
    Ein guten Tag wünscht
    Wulf Schmiese, Leiter heute journal

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Russland nutzt Winter laut UN-Sicherheitsrat bewusst als Waffe: Putins Motiv könnte nicht deutlicher und nicht kaltherziger sein, so die US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield.
    Selenskyj spricht vor UN von "Verbrechen gegen die Menschlichkeit": Zudem forderte Selenksyj mehr Unterstützung bei der Luftabwehr und bat darum, dass Expertenteams der Vereinten Nationen die Schäden untersuchten.
    Laut ukrainischen Angaben in 15 Verwaltungsgebieten teils wieder Strom: In der Hauptstadt selbst werde die kritische Infrastruktur wie Krankenhäuser wieder versorgt, danach seien private Verbraucher dran, hieß es.
    Langsam aber sicher wendet sich das Blatt: Neun Monate dauert der Krieg in der Ukraine an. Russlands ursprüngliche militärische Pläne sind fast vollständig gescheitert. Die unterschätzte Ukraine befreit immer mehr Gebiete - doch die Zivilbevölkerung leidet extrem. Die Militäranalyse von Christian Mölling und András Rácz.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Nach der Auftaktschlappe in Japan: "Gegen Spanien müssen wir es besser machen", stellte DFB-Elf-Kapitän Neuer schon kurz nach der vergeigten Partie gegen Japan am Mittwoch fest. Drei Tage Zeit noch und reichlich Diskussionsbedarf über die Chancenverwertung der deutschen Nationalmannschaft. Heute dürfte weiter diskutiert werden.
    EU-Energieminister beraten über Gaspreisdeckel: Auf gemeinsame Gaseinkäufe und schnellere Genehmigungsverfahren für Solaranlagen könnten sich die Ressortchefs heute bei ihrem Sondertreffen in Brüssel wohl einigen. Schwieriger dürfte es bei einem Gaspreisdeckel im europäischen Großhandel werden. Warum es hier hakt, beschreibt Florian Neuhann.
    Bundestag berät weiter über Haushalt: Arbeitsminister Heil, Gesundheitsminister Lauterbach, Justizminister Buschmann, Innenministerin Faeser, Landwirtschaftsminister Özdemir und Forschungsministerin Stark-Watzinger stellen ihre Etats für 2023 vor.
    Gewalt in Partnerschaften: Dazu veröffentlicht das BKA am Vormittag die neueste Statistik. Es geht um Fälle aus dem Jahr 2021, etwa zu sexuellen Übergriffen, häuslicher Gewalt oder zu Tötungsdelikten. Nach zuletzt verfügbaren Daten war die Zahl der angezeigten Gewalttaten unter Paaren und Ex-Partnern im ersten Corona-Jahr 2020 im Vergleich zu den Vorjahren wieder stärker gestiegen.
    Sondersitzung des UN-Menschenrechtsrats zum Iran: Das Gremium beschäftigt sich heute auf Antrag Deutschlands und Islands mit der Gewalt gegen Demonstranten im Iran. Der Rat kann keine Sanktionen verhängen, Gewalt aber per Resolution verurteilen und einen Mechanismus in Gang setzen, um die Situation genauer zu untersuchen.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Fußball-WM in Katar

    Neymar und Co - zum Titel verdammt: Brasiliens letzter WM-Titel ist schon eine Weile her - 20 Jahre. In Katar wird die Seleção mal wieder als Favorit geführt, doch vieles hängt an den Launen von Neymar. Zum Auftakt geht es heute gegen Serbien auf den Rasen (20 Uhr, ZDF).
    Was heute bei der WM ansteht: Mit Ronaldo startet ein weiterer Superstar in die WM - in der Partie Portugal gegen Ghana (17 Uhr, ZDF). Bereits am Vormittag treffen die mit etlichen Bundesliga-Profis angereisten Schweizer auf Kamerun, Uruguay spielt gegen Südkorea (14 Uhr, ZDF).
    Ergebnisse, Spielplan und Hintergründe gibt es gebündelt auch auf unserer Themenseite zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022.

    Sport
    :FIFA Frauen WM 2023

    Die Fußball-WM 2023 in Autralien/Neuseeland live im ZDF. Exklusive Livestreams, Highlights, Liveticker, Infos rund um das DFB-Team und Hintergründe zur WM.
    sportstudio live: FIFA Frauen-WM 2023

    Zahl des Tages

    Etwa 15 Meter hoch ist der Weihnachtsbaum fürs Kanzleramt. Die Fichte aus Brandenburg wird am Nachmittag im Ehrenhof feierlich an Bundeskanzler Scholz übergeben.

    Ein Lichtblick

    Infografik: Esa stellt ersten Parastronaut vor

    Der ehemalige britische Paralympics-Sprinter John McFall gehört zum neuen Ausbildungsjahrgang der Esa. Er soll an einer Studie teilnehmen, mit der die Weltraumagentur herausfinden will, ob körperliche Behinderungen die Arbeit im All beeinträchtigen. Ermittelt werden soll auch, welche Anpassungen an Raumstationen notwendig sind, um Parastronauten die Arbeit im All zu ermöglichen.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden25.04.2024 | 1:48 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Vormittag regnet es im Osten und Südosten noch leicht. Sonst ist es meist trocken und von Westen her nehmen die Auflockerungen zu. Die Temperatur steigt auf Werte von 3 bis 12 Grad.
    Wetterkarte: Vorhersage für den 24.11.2022
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Thorsten Duin
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