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ja, die Europäer müssten ihre Verteidigung stärken, das sei schon wichtig in einem gemeinsamen Bündnis. So weit, so erwartbar. Besorgt aber sei er vor allem "wegen der Gefahr von innen" und dass sich Europa von "grundlegenden Werten zurückziehen könnte", mahnt US-Vizepräsident
J.D. Vance am Nachmittag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Er zählt auf: Die Redefreiheit in Europa sei auf dem Rückzug, für Brandmauern populistischer Parteien gebe es "keine Berechtigung. Auch müsse Europa mehr gegen illegale Migration tun - es sei das wichtigste Thema für die Menschen. All das sei viel besorgniserregender als Bedrohungen von außen - etwa durch Russland oder China.
In
Europa sieht man das andersherum, entsprechend hält sich der Applaus für die Rede in Grenzen. Es wächst aber die Erkenntnis: Europa muss selbst mehr für seine Verteidigung tun und zwar "mit Tempo", wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagt. Sie will den Mitgliedstaaten per Sonderklausel ermöglichen, "ihre Verteidigungsausgaben erheblich zu erhöhen", ohne damit die Schuldenregel zu reißen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betont in München: "Wir haben den Weckruf gehört."
Was droht Europa? Diese Frage und die Rede Vances ist auch Thema bei ZDFheute live:
Mit Sorge sieht man in Europa auch das unabgestimmte Verhandlungsangebot zum
Ukraine-Krieg von US-Präsident Donald Trump an Russlands Präsident Wladimir Putin. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas spricht von einem "schmutzigen Deal". Vance sagt in München lediglich, er sei sicher, dass eine vernünftige Lösung gefunden werden könne.
In Moskau indes mischt sich Irritation unter die anfänglich wohlwollenden Reaktionen auf die US-Verhandlungsoffensive. Auslöser: Vance hatte in einem Interview für ein Friedensabkommen auch mögliche "wirtschaftliche" und "militärische Druckmittel" ins Spiel gebracht. Vor allem letzteres sei "ein neues Element", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Man hoffe auf "eine zusätzliche Klarstellung".
München: Ermittler gehen von islamistischem Tatmotiv aus
Er sei absichtlich in den Demonstrationszug gefahren - das habe der Mann in seiner Vernehmung gesagt. Unmittelbar nach seiner Festnahme habe er "Allahu akhbar" gerufen und gebetet. Nach dem mutmaßlichen Anschlag in München gehen die Ermittler von einem religiösen, islamistischen Motiv des Autofahrers aus. Darauf ließen die Aussagen des Afghanen schließen, erklärt Oberstaatsanwältin Gabriele Tillmann am Vormittag auf einer Pressekonferenz. Dies sei aber eine vorläufige Bewertung.
In einem Chat fanden Ermittler die Botschaft "Vielleicht bin ich morgen nicht mehr da." Bisher gebe es aber keine Hinweise auf eine Planung der Tat, berichtet LKA-Vizepräsident Guido Limmer. Hinweise, dass der 24-Jährige in ein Terrornetzwerk eingebunden war, gibt es nach Aussage der Behörden bisher ebenfalls nicht.
Die Polizei spricht mittlerweile von 36 Verletzten - einer der beiden Schwerstverletzten ist ein Kind. Oberbürgermeister Dieter Reiter sagt: "Wir müssen alle hoffen und beten, dass es keine Todesfälle gibt."
Kiew: Russischer Drohnenangriff auf Tschernobyl-Hülle
Der Sarkophag soll sicherstellen, dass keine Strahlung austritt - nun hat es nach ukrainischen Angaben eine Explosion an der Schutzhülle über dem havarierten Atomkraftwerk Tschernobyl gegeben. Die Schäden seien bedeutend, die Strahlenbelastung sei aber nicht erhöht. Präsident Selensky macht einen russischen Drohnenangriff dafür verantwortlich. Das einzige Land der Welt, das solche Objekte angreife, "ohne überhaupt über die Konsequenzen nachzudenken", sei Russland. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow weist das zurück: "So etwas macht unser Militär nicht."
Weitere Schlagzeilen
Zahl des Tages
Der ADAC rechnet damit, dass der Spritpreis ab 2027 und in den Folgejahren um bis zu 19 Cent pro Liter steigen könnte - abhängig davon, wie schnell es beim Klimaschutz vorangeht. Hintergrund sei der Emissionshandel. Der Autoclub geht davon aus, dass der CO2-Preis dann deutlicher steigt als in diesem und im nächsten Jahr und fordert von der Politik einen Ausgleich. Vielen sei der Umstieg auf alternative Mobilität und Antriebe nach wie vor nicht möglich.
Ratgeber
Wenn Glanz auf den Tisch soll, das Silberbesteck aus der Schublade aber alles andere als funkelt? Dann ist Reinigen angesagt. Aber wie? Helfen Hausmittel wie Essig, Natron, Alufolie oder Backpulver? Kollegin Esther Burmann hat die Glitzer-Tipps zusammengetragen:
Ein Lichtblick
Drei Tage Zeit zum Nachdenken hatte der Prophet Jona im dunklen Bauch eines Wals, bis der ihn wieder ausspuckte. Deutlich schneller als in der biblischen Geschichte erblickte der Kajakfahrer Adrián Simancas wieder das Licht: Ein Buckelwal nahm den 24-Jährigen vor der chilenischen Küste mitsamt Boot ins Maul, gab ihn aber binnen Sekunden lebend wieder frei. Simancas Vater filmte den Vorfall. Dass sich ein Mensch im Maul eines Wals wiederfindet, passiert extrem selten. Die Riesen ernähren sich von Krill und lassen sich zum Fressen das Maul volllaufen. Zähne haben sie nicht. Muss wohl ein Versehen gewesen sein.
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Mehr als 20.000 19-Uhr-heute-Sendungen in 60 Jahren ZDF - es ist ein Berg an Nachrichten. Gert Anhalt hat sie eingedampft auf 20 Minuten pro Jahr. "
Einsteigen und Anschnallen", wie der Autor selbst schreibt - willkommen zur
Zeitreise. (
60 Folgen à 20 Minuten)
Unterhaltsamer Streifzug durch 60 Nachrichtenjahre
Worcestersoße, Salt-and-Vinegar-Chips, Tonic Water, Porridge - so manche
britische Spezialität ist auch in Deutschland beliebt. Doch wie viel Tradition steckt in den Supermarkt-Versionen? Sebastian Lege nimmt ein paar unter die Lupe. (
43 Minuten)
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