Update am Abend: Das Twitter-Volk hat gesprochen

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    Update am Abend:Das Twitter-Volk hat gesprochen

    von Anna Grösch
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    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    Elon Musk soll als Geschäftsführer von Twitter zurücktreten. Dafür sprechen sich 57,5 Prozent der teilnehmenden User des Kurznachrichtendienstes in einer Umfrage aus. 17.502.391 Accounts hatten mitgemacht, Musk selbst hatte sie am frühen Morgen (deutscher Zeit) dort eingestellt. Zugleich versprach er, sich an das Ergebnis der Umfrage zu halten.
    Es ist ein weiterer unvorhergesehener Schritt in der Art, wie Neu-Eigentümer Musk auf der Plattform agiert. Erst im Oktober hatte er sie gekauft. Immer wieder ließ er in den vergangenen Wochen die Userinnen und User über Schritte abstimmen, die das Unternehmen oder er selbst machte: Darf Donald Trump, dessen Twitter-Konto wegen Hetze gesperrt worden war, wieder mitmachen? Soll Musk einen Teil seiner Tesla-Aktien verkaufen?
    Schon der Kauf der Plattform sah nicht nach dem Schachzug eines genialen Geschäftsmannes aus, wie Musk sich gerne gibt. Durch das von ihm in den vergangenen Wochen verursachte Chaos wirkt es nach wie die undurchdachte Aktion eines trotzigen Kindes. Musk wollte die Meinungsfreiheit auf Twitter stärken, empfand die Moderation von Inhalten und das Sperren von Accounts, die gegen Regelungen verstoßen hatten, wohl als Gängelung.
    Doch seit dem Kauf hat sowohl das Image von Musk selbst als auch das von Twitter schwer gelitten. Los ging es schon bei dem Hin und Her während des Verkaufsprozesses, danach folgte das Chaos um die blauen Verifizierungsbuttons, Hunderte Kündigungen per Mail und die Berichte von Musks schlechtem Umgang mit den Twitter-Mitarbeitenden.
    Er betonte zwar in den vergangenen Wochen, wie wichtig ihm die freie Meinungsäußerung sei - hatte aber trotzdem Accounts von Journalistinnen und Journalisten gesperrt, die über ihn recherchiert haben sollen:
    Außerdem soll es Twitter-Nutzern auf der Kurznachrichtenplattform nun auch nicht mehr erlaubt sein, andere soziale Netzwerke oder die eigene Präsenz auf diesen zu bewerben. Ein interessantes Verständnis dieser "freien Meinungsäußerung". Ob er den Twitter-Vorsitz nun wirklich abgibt, ist nicht klar. Bislang hat sich weder der Milliardär noch das Unternehmen zu dem Ergebnis der Umfrage geäußert.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Wieder Drohnenangriffe auf Kiew: Ukrainische Behörden melden wieder Beschuss auf die Hauptstadt. 15 Drohnen habe man abgeschossen, mehr als 20 seien zuvor auf Kiew abgefeuert worden. Die Drohnen trafen demnach kritische Infrastruktur und Privathäuser in der Umgebung.
    Putin reist nach Belarus: Kremlchef Wladimir Putin ist ins Nachbarland Belarus zu seinem Verbündeten Alexander Lukaschenko gereist. Kremlsprecher Dmitri Peskow trat Spekulationen entgegen, dass Russland seinen westlichen Nachbarn zum Kriegseintritt gegen die Ukraine drängen werde.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    EU einigt sich auf Gaspreisdeckel: Nach monatelangem Ringen haben die Energieminister der EU einen Kompromiss gefunden. In der EU sollen die Großhandelspreise für Gas künftig unter bestimmten Umständen gedeckelt werden.
    Gasspeicher zu 88 Prozent gefüllt: Nach den eiskalten Tagen der vergangenen Woche sind die Gasspeicher in Deutschland noch zu rund 88 Prozent gefüllt, wie die Bundesnetzagentur mitteilte. Man stehe mit diesem Wert noch immer sehr gut da, sagte Netzagentur-Chef Müller im Bayerischen Rundfunk.
    Chaos nach Glatteis: Langsame Züge, geschlossene Schulen und spiegelglatte Straßen - wegen Eisregen ging heute mancherorts in Deutschland wenig bis gar nichts mehr. Die Räumarbeiten liefen auf Hochtouren. Unter anderem in Niedersachsen kam es aufgrund vereister Straßen zu vielen Unfällen, dabei kam ein 25-Jähriger ums Leben.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Im Livestream

    ZDF spezial: Krieg und Kälte, die Ukraine in Not, heute 19.20 Uhr

    Weitere Schlagzeilen

    Ein Lichtblick

    Mindestens 30 Prozent der Flächen von Land und Meer sollen in den kommenden acht Jahren unter Naturschutz gestellt werden. Darauf haben sich heute die Länder beim Weltnaturgipfel geeinigt.

    Zahl des Tages

    18 von 18 Puma-Panzern ausgefallen

    Zwei Entscheidungen haben sich daraus ergeben, wie Verteidigungsministerin Christine Lambrecht heute mitteilte: Die geplante Nachbeschaffung des Fahrzeugs liegt auf Eis. Außerdem wurde beschlossen, dass die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr von Beginn des neuen Jahres an die seit Jahrzehnten genutzten Schützenpanzer Marder für die schnelle Eingreiftruppe der Nato nutzen sollen.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    In der französischen Serie "l'Opéra" kollidieren Träume mit der Realität: Zoé tanzt Ballett an der Pariser Oper und muss sich nach einem Sturz sowohl mit den Schwächen ihres eigenen Körpers als auch mit neuer Konkurrenz auseinandersetzen. Doch sie gibt nicht auf und tut alles dafür, ihren Traum zu verteidigen. (eine Staffel mit acht Folgen von je rund 45 Minuten)
    "L'Opéra - Dancing in Paris": Tänzerin Zoé kämpft um ihren Platz an einer berühmten Pariser Oper.
    18.12.2022 | 1:00 min
    Ägypten und seine geschichtsträchtige Vergangenheit faszinieren Forschende schon seit vielen Jahren. Die neue Staffel der Doku-Serie "Ägypten - Schatzkammer der Archäologie" beschäftigt sich mit den Schätzen, geheimnisvollen Gräbern und Artefakten, die das antike Weltreich wieder lebendig werden lassen. (8 Folgen, je 43 Minuten)

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Anna Grösch und das gesamte ZDFheute-Team
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