Guten Morgen,
heute also steht der nächste Gipfel auf dem Programm: Die Nato trifft sich in Madrid. Die Teilnehmerrunde ist leicht verändert, einige aber hatten in den vergangenen Tagen Gelegenheit sich im idyllischen Elmau besser kennenzulernen. "Politik beruht auf Vertrauen. Dieses Vertrauen ist da", bilanzierte Bundeskanzler Olaf Scholz im ZDF-Interview. Und das Gala-Dinner beim spanischen König Felipe gestern Abend hat sicher auch nochmal für glänzenden Austausch gesorgt.
Die Gipfel ändern sich, das wichtigste Thema aber bleibt: Russlands Krieg gegen die Ukraine. Einigkeit und Geschlossenheit will man auch in Madrid demonstrieren. Ein großer Streitpunkt ist noch gestern aus dem Weg geräumt worden: Die Türkei hat angekündigt ihren Widerstand gegen einen Nato-Beitritt von Finnland und Schweden aufzugeben.
Doch es bleiben andere große Herausforderungen: Mehr als 300.000 Streitkräfte möchte das Bündnis in erhöhte Alarmbereitschaft versetzen, zuvor waren es rund 40.000. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht von der "größten Neuaufstellung unserer kollektiven Verteidigung und Abschreckung seit dem Kalten Krieg".
Ein neues strategisches Konzept soll verabschiedet werden, in dem Russland als "die bedeutendste und direkteste Bedrohung unserer Sicherheit" eingestuft wird. Unsere Brüssel-Korrespondenten Florian Neuhann und Gunnar Krüger haben das "Comeback der Nato" beobachtet. Entstanden ist eine sehenswerte Dokumentation darüber, wie Putins Krieg die Allianz verändert.
Kommen Sie gut durch den weiteren Gipfel-Tag
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
Selenskyj fordert von UN Ausschluss Moskaus: Bei einem überraschenden Video-Auftritt vor dem UN-Sicherheitsrat hat der ukrainische Präsident gefordert, Russland als "Terrorstaat" zu bestrafen. Russland müsse aus dem Sicherheitsrat ausgeschlossen werden, sagte Selenskyj.
Weitere Kämpfe im Donbass: Im Osten der Ukraine gehen die Kämpfe mit unverminderter Härte weiter. Beide Seiten versuchen derzeit die Kontrolle über eine wichtige Versorgungsstraße für das schwer umkämpfte Lyssytschansk zu gewinnen. Die Stadt werde weiter ständig mit Mörsern und anderer Artillerie beschossen, teilte der Generalstab mit. Russische Truppen stehen bereits am Südrand der Stadt. Vertreter der prorussischen Separatisten berichteten zudem von Kämpfen im Stadtgebiet.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Ministerpräsidentenwahl im Kieler Landtag: Die nächste schwarz-grüne Koalition will einen Ministerpräsidenten küren. In Schleswig-Holstein steht Daniel Günther (CDU) mit den Koalitionsstimmen vor der Wiederwahl.
Statistisches Bundesamt gibt Inflationsrate für Juni bekannt: Es ist nur eine erste Schätzung, nichtsdestotrotz wird die Bekanntgabe der Wiesbadener Behörde mit Spannung erwartet. Im Mai lag die Teuerungsrate bei 7,9 Prozent, so hoch wie seit dem Winter 1973/74 nicht mehr.
Urteile im Bataclan-Prozess erwartet: 20 Beschuldigte müssen sich seit knapp neun Monaten vor Gericht verantworten. Es geht um die islamistische Anschlagsserie im November 2015 in Paris. 130 Menschen wurden dabei getötet, im Konzertsaal Bataclan richteten die Täter ein Massaker an.
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Gesagt
Nach dem G7-Gipfel hat der britische Premierminister Boris Johnson im ZDF-Interview die Frage aufgeworfen, ob es den Ukraine-Krieg gäbe, wenn Russlands Präsident eine Frau wäre. Johnson zeigte sich überzeugt, dass sich Demokratien gegen tyrannische Systeme durchsetzten. Und man werde alles tun, um der Ukraine dauerhaft militärisch zu helfen.
Ausführlich informiert
ZDF spezial: G7-Gipfel in Elmau - die Bilanz (21 Minuten)
Buchstabe des Tages
Das große Eszett wurde vor fünf Jahren vom Rat für deutsche Rechtschreibung eingeführt. Zuvor war es der einzige Buchstabe, den es nur klein gab. Da der Ersatz mit SS z.B. in Ausweisdokumenten mit Großschreibung aber immer wieder zu Verwirrung führte, einigte man sich auf die Reform.
Wer ẞ auf der Computer-Tastatur tippen will: Alt Gr + Shift + ß bringt das gewünschte Ergebnis.
Zahl des Tages
2.857 - so viele Kilometer Länge misst die Donau und ist damit nach der Wolga der zweitlängste Fluss in Europa. Um das Bewusstsein für die Bedeutung des Lebensraums Donau zu schärfen, wird jedes Jahr am 29. Juni der internationale Donautag begangen. Über 674 Kilometer fließt die Donau durch Deutschland, von der Quelle bei Donaueschingen bis nach Passau. Auch in Deutschland gibt es in den kommenden Tagen Feste zu Ehren des Flusses, z.B. in Ulm und Neu-Ulm.
Weitere Schlagzeilen
- EU: Ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen: Nach dem Willen der Europäischen Union sollen ab 2035 nur noch klimaneutrale Neuwagen verkauft werden. Darauf einigten sich die Umweltminister der 27 EU-Staaten.
- Schottland will über Unabhängigkeit abstimmen: Fragen und Antworten von ZDF-Korrespondent Andreas Stamm zum geplanten Alleingang für 2023.
- Warum wir vom Erdgas so abhängig sind: Wärmeberater Matthias Sandrock sieht vor allem kommunale Versäumnisse.
- Epstein-Vertraute Ghislaine Maxwell zu 20 Jahren Haft verurteilt: Ein New Yorker Gericht hat nun das Strafmaß gegen die Komplizin des US-Mlliardärs festgelegt.
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch gibt es im Osten und Süden meist dichte Wolken mit Schauern und teils kräftigen Gewittern. Sonst bleibt es bei einem Mix aus Sonne und Wolken meist trocken. Die Temperatur steigt auf Werte von 22 bis 29 Grad.
Zusammengestellt von Katrin Meyer
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