Guten Morgen,
empfinden Sie auch diesen krassen Unterschied zwischen Sommer- und Ferienstimmung einerseits und tiefer Sorge andererseits? Ja, die Sonne scheint, die Masken sind (fast) weg und es ist einfach schön, sich mit Freunden auf der Terrasse oder im Biergarten zu treffen.
Aber: Wie lange haben wir noch diesen brutalen Krieg in Europa? Dreht Russland uns den Gashahn zu? Kann ich meine Wohnung im Winter noch heizen? Wie soll ich das alles noch bezahlen, wenn die Preise so explodieren? Schränkt uns Corona im Herbst und Winter wieder richtig ein?
Den meisten von uns liegt da viel auf der Seele. Die Unzufriedenheit sucht sich Ventile. So im aktuellen Politbarometer zu sehen. Fast alle Politikerinnen und Politiker in den "Top Ten" verlieren deutlich an Zustimmung.
Die Sylt-Sause von Finanzminister Christian Lindner (FDP), zu der der Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) im Privatjet einfliegt - da sind doch offensichtlich einige gleicher als andere. Und gleichzeitig wird Otto Normalbürger darauf vorbereitet, den Gürtel enger zu schnallen. Viel enger. Das kommt nicht gut an.
"Bei uns in Deutschland geht es eher ungerecht zu", sagen dann auch knapp zwei Drittel der Befragten. Deutlich mehr als noch vor gut einem Jahr.
Eine Umfrage-Watschen also für die Politik insgesamt - erst recht für die Bundesregierung. In dieser angespannten Lage, die viele an ihre finanziellen Grenzen bringt, tut die Ampel zu wenig zur Entlastung der Bürger. Ungefähr drei Viertel der Befragten sehen das so.
Die Stimmung droht zu kippen. Politiker, die Verzicht predigen, sind in dieser Situation noch mehr in der Verantwortung, selbst Vorbild zu sein. Da ist eine Menge Luft nach oben. Siehe Sylt.
Ihnen wünsche ich einen guten Tag. Bleiben Sie optimistisch, so gut es geht.
Matthias Fornoff, ZDF-Politikchef
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
Selenskyj fordert Einstufung Russlands als "Terrorstaat": "Kein anderer Staat in der Welt stellt eine solche terroristische Gefahr dar wie Russland", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am 141. Tag des Krieges.
Leichtathletik-Weltverband bekräftigt Position zum Ausschluss von Russland und Belarus von WM: "Wir haben einen klaren Standpunkt. Es geht um die Integrität des Sports, und wir haben zwei Länder, die einen unabhängigen Staat bedrohen", so Sebastian Coe, Chef des Verbands.
Geberkonferenz für Moldau: Außenministerin Annalena Baerbock nimmt heute in Rumänien an einer Geberkonferenz für die Republik Moldau teil, die unter den Auswirkungen des Kriegs im Nachbarland Ukraine leidet. Das 2,6-Millionen-Einwohner-Land hat Hunderttausende Flüchtlinge aufgenommen.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Hat Franco A. einen Anschlag geplant? 14 Monate hat das Oberlandesgericht Frankfurt gegen den Bundeswehroffizier verhandelt. Der Vorwurf: Er soll einen Anschlag geplant haben. Heute wird das Urteil erwartet.
Heftige Brände in Südwesteuropa: Der Rauch wird immer dichter über der Bucht von Arcachon. Seit Tagen breitet sich dort ein Waldbrand rasend schnell aus. Feuerwehren aus ganz Frankreich versuchen, die Flammen zu löschen.
Italienisches Chaos mit fünf Sternen: Das Land steckt wieder in der Regierungskrise. Eigentlich wollte Premierminister Draghi zurücktreten, der Staatspräsident akzeptierte dies nicht.
Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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Leichtathletik-WM
Heute Abend beginnt die 18. Leichtathletik-WM in Eugene im US-Bundesstaat Oregon. 49 Medaillen-Entscheidungen stehen auf dem Programm. Wer sind die Gold-Favoriten? Welche deutschen Athleten sind dabei? Und welcher Wettbewerb steht wann an? ZDF und ARD übertragen knapp 35 Stunden Sport im TV und im Livestream. Alles Wissenswerte in unserem Überblick zur Leichtathletik-WM.
Gesagt
Er war einer der schillerndsten Modedesigner: Vor 25 Jahren wurde Gianni Versace nach seinem Morgenspaziergang in Miami Beach erschossen. Der Täter war schnell identifiziert: Andrew Cunanan, ein 27-jähriger Serienmörder. Sein Motiv ist bis heute unklar - Cunanan beging acht Tage nach der Tat Suizid.
Weitere Schlagzeilen
- Vergewaltigtes Mädchen in USA: Ermittlungen gegen Ärztin wegen Abtreibung
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Ein Lichtblick
Ob Hitze, Trockenheit oder Überschwemmungen: Mehr Grün in den Städten kann gegen mehrere Folgen des Klimawandels helfen. Was es konkret bringt, zeigt der Blick in vier europäische Metropolen:
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Freitag ist es im Norden bei 17 bis 25 Grad wolkig, aber nur vereinzelt gibt es Schauer. An den Küsten weht ein kräftiger und böiger Nordwestwind. Südlich von Mosel und Main scheint meist die Sonne, an den Alpen sind jedoch einzelne Gewitter möglich. Im Süden erreicht die Temperatur 25 bis 30 Grad.
Zusammengestellt von Kathrin Wolff
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