Guten Morgen,
Kämpfe und Kriegsrhetorik waren auch in der Nacht zum Samstag ungebrochen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte der Nato bittere Vorwürfe, weil sich die westliche Allianz nicht militärisch in den Konflikt einbringen will. In einer Live-Schalte zu Solidaritätsdemos in Europa warnte Selenskyj:
Nach Angaben der ukrainischen Armee setzen russische Truppen ihre Offensive mit Luftunterstützung und dem Einsatz von Hochpräzisionswaffen fort. Die russische Seite versuche, die Hauptstadt Kiew und die Millionenmetropole Charkiw zu umzingeln, hieß es in der Nacht. Im Osten hätten russische Truppen vor, von den Separatistengebieten Luhansk und Donezk einen Landkorridor zur von Russland annektierten Halbinsel Krim zu schaffen, auch die Verteidigung der Stadt Mariupol stehe unter Druck. All diese Darstellungen können nicht unabhängig geprüft werden.
Verlässliche Informationen zum Krieg dürften nun noch spärlicher werden. Wer in Russland Nachrichten über den Russland-Ukraine-Krieg verbreitet, die von der offiziellen Darstellung abweichen, wird immer härter bestraft. Weil das neue Gesetz auch für ausländische Bürger gilt, ziehen sich ausländische Medien aus Russland zurück. So haben BBC und CNN ihre Arbeit eingestellt, der ORF ihre Korrespondentin nach Wien geholt.
Große Sorgen machen sich die Vereinten Nationen:
Die Menschen würden in Kellern ausharren und könnten nur unter Lebensgefahr Besorgungen machen. Essen und sauberes Wasser werden durch die andauernden Kämpfe knapp, so das WFP.
Womöglich knapp an einer Katastrophe vorbei ist die Welt beim Angriff auf das Kernkraftwerk Saporischschja. Die USA bezeichneten den Angriff als mögliches Kriegsverbrechen. Russlands Präsident Wladimir Putin wolle Angst säen, erklärt unsere Reporterin Katrin Eigendorf. Und die US-Botschafterin warnt vor einem neuen Angriff auf ein Atomkraftwerk.
Unterdessen bereitet sich die Bundesregierung darauf vor, verletzte und kranke Ukraine-Flüchtlinge auf Krankenhäuser im Bundesgebiet zu verteilen. Zu den Verwundeten des Krieges kommen noch diejenigen, die ihre medizinische Versorgung verlieren", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Dazu zählten Krebspatienten oder Dialyse-Patienten.
Europa muss sich ohnehin vorbereiten, sagt der Migrationsforscher Gerald Knaus: Er rechnet mit bis zu zehn Millionen Flüchtlingen und das wäre die größte Flüchtlingskatastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg.
Kommen Sie gut in den Tag,
Kai Budde, Redakteur bei ZDFheute
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Was heute noch wichtig ist
Demos gegen Krieg: In Hamburg soll erneut ein Zeichen gegen den Krieg und für Solidarität mit der Ukraine gesetzt werden. Unterstützt von zahlreichen Jugendorganisationen, Parteien, Gewerkschaften und zivilgesellschaftlichen Organisationen hat die Ukrainische Diaspora am Mittag (12 Uhr) zu einer Großdemonstration in der Innenstadt aufgerufen. Auch in Düsseldorf soll es eine Friedensdemonstration geben. Teilnehmer wollen sich am späten Mittag (14 Uhr) sammeln und dann durch die Innenstadt ziehen.
Ende praktisch aller Corona-Beschränkungen in Österreich: In Österreich fallen fast alle Corona-Beschränkungen. Es gibt keine Zugangsbeschränkungen, keine Obergrenze bei Veranstaltungen und keine Sperrstunde mehr. Damit kann auch in der Nachtgastronomie wieder gefeiert werden. Allein die Hauptstadt Wien will sich nicht auf alle Öffnungsschritte einlassen und hält zunächst an der 2G-Regel in der Gastronomie und einer fast überall geltenden FFP2-Maskenpflicht fest.
Chinas Volkskongress tagt: Chinas Volkskongress beginnt seine diesjährige Plenarsitzung. Zum Auftakt der siebentägigen Tagung legt Ministerpräsident Li Keqiang seinen Rechenschaftsbericht vor. Mit Spannung wird auch die Vorlage des neuen Militärbudgets sowie des Wachstumsziels erwartet. Vorliegende Pläne der Provinzen deuteten auf ein angestrebtes Wachstumsziel zwischen 5,0 bis 5,5 Prozent hin.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 192.210 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 1.220,8. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
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So wird das Wetter heute
Am Samstag liegen über dem Norden und Osten einige teils dichte Wolkenfelder. Im Südwesten scheint die Sonne von einem oft wolkenlosen Himmel. Der Wind weht schwach bis mäßig aus östlichen Richtungen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 2 Grad in den östlichen Mittelgebirgen und 10 Grad am Niederrhein.
Zusammengestellt von Lukasz Galkowski
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