Guten Morgen,
heute vor drei Wochen hat der Krieg begonnen. Das freie Europa lebt seitdem in Sorge. Wann trifft es uns?
Russlands Diktator lässt sein "Brudervolk" täglich gröber zurichten. Seine Macht ist unsere Angst vor ihm. Wie weit wird er gehen, wenn nun schon Lemberg getroffen wird? Wagt er den atomaren Angriff? Sollten wir ihm da nicht lieber treue Gas- und Öl-Kunden bleiben? Zumal das Volltanken zur Zumutung wird.
Alles bitter, keine Frage. Aber steigende Preise sind keine fallenden Bomben. Noch sind wir nicht in akuter Lebensgefahr. Andere längst.
In Berlins Hauptbahnhof rollen täglich zehn vollbesetzte Züge ein mit Davongekommenen aus dem Osten. Die meisten finden nur eine erste Bleibe bei Freunden, Verwandten oder helfenden Fremden. Täglich müssen allein in der Hauptstadt 1.000 ukrainische Flüchtende verteilt werden, die gar niemanden haben in Deutschland.
Ihr Präsident, Wolodymyr Selenskyj, wird heute um 9 Uhr live zu uns allen sprechen via Videoansprache an den Bundestag. [Sie können die Ansprache Selenskjys auch bei ZDFheute live ab 8:50 Uhr verfolgen.] Dort werden sie ihm stehend applaudieren. Sie sollten lieber im Sessel versinken. Vor Scham wegen 20 Jahren blauäugiger deutscher Russlandpolitik, die immer satte Mehrheiten fand.
Gerhard Schröder, der Nord Stream 1 begann und sich von Wladimir Putin hat kaufen lassen als Gaslobbyist. Angela Merkel, die Nord Stream 2 bauen ließ trotz Putins Landnahme in Georgien, Moldau und der Krim sowie seinem Dutzend politischer Morde. Deutschland wollte es bequem haben und warm. Die Ukraine war den meisten im Zweifel egal, sie sollte nicht stören in der Nato oder gar in der feinen EU.
Das Land war uns lästig, sein Präsident irgendein Clown. Jetzt ist Selenskyj der Star auf der Weltbühne, sein tapferes Volk sind Heldinnen und Helden. Was die Ukraine in 30 Jahren Unabhängigkeit nicht schaffte, hat Putin binnen dieser drei Wochen gewaltig hinbekommen: einen echten Nationalstaat.
Es lebe die freie Ukraine!
Kommen Sie gut durch den Tag
Wulf Schmiese, Leiter heute journal
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
- Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates beantragt: Was sonst noch in der Nacht passierte - unsere kompakte Übersicht zu Tag 22 im Russland-Ukraine-Krieg
- Ihre Protestaktion gegen den Ukraine-Krieg im russischen Fernsehen machte sie bekannt: Sie fürchtet um ihr Leben, doch Journalistin Marina Owsjannikowa will in Russland bleiben.
- Aufruf zu Kapitulation gefälscht: Selenskyj-Fake-Video soll Verwirrung stiften - ein Faktencheck
- In unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit aktuelle Meldungen zum Krieg und den Auswirkungen auf Europa.
- Weitere Nachrichten, Hintergründe und Dokumentationen zum Thema haben wir für Sie in unserem Themenschwerpunkt zum Krieg in der Ukraine zusammengestellt.
Was heute noch wichtig ist
Bundestag debattiert allgemeine Corona-Impfpflicht: Die Beratung mehrerer Anträge steht für die Abgeordneten an, die Union und die AfD haben eigene Anträge vorgelegt. Bei dem Thema ist eine Abstimmung ohne Fraktionzwang vorgesehen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) haben sich für eine allgemeine Impfpflicht ausgesprochen, um neue Lockdowns im Herbst und Winter zu vermeiden. [Wir übertragen die Debatte ab 9:20 Uhr live.]
Scholz berät mit Ministerpräsidenten über Corona, Ukraine-Krieg und die Folgen: Ab 14 Uhr tagt der Bundeskanzler mit den Regierungschefs der 16 Bundesländer. Im Februar hatten Bund und Länder verabredet, die aktuelle Corona-Lage und die Belastung der Kliniken noch einmal genau zu analysieren, bevor am 20. März alle einschneidenden Auflagen fallen sollen. Weitere Themen der Ministerpräsidentenkonferenz sind der Umgang mit Flüchtlingen aus der Ukraine.
100 Tage Kanzler Scholz und Ampel-Regierung: Am 8. Dezember wurden Kanzler Olaf Scholz (SPD) und seine 16 Minister vereidigt. Damit sind sie heute den 100. Tag im Amt. ZDF-Hauptstadtstudioleiter Theo Koll bilanziert: Fast hätte Kanzler Scholz die ersten 100 Tage seiner Ampel-Regierung verschlafen. Im Ukraine-Krieg wagt er nun den großen Schritt - und lässt die Ära Merkel bereits vergessen.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 294.931 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 1.651,4. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Champions League
Der FC Chelsea um Trainer Thomas Tuchel hat die Prüfung beim OSC Lille bestanden. Das Team aus London geriet zwar in Rückstand, siegte am Ende aber 2:1.
Hier finden Sie alle Spiele und alle Tore der UEFA Champions League sowie ausführliche Zusammenfassungen der Spiele mit deutscher Beteiligung:
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Liveticker und Highlightvideos
Fußball-Bundesliga
Wegen vieler Corona-Fälle im Team des FSV Mainz 05 konnte die Partie gegen Dortmund vom 25. Spieltag nicht wie geplant stattfinden, sondern wurde am Mittwochabend nachgeholt. Sehen Sie hier die Zusammenfassung des Spiels:
Ausführlich informiert
ZDFheute live: Wie gelingt eine Verteilung der Flüchtlinge? (38 Minuten)
auslandsjournal spezial: Putins Krieg (44 Minuten)
Weitere Schlagzeilen
- Tote und viele Verletzte bei Erdbeben: Ein starkes Erdbeben hat die Region Fukushima erschüttert.
- Fed leitet Zinswende ein: US-Notenbank erhöht erstmals seit 2018 die Leitzinsen, um 0,25 Prozentpunkte.
- Zumindest Frau Faeser ist zufrieden: Meine Kollegin Kristina Hofmann über Hilfe für Ukraine-Flüchtende
- Wenn Geld nichts wert ist: Ukrainische Währung Griwna macht Probleme beim Umtausch.
Farbe des Tages
Grün - das ist die traditionelle Farbe, die am St. Patrick's Day getragen wird. Vor allem in den USA werden auch Springbrunnen grün gefärbt und Karten mit grünen Kleeblättern verschickt. Der Brauch erinnert an den "Apostel Irlands", den an diesem Tag Ende des 5. Jahrhunderts gestorbenen Bischof Patrick. Iren, Menschen mit irischen Wurzeln, aber auch eine zunehmende Schar von Anhängern des Brauchs feiern den Nationalheiligen mit Paraden, Volkstanz, traditioneller Musik, Guinness und grünem Bier auf der ganzen Welt, vor allem in den USA.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Donnerstag ziehen dichte Wolken mit Regen über den Norden. Später lockert es von der Nordsee her wieder auf. Ganz im Osten und Süden bleibt es weitgehend trocken, teils mit Sonne, teils mit Wolken. Die Höchstwerte liegen zwischen 9 und 18 Grad.
Zusammengestellt von Katrin Meyer
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