Guten Morgen,
in den Krieg ziehen für Putin? Vergangenen Freitag hat die Frühjahrs-Rekrutierung für Wehrpflichtige in Russland begonnen. Einem Kreml-Dekret zufolge gab Staatschef Wladimir Putin das Ziel aus, 134.500 weitere junge Männer für den Wehrdienst einzuziehen. Auch wenn offiziell beteuert wird, dass diese nicht in der Ukraine eingesetzt werden, die Sorge ist bei manchen Russen groß.
"Ich bin kein Soldat, ich bin jemand, der nicht weiß, wie es auf dem Schlachtfeld zugeht und was dort zu tun ist. Und am wenigsten möchte ich mit der Waffe in der Hand gegen Menschen vorgehen müssen, wenn es dafür nicht den geringsten Grund gibt", erzählt Maxim.
Der 27-Jährige ist nach Georgien geflohen. Er hat seinen Wehrdienst bereits abgeleistet und seitdem keine hohe Meinung von der russischen Armee: "Man muss sich klar machen, dass die russische Regierung lügt ohne Ende. Mir ist völlig klar, dass von der Ebene der Unteroffiziere angefangen systematisch gelogen und Desinformation betrieben wird."
Niemand weiß genau, wie viele russische Soldaten bereits in der Ukraine gefallen sind. Laut russischem Verteidigungsministerium sind es 1.351. Die Nato spricht dagegen von mindestens 7.000, Kiew noch von weitaus mehr.
Während einige junge Russen inzwischen aus Sorge in die Armee zu müssen, das Land verlassen, will Daniel weiter in Moskau protestieren. Sechsmal ist der Student bereits verhaftet worden. Vergangenes Wochenende war er wieder auf einer Demonstration, musste 48 Stunden in Gewahrsam.
Mit seinem Kampf aufgeben will er jetzt erst recht nicht. Das fühle sich dann für ihn wie ein Verbrechen von seiner Seite an.
Über Daniel, Maxim und andere junge Russen berichtet heute Abend Isabelle Tuemena im auslandsjournal.
Kommen Sie gut durch den Tag
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
USA sagen weitere Militärhilfen zu: Die USA unterstützen die Ukraine mit 100 Millionen Dollar für Sicherheitssysteme. Dazu gehörten Panzerabwehrsysteme, teilte US-Außenminister Antony Blinken mit.
Neues Sanktionspaket gegen Russland: Die USA wollen heute ein mit ihren Verbündeten abgestimmtes Paket vorstellen. So sollen jegliche neuen Investitionen in Russland verboten werden.
Was heute noch wichtig ist
Lauterbach macht Kehrtwende von Kehrtwende: Isolationspflicht bei Corona-Infektion bleibt nun doch. Das kündigte der Gesundheitsminister bei "Lanz" an.
Bundeskanzler steht Rede und Antwort: Olaf Scholz stellt sich im Bundestag ab 13 Uhr den Fragen der Abgeordneten. Wir übertragen die Regierungsbefragung live.
Nato-Außenminister treffen sich in Brüssel: Auf der Agenda stehen unter anderem Planungen für eine verstärkte Abschreckung Russlands und die Arbeiten am neuen strategischen Konzept der Allianz.
Brot für die Welt stellt Atlas der Zivilgesellschaft 2022 vor: Mit Daten, Grafiken und Karten zeigt Brot für die Welt, ob die Gesellschaft eines Landes offen, beeinträchtigt, beschränkt, unterdrückt oder sogar komplett geschlossen ist.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 214.985 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 1.322,2. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Gesagt
Der frühere US-General Ben Hodges zeigt sich überzeugt, dass die Ukraine den Krieg mit der richtigen Unterstützung "gewinnen", "das Rückgrat der russischen Kräfte in den nächsten Wochen brechen" kann. Was es dazu braucht, erklärt er im ZDFheute-Interview:
- Warum Putin auf den 9. Mai hinarbeitet
Was braucht die Ukraine, um sich militärisch gegen Russland zu wehren? Und warum sind die kommenden zwei bis drei Wochen dabei wichtig? US-Militärexperte Ben Hodges hat Antworten.
Story des Tages
Das Internet kontrollieren - geht das? Seit 2019 ist ein Gesetz in Kraft, das Russland ein eigenes "Staatsnetz" ermöglichen soll. Wie weit das gehen könnte, zeigen wir in dieser Story:
- Wie Russland sein "Staatsnetz" ausbaut
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- EU-Kommission geht gegen Ungarn vor - und wendet erstmals den Rechtsstaatsmechanismus an.
- Ferrero ruft Schokolade in Deutschland zurück: Ausgangspunkt der Salmonellen-Probleme ist wohl eine Fabrik in Belgien.
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch zieht im Norden der nächste Regen auf, in der Mitte und im Süden bleibt es aber von wenigen Schauern abgesehen trocken. In der Südosthälfte gibt es auch größere sonnige Abschnitte. Es bläst ein starker Südwestwind mit stürmischen Böen und die Temperaturen steigen auf 9 bis 17 Grad.
Zusammengestellt von Kevin Schubert
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