Guten Morgen,
mit der Generaldebatte zum Haushalt kommt es heute wieder mal zum traditionellen Schlagabtausch zwischen Regierung und Opposition.
Der Bundeskanzler muss dabei die Frage beantworten, wohin er das Land führen will. Eine Lawine rollt auf das Land zu, hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) koalitionsintern gewarnt, und dem Kanzler kommt jetzt die Rolle zu, die Lawine entweder umzuleiten oder die Lawinenbrecher am Hang so zu verstärken, dass die Lawine sich auflöst, bevor die Schäden unbezahlbar werden.
So oder so ähnlich muss man sich wohl die "wuchtigen" Ankündigungen vorstellen, die die Ampel-Koalition am Wochenende auf den Weg gebracht hat und die Olaf Scholz (SPD) heute verteidigen muss. Wohngeld, Einmalzahlungen für Rentner und Studenten, ein neues Nahverkehrsticket - vieles klingt gut davon. Und das Gesamtvolumen von 65 Milliarden Euro ist tatsächlich gewaltig.
Aber als Beobachter hat man irgendwie den Eindruck, dass es ein paar Leerstellen gibt in der Rettungsbotschaft der Koalition. Leerstellen, auf die Opposition und Betroffene gnadenlos hinweisen. Die sogenannten Normalverdiener, die Betriebe des Mittelstandes, der Sektor der Krankenhäuser - sie alle kommen nur mittelbar in den Lawinen-Abwehrmaßnahmen vor.
Wie schon beim ersten und beim zweiten Entlastungspaket entsteht der Eindruck, als würde die Regierung einfach manche Dinge vergessen. Hält sie diese nicht für wichtig? Oder kommt das in der Ampel-Realität einfach nicht vor?
Die Debatte zum Einzeletat 04 gibt dem Kanzler die Gelegenheit - zu sagen wohin er will, wen er mitnehmen will und wer auf sich selber aufpassen muss. Denn das von ihm so oft wiederholte "You never walk alone" wird von manchem so nicht empfunden.
Herzliche Grüße aus Berlin
Mathis Feldhoff, ZDF-Hauptstadtkorrespondent
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
UN für kampffreie Zone um ukrainisches AKW: UN-Generalsekretär António Guterres hat die Kriegsparteien Russland und Ukraine aufgefordert, sich auf eine kampffreie Zone rings um das gefährdete Atomkraftwerk Saporischschja zu einigen. Zuvor hatte IAEA-Chef Grossi dem Sicherheitsrat berichtet, wie brenzlig die Lage im größten europäischen AKW sei. "Wir spielen mit dem Feuer, und etwas sehr, sehr Katastrophales könnte passieren", sagte er.
Was im IAEA-Bericht wichtig ist: Reaktor-Experte Sebastian Stransky über die einzelnen Forderungen.
Präsidenten-Berater in Kiew: Ukraine greift an zwei Stellen an: In den Kampfgebieten in der Ukraine verdichteten sich die Anzeichen für Gegenoffensiven des ukrainischen Militärs. Der Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sprach von Operationen im Süden und Osten. Der doppelte Angriff solle russische Reserven binden und den Gegner daran hindern, einen Frontabschnitt zulasten des anderen zu verstärken, sagte er.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
EU-Kommission stellt Pläne zur Pflegestrategie vor: Die EU-Kommission will Empfehlungen vorstellen, wie Langzeitpflege und frühkindliche Bildung und Pflege verbessert werden können.
Brasilien feiert 200 Jahre Unabhängigkeit: Es wird erwartet, dass Präsident Jair Bolsonaro den Tag wenige Wochen vor den Präsidentenwahlen verstärkt nutzt, um die Massen hinter sich zu versammeln und Stärke zu demonstrieren. Der portugiesische Prinz Dom Pedro hatte am 7. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens von seinem Heimatland ausgerufen.
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Ausführlich informiert
ZDFheute live: Die Internationale Atombehörde bezeichnet die Lage im ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja als "unhaltbar" und fordert eine Sicherheitszone. Atom-Experte Sebastian Stransky erklärte die Gefahrenlage. (31 Minuten)
Zahl des Tages
33 Millionen - so viele Menschen sind in Pakistan von der anhaltenden Flutkatastrophe betroffen. Die heftigen Monsunregenfälle haben bereits mehr als 1.300 Tote zur Folge. Rund ein Drittel des Landes steht unter Wasser.
Gesagt
Ein Musical zu seinen Liedern und eine Erlebniswelt zu seinem Lebenswerk gibt es schon: Heute erhält Panikrocker Udo Lindenberg (76) die höchste Auszeichnung der Stadt Hamburg - die Ehrenbürgerwürde. Der gebürtige Westfale lebt seit Ende der 1960er Jahre in der Hansestadt - seit 1995 dauerhaft im Hotel Atlantik.
Weitere Schlagzeilen
- BVB-Sieg zum Auftakt der Champions League: Dortmund gewinnt mit 3:0 gegen Kopenhagen.
- DFB-Frauen feiern Torfestival gegen Bulgarien: Beim Abschluss der WM-Qualifikation treffen Schüller und Freigang jeweils drei Mal.
- Höchste Emissionen seit 2007 durch Waldbrände: Die verursachten CO2-Emissionen erreichen in der EU einen neuen Höchstwert.
- Auflösung von Punker-Camp auf Sylt rechtens: Ein Verwaltungsgericht hat die Auflösung eines Protestcamps von Punks in Westerland bestätigt.
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch überwiegen in einem Streifen von der Nordsee über das Erzgebirge bis nach Ostbayern die Wolken und es kann regnen und teils kräftige Gewitter geben, lokal sind Unwetter durch Starkregen möglich. Im Nordosten und Westen wird es meist freundlich. Die Höchsttemperatur liegt bei 20 bis 27 Grad.
Zusammengestellt von Jan Schneider
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