Guten Morgen,
nach der Wahl ist vor der Wahl. Das weiß auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der heute nach Nordrhein-Westfalen fährt. In Bad Münstereifel möchte er am Mittag Menschen besuchen, die von der verheerenden Flutkatastrophe im vergangenen Sommer betroffen sind. Aber er möchte auch den SPD-Schwung von der Saar mit an den Rhein nehmen. Denn in NRW findet Anfang Mai die wichtigste Landtagswahl des Jahres statt. Und die würde die SPD gerne gewinnen.
Die CDU natürlich auch. Interessant dabei ist, dass Ministerpräsident Henrik Wüst (CDU) - ähnlich wie der glücklose Tobias Hans (CDU) im Saarland - sein Amt geerbt hat. Von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet. Wüst muss erst noch beweisen, dass er Wahlen gewinnen kann. Doch die SPD wird es in NRW schwerer haben als im Saarland.
Der SPD-Kandidat heißt Thomas Kutschaty und ist lange nicht so etabliert wie die Saarländerin Anke Rehlinger (SPD). Und Wüst ist derzeit Vorsitzender der Konferenz der Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen. Er spielt damit auf ziemlich großer Bühne. Das also ist die politische Ausgangslage. In Sachen Flutkatastrophe wird Olaf Scholz auf Menschen treffen, die Schlimmstes durchlitten haben. In Bad Münstereifel trat die Erft über die Ufer, riss eine 1.000 Jahre alte Mauer mit und zerstörte die Altstadt.
Insgesamt kamen in Nordrhein-Westfalen 49 Menschen ums Leben. Knapp 180 Städte und Gemeinde waren betroffen. Es ist gut, dass der Bundeskanzler die Folgen der Flutkatastrophe nicht zwischen Pandemie und Ukraine-Krieg unter den Tisch fallen lässt. Vielerorts kam die Hilfe zu spät und war zu bürokratisch. Das sollte er sich anhören. Und er sollte emphatisch sein. Das Gefühlige ist nicht gerade eine Stärke von Olaf Scholz. Aber auch mit Empathie kann man Wahlen gewinnen.
Einen guten Tag wünscht Ihnen
Andreas Wunn, Leiter und Moderator von ZDF-Morgenmagazin und ZDF-Mittagsmagazin
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Zusammengestellt von Anna Grösch
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