Sie sind hier:
Update

Update am Morgen : Zerstörer und Selbstzerstörer

Datum:
Wulf Schmiese

Guten Morgen,

was macht der Krieg? Das ist für viele der Gedanke nach dem Aufwachen seit nun einer Woche, in der Russland in der Ukraine wütet. In diesen sieben Tagen haben die meisten Staaten der Erde begriffen: Putin ist verantwortlich für all das Leid und den Tod so vieler, die in Freiheit leben wollten. Noch nie ist ein Land so eindeutig verurteilt worden, wie Russland durch die Vereinten Nationen. Die Welt wendet sich ab.

Putin ist isoliert. Sein Freund Gerhard Schröder ist es auch, wie unser ZDF-Studioleiter Peter Kunz aus Hannover berichtet. Denn Schröder will seine Posten bei russischen Gaskonzernen partout nicht niederlegen. Man fragt sich, bei wem er eigentlich noch Lobby-Arbeit betreiben will für Nord Stream und Rosneft. Aus anderen Aufsichtsräten ist er raus. Und Borussia Dortmund hat ihm die Ehrenmitgliedschaft gekündigt, Hannover 96 droht ihm ultimativ mit Rauswurf.

In der SPD gilt der frühere Kanzler inzwischen als toxisch. Niemand will mehr mit ihm zu tun haben. Alle Mitarbeiter im Büro des Altkanzlers haben ja ihre Jobs schon vorgestern aufgegeben. Sollte das Kanzleramt neue Leute genehmigen, könnte die Bewerberliste ziemlich kurz sein.

Es sei "überfällig", dass Schröder seine Ämter niederlegt, sagte uns SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Dabei hatte ausgerechnet er kurz vor dem Krieg noch Schröder inhaltlich assistiert: Schröder warnte die Ukraine vor "Säbelrasseln" und Kühnert alle Russland-Skeptiker davor, den Krieg "herbeireden" zu wollen. Nun ist diese Haltung ganz offensichtlich überholt. Anke Rehlinger, die im Saarland für die SPD Ministerpräsidentin werden will, schließt sogar ein Parteiausschlussverfahren für Schröder nicht aus: "Er hat sich mindestens mal schon innerlich von der SPD verabschiedet, und alles Weitere wird man jetzt sehen…"

Schröder wurde einst gefeiert als Friedenskanzler, weil er Deutschland aus dem Irak-Krieg heraushielt. Tragisch, wie er nun zu Putin schweigt und ihm weiter dient. Sich von Putin abzuwenden und gar gegen ihn zu stellen, verlangt allerdings auch gehörig Mut. Denn es kann lebensgefährlich sein, wie die Welt inzwischen weiß.

Es wird für viele ein schwerer Tag - wir werden berichten!

Wulf Schmiese, Leiter heute journal

Was heute noch wichtig ist

Bundespräsident Steinmeier fährt nach Litauen: Zunächst will er sich in der Hauptstadt Vilnius mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda zu einem Gespräch treffen. Beide wollen anschließend das deutsche Einsatzkontingent des multinationalen Nato-Gefechtsverbands auf dem Militärstützpunkt Rukla besuchen.

Weltweiter Protest von Fridays for Future gegen den Krieg in der Ukraine: Die Klimaschutzbewegung will heute weltweit gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine demonstrieren. In Deutschland sind nach Angaben des deutschen Ablegers insgesamt rund 30 Protestaktionen geplant, unter anderem vor dem Bundestag in Berlin.

Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland

Am Morgen lagen die aktuellen Corona-Zahlen des Robert-Koch-Instituts noch nicht vor. Unsere Karte zeigt aber, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.

Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.

Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

Ausführlich informiert

ZDF spezial: Krieg in Europa - Russischer Angriff auf die Ukraine (45 Minuten)

auslandsjournal spezial: Berichte über das Kriegsgeschehen, die Lage der Geflüchteten in der Ukraine und über die Reaktion des Westens auf Putins Invasion. (29 Minuten)

ZDFzoom: "Der enthemmte Despot - Putins Weg zur Macht". Vom unscheinbaren KGB-Agenten zum skrupellosen Kriegsherrn: ZDFzoom zeigt Wladimir Putins Weg zur Macht, lässt Rivalen, Weggefährten und hochrangige Politiker zu Wort kommen. (29 Minuten)

Gesagt

Die Entscheidung für diesen Krieg ist eine fatale Entscheidung. Nicht nur wegen der Menschenleben, die da geopfert werden, sondern weil es ein Krieg ist, den Russland nicht wirklich gewinnen kann.
Dr. Gerhard Mangott, Universität Innsbruck

Der Ukraine-Krieg weckt Erinnerungen an Tschetschenien, vor allem die scheinbar wahllose Bombardierung ziviler Gebiete und der brutale Einsatz gegen die ukrainische Zivilbevölkerung. Wo es Unterschiede gibt, was der Ukraine droht und was das mit Russlands Gesellschaft macht, erklärt Russland-Experte Gerhard Mangott.

Zahl des Tages

3,2 Milliarden US-Dollar: Das ist der von Forbes geschätzte Wert des englischen Fußballvereins Chelsea London, der dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gehört. Nun will Abramowitsch den Verein verkaufen. Der Erlös solle über eine Stiftung den Opfern des Ukraine-Kriegs zugutekommen, teilte der 55 Jahre alte Milliardär am Mittwoch mit. Der Oligarch steht seit Wochen in Großbritannien wegen seiner angeblichen Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin im Fokus der Aufmerksamkeit. Immer wieder forderten Abgeordnete im Unterhaus, ihn auf die Sanktionsliste zu setzen.

Weitere Schlagzeilen

  • Flucht vor Ukraine-Krieg: Laut UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind innerhalb einer Woche eine Million Menschen aus der Ukraine geflohen.
  • ZDF trauert um Claus Seibel: Er galt als "Grandseigneur" der Nachrichten - Claus Seibel präsentierte 34 Jahre lang die "heute"-Nachrichten im ZDF. Am 1. März starb er im Alter von 85 Jahren.
  • UN-Staaten für Abkommen gegen Plastikmüll: Die Plastikvermüllung auf der Welt soll gestoppt werden, darauf hat sich die UN-Umweltversammlung geeinigt. Ein entsprechendes Abkommen soll nun ausgehandelt werden.

Ein Lichtblick

Weltweit sind laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion 16.500 Tierarten vom Aussterben bedroht. Aber es gibt auch gute Nachrichten, denn einige Säugetierarten erholen sich - wenn auch langsam:

Berggorilla-Familie in Ruanda (undatierte Aufnahme)

Tag des Artenschutzes - Comeback auf leisen Pfoten, Händen und Hufen  

Weniger Lebensräume oder etwa Wilderei führen dazu, dass viele Tierarten weltweit bedroht sind. Dank Schutzprojekten ist es manchen Arten gelungen, sich zu erholen.

von Lucia Weiß

Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

Beitragslänge:
2 min
Datum:

So wird das Wetter heute

Am Donnerstag ist es im Norden und Nordosten teils länger trübe durch Nebel und Hochnebel. Sonst wird es sonnig und die Temperaturen steigen auf 5 bis 14 Grad.

Wettervorhersage für den 3. März 2022
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Jan Schneider

Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne an Ihre Freunde und Bekannte weiter - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Bewertet! Bewertung entfernt Zur Merkliste hinzugefügt Merken beendet Embed-Code kopieren HTML-Code zum Einbetten des Videos in der Zwischenablage gespeichert.
Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen des ZDF.

Sie haben sich mit diesem Gerät ausgeloggt.

Sie haben sich von einem anderen Gerät aus ausgeloggt, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Ihr Account wurde gelöscht, Sie werden automatisch ausgeloggt.

Um Sendungen mit einer Altersbeschränkung zu jeder Tageszeit anzuschauen, kannst du jetzt eine Altersprüfung durchführen. Dafür benötigst du dein Ausweisdokument.

Zur Altersprüfung

Du bist dabei, den Kinderbereich zu verlassen. Möchtest du das wirklich?

Wenn du den Kinderbereich verlässt, bewegst du dich mit dem Profil deiner Eltern in der ZDFmediathek.

Du wechselst in den Kinderbereich und bewegst dich mit deinem Kinderprofil weiter.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Entweder hast du einen Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert, oder deine Internetverbindung ist derzeit gestört. Falls du die Datenschutzeinstellungen sehen und bearbeiten möchtest, prüfe, ob ein Ad-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus. So lange werden die standardmäßigen Einstellungen bei der Nutzung der ZDFmediathek verwendet. Dies bedeutet, das die Kategorien "Erforderlich" und "Erforderliche Erfolgsmessung" zugelassen sind. Weitere Details erfährst du in unserer Datenschutzerklärung.

An dieser Stelle würden wir dir gerne die Datenschutzeinstellungen anzeigen. Möglicherweise hast du einen Ad/Script/CSS/Cookiebanner-Blocker oder ähnliches in deinem Browser aktiviert, welcher dies verhindert. Falls du die Webseite ohne Einschränkungen nutzen möchtest, prüfe, ob ein Plugin oder ähnliches in deinem Browser aktiv ist und schalte es aus.