Guten Morgen,
die Wahrnehmung von Zeit ist bekanntlich relativ. Für die Kultusminister*innen die sich heute erneut virtuell zusammenfinden, um über die Auswirkungen der Corona-Pandemie an den Schulen zu beraten, sind die zwei Jahre der Pandemiedauer - im Vergleich zu ihrer erlebten Lebenszeit - schmerzlich aber doch noch überschaubar. Für die Kinder, um deren Bildung und Zukunft es heute geht, sieht das schon ganz anders aus. Ein Zweitklässler hat knapp ein Drittel seines Lebens und seine gesamte Schulzeit unter Pandemiebedingungen erlebt - bei den Viertklässlern sind es immerhin 50 Prozent.
Es sind entscheidende Jahre des Lernens, nicht nur des Alphabets und des Einmaleins, sondern es sind auch Jahre, in denen Freundschaften entstehen, Gemeinschaftssinn erwächst und das soziale Miteinander ein Regelwerk erhält - auf dem die Zukunft unseres Landes gebaut ist. Hier hat Corona bereits tiefe Spuren hinterlassen.
Die Pandemie hat die digitalen Defizite auch an unseren Schulen schonungslos aufgezeigt und die ungleichen, ungerechten Startbedingungen verschärft. Und einmal mehr gibt es kein Erkenntnisproblem - aber eine blamable Bilanz der Umsetzung.
Die Kultusministerin von Schleswig-Holstein und neue Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), sagte im Vorfeld der Konferenz dem Fernsehsender Phoenix, Deutschland habe bisher auf Kosten der Schulkinder die Corona-Pandemie bekämpft. Während bei uns an über 180 Tagen die Schulen geschlossen oder im eingeschränkten Betrieb gewesen seien, seien es in Frankreich 50 Tage und in Schweden rund 30 Tage gewesen.
Ein strengeres Testkonzept, das konsequente Tragen von Masken und ein klares Lüftungskonzept soll jetzt dazu führen, dass Schulschließungen vermieden werden können. Ob das an allen Schulen umgesetzt werden kann ist fraglich. Und im dritten Jahr der Pandemie fehlt es weiterhin an vergleichbaren Leitlinien und einem Notfallplan. Höchste Zeit, das zu ändern.
Einen schönen Tag und bleiben Sie gesund
Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
Was heute noch wichtig ist
KiTa-CoV-Studie wird veröffentlicht: Welche Corona-Testmethoden Kinder, Eltern und Kita-Personal am meisten akzeptieren, haben Würzburger Forscher untersucht. Die Studienergebnisse sollen einen Leitfaden bieten, um auch während der Pandemie einen möglichst sicheren und kontinuierlichen Kita-Betrieb zu ermöglichen und die Ausbreitung des Virus in den Einrichtungen frühzeitig zu erkennen und einzudämmen.
Consumer Electronics Show startet in Las Vegas: trotz steigender Corona-Fallzahlen in den USA eröffnet die CES, eine der weltweit größten Fachmessen für Unterhaltungselektronik. Mit dabei: Technik, die in Corona-Zeiten helfen soll.
Wie können wir Meere von Plastik befreien? Die Meere sind voller Plastikmüll. Können Projekte, die Plastik aus den Meeren fischen, das Problem lösen? Oder gibt es Alternativen?
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 58.912 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 258,6. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Zahl des Tages
79,5 Prozent. So stark ist der Anteil alternativer Antriebsarten bei den Pkw-Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. 42 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen der ersten elf Monate des Jahres 2021 waren mit alternativen Antrieben ausgestattet. Das Kraftfahrt-Bundesamt veröffentlicht heute die Jahresbilanz des Automarkts 2021.
Gesagt
Im deutschen Fußball polarisierte keiner wie Uli Hoeneß. Er prägte die Geschichte der Bundesliga als Spieler, Manager und Präsident des FC Bayern München. Nun feiert er seinen 70. Geburtstag. Im ZDF-Interview spricht der Ehrenpräsident des FC Bayern über seine Gefängniszeit, die Katar-Problematik, den Rekordmeister und Corona:
Ein Lichtblick
In Kroatien hat ein Schlittenhund einen Wanderer vor dem Erfrieren gerettet. Laut kroatischen Medienberichten legte sich der Hund der Rasse Alaskan Malamute auf den Wanderer, als dieser in eine Bergschlucht gefallen war. Der Hund habe ihn 13 Stunden lang gewärmt, bis die Rettungsdienste eintrafen. Auf einem Foto, das von den Rettern verbreitet wurde, ist zu erkennen, wie sich der Hund kreisförmig auf den Verunglückten gelegt hat.
"Dieser Hund ist ein echtes Wunder, freundlich, sympathisch - vielleicht mag er die Menschen mehr als andere Hunde", sagte sein Herrchen der Tageszeitung "Jutarnji List". Alaskan Malamute sind bekannt für ihr dichtes Fell und ihr Durchhaltevermögen.
Weitere Schlagzeilen
- Zahl der Asylsuchenden in Großbritannien 2021 auf Höchststand: Die Zahl der Flüchtlinge, die den Ärmelkanal überquerten, war im letzten Jahr drei Mal so hoch wie noch im Jahr davor.
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Mittwoch gibt es viele Regen-, Schnee- und Graupelschauer, an der Nordsee auch Gewitter. Sonnige Abschnitte finden sich vor allem in der Mitte und im Südwesten. Bei mäßigem bis starkem Wind werden 2 bis 7 Grad erreicht.
Zusammengestellt von Jan Schneider.
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