Guten Morgen,
dass jemand mit 35 schon zweimal zurückgetreten ist, kommt vor. Im Fußball zum Beispiel. In der Politik allerdings ist Sebastian Kurz damit eine Ausnahmeerscheinung. Und das Ende seiner Profikarriere ist es auch nicht. Schließlich bleibt er Partei- und Fraktionsvorsitzender der stärksten Kraft im österreichischen Parlament, der ÖVP.
Sein Nachfolger im Kanzleramt unterstrich bei seiner Regierungserklärung gestern den bleibenden mächtigen Einfluss. Er werde "in enger Abstimmung" mit Kurz vorgehen, verkündete der neue österreichische Bundeskanzler Alexander Schallenberg.
Schon seit Tagen kursiert der Begriff des "Schattenkanzlers" von Kurz' Gnaden. "Wer blind folgt, kann nicht führen", so der Vorwurf der Vorsitzenden der Sozialdemokraten, Pamela Rendi-Wagner. Sie nannte die Regierungsbildung deshalb eine Farce, weil die Fäden weiter von Kurz gezogen werden. Der grüne Koalitionspartner aber schluckt die Bedenken runter - wohl vor allem mit dem Blick auf die ökosoziale Steuerreform, auf die sich die Regierung geeinigt hatte.
Bestimmt auch Thema in der Budget-Rede heute von Finanzminister Blümel, einem engen Vertrauten von Sebastian Kurz - wie überhaupt alle ÖVP-Regierungsmitglieder. In den vergangenen Jahren hatte Kurz die konservative Partei nach und nach ganz auf seine Person zugeschnitten.
Über die Machtspiele des Sebastian Kurz berichtet heute Britta Hilpert im auslandsjournal. Übrigens: wenn in Deutschland gerade von einer Neuaufstellung der CDU gesprochen wird, dann gelten schon Anwärter Anfang 40 als Umbruch. Doch das Alter allein ersetzt noch kein Programm.
Kommen Sie gut durch den Tag
Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin
Was heute noch wichtig ist
"Euer Kommandeur weint abends auch": Jens Arlt war verantwortlich für die Evakuierung in Kabul. Im Interview spricht der Brigadegeneral über menschliche Abgründe, das Wort "Held" - und Tränen am Ende des Einsatztages.
Mit einem Abschlussappell, dem großen Zapfenstreich und einer Kranzniederlegung am Ehrenmal der Bundeswehr in Berlin soll heute des Afghanistan-Einsatzes gedacht werden. Wir übertragen den Abschlussappell live gegen 14.30 Uhr.
"Captain Kirk" fliegt ins All: "Star Trek"-Ikone William Shatner reist heute erstmals ins Universum. Der 90 Jahre alte kanadische Schauspieler fliegt mit einer Raumkapsel der Firma Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos. Shatner wäre mit dem Flug der älteste jemals ins All gereiste Mensch.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 11.903 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 65,4. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Zahl des Tages
416 Naturkatastrophen gab es im Jahr 2020 weltweit. Den internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung haben die Vereinten Nationen 2009 ins Leben gerufen. Er soll dabei helfen, den Ausbau von Katastrophenschutzmechanismen zur Minderung der Folgen voranzutreiben sowie die mögliche Verhinderung von Extremereignissen.
Gesagt
Thrillerautor Sebastian Fitzek wird heute 50 Jahre alt. Mit rund 14 Millionen verkauften Büchern gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Autoren.
Weitere Schlagzeilen
- Karl Lauterbach fordert Cannabis-Legalisierung: Der SPD-Gesundheitsexperte sieht darin einen Schutz der Konsumenten vor verunreinigten Substanzen.
- Das sind Streitpunkte einer möglichen Ampel: Steuern, Klimaschutz und Schuldenbremse sind nicht alle Themen, bei denen es hakt.
- Merkel begrüßt EU-Hilfen für Afghanistan: Angesichts einer drohenden Hungerkatastrophe will die EU-Kommission mit rund einer Milliarde Euro helfen.
- Was hinter dem Chaos am BER steckt: In Berlin herrscht zu Ferienbeginn Chaos am Flughafen. Die Lufthansa empfiehlt Reisenden, frühzeitig anzureisen.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Mittwoch bleibt es im Nordosten und Südwesten meist freundlich. Sonst ist es wechselnd oder stark bewölkt und vereinzelt kann es etwas regnen. An den Alpen sind oberhalb von 1.000 Meter letzte Schneeschauer möglich. Die Höchstwerte liegen zwischen 6 und 14 Grad.
Zusammengestellt von Elisa Kart.
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