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Update

Update am Morgen : Prunk und Elend im Königreich

Datum:
Antje Pieper

Guten Morgen,

steigende Preise für Lebensmittel und Energie: In Deutschland versucht die Regierung ab heute die Menschen zu entlasten - unter anderem mit Neun-Euro-Tickets und Tankrabatt. Doch manche Länder trifft die Teuerung noch härter: Besonders angespannt ist die Situation in Großbritannien. Dort sind die Energiepreise schon vor dem Krieg in der Ukraine gestiegen, liegen inzwischen 54 Prozent höher als im Vorjahr. Hinzu kommen steigende Preise durch den Brexit. "Alles wird teurer. Nicht nur Gas und Strom, nicht nur das Essen. Man weiß nicht mehr, wie man umschichten soll", stöhnt Jenny Thornber, Mutter von fünf Kindern.

Die kanadische Wirtschaftswissenschaftlerin Johnna Montgomerie lebt seit 20 Jahren in Großbritannien. Schon immer war die staatliche Fürsorge dort spärlicher als in anderen europäischen Wohlfahrtsstaaten.  Doch die Veränderungen, die die Professorin vom King's College nun beobachtet, die Verarmung so vieler Menschen, empfindet sie als krass: "Ohne Sicherheitsnetz rutscht die Mittelschicht ab und was wir im Vereinigten Königreich sehen, ist eine wirklich verhängnisvolle, bittere Armut am unteren Ende der Gesellschaft, in einer Form, die es in Deutschland etwa so nicht gibt."

Jedes dritte Kind wächst in relativer Armut auf, insgesamt gelten 20 Prozent der Briten als arm. Derweil lebt im Königreich nicht nur die Queen in Palästen. 177 Milliardäre gibt es in Großbritannien. Deren Gesamtvermögen ist allein im vergangenen Jahr um über 9 Prozent auf 770 Milliarden Euro angestiegen. "Was unsere Demokratie bedroht, ist die Polarisierung, ein phänomenaler Reichtum oben und eine wachsende Verwahrlosung unten. Das zerreißt, zerstört die Basis einer sozialen Demokratie", warnt die Wirtschaftswissenschaftlerin.

Unsere Großbritannien-Korrespondentin Diana Zimmermann berichtet darüber heute im auslandsjounal und in der Doku "Armes KönigReich". Und das kurz vor den großen Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum der Queen. Johnna Montgomerie meint übrigens, dass die Monarchie die extreme Ungleichheit normalisiert: "Sie sagt uns, dass wer reich geboren ist, einfach Glück hatte und wir sein Glück feiern sollten."

Kommen Sie gut durch den Tag

Antje Pieper, auslandsjournal-Moderatorin und stellvertretende ZDF-Politikchefin

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43 min
Datum:

Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist

Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn. Archivbild

Tag 98 im Ukraine-Krieg - Ungarn blockiert EU-Sanktionen gegen Russland 

Die aktuellen Entwicklungen am 98. Tag im Ukraine-Krieg fassen wir in unserem Überblick zusammen.

Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

Was heute noch wichtig ist

Startschuss für Neun-Euro-Ticket und Tankrabatt: Fahrgäste von Bussen und Bahnen können seit 0 Uhr mit dem neuen Neun-Euro-Ticket fahren. Das Aktionsticket erlaubt es, jeweils einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr zu nutzen. Gleichzeitig sinkt die Energiesteuer, damit die Spritpreise günstiger werden. An den Tankstellen dürfte sich das nach Betreiberangaben aber erst nach und nach bemerkbar machen. Beide Maßnahmen laufen bis Ende August. Damit sollen die Menschen angesichts stark gestiegener Energiekosten entlastet werden.

Das ändert sich ab Juli
Quelle: ZDF/iStock

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen schätzt, dass pro Monat rund 30 Millionen Menschen das Neun-Euro-Ticket nutzen werden - entweder über ihre Abos oder mit einem neu gekauften Ticket. Bislang wurden sieben Millionen verkauft. Das Bundeskartellamt will sich genauer ansehen, wie sich die Spritpreise entwickeln. Die Steuerbelastung sinkt um 35,2 Cent pro Liter bei Superbenzin und um 16,7 Cent pro Liter bei Diesel. Wie viel der Sprit an der Tankstelle kostet, bestimmen aber Tankstellenbetreiber und Mineralölkonzerne.

Tankrabatt – wann und ob Autofahrer von der Entlastung profitieren: Dazu haben wir bei ZDFheute live mit Adrian Willig, Hauptgeschäftsführer beim Mineralölwirtschaftsverband Fuels und Energie, und der Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung gesprochen:

Generaldebatte im Bundestag: Bundeskanzler Olaf Scholz wird in den Haushaltsberatungen des Bundestags eine etwa 30-minütige Rede halten, in deren Mittelpunkt der Ukraine-Krieg und seine Folgen stehen dürften. In der insgesamt vierstündigen Generalaussprache werden auch Oppositionsführer Friedrich Merz von der CDU/CSU und Vorsitzende der anderen Fraktionen zu Wort kommen. Anschließend geht es um die Etats für Auswärtiges und Verteidigung. In der Debatte dürfte erneut über die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine gestritten werden, die der Opposition nicht schnell genug geht. Auch die Diskussion über weitere Entlastungen der Bürger angesichts deutlicher Preissteigerungen im Zuge des Krieges dürfte eine Rolle spielen. Am Freitag wird über den Bundeshaushalt 2022 abgestimmt. 

Ab heute haben Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine einen Anspruch auf staatliche Grundsicherung und erhalten somit höhere Sozialleistungen als bisher. Durch den Verwaltungsaufwand warnt der Deutsche Städtetag vor einer Überlastung der Ämter:

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2 min
Datum:

Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.

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Zahl des Tages

Kuhmilch-Konsum sinkt auf Rekordtief
Quelle: ZDF/iStock

Heute ist Tag der Milch - und der Verbrauch von Kuhmilch sinkt: Nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) ging der Pro-Kopf-Verbrauch von sogenannter Konsummilch im vergangenen Jahr in Deutschland auf durchschnittlich nur noch 47,8 Kilogramm zurück (minus 2,2 Kilogramm). Das ist der niedrigste Milchverbrauch seit Beginn der gesamtdeutschen Statistik im Jahr 1991. Im Jahr 1995 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch (was Vollmilch, entrahmte, teilentrahmte sowie Vorzugsmilch umfasst) noch bei knapp 62 Kilogramm. Vor zehn Jahren waren es dann schon nur noch 52 Kilogramm.

Weitere Schlagzeilen

Die Nachrichten im Video

Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden

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1 min
Datum:

So wird das Wetter heute

Am Mittwoch ist es in der Mitte und im Süden meist freundlich, teils mit längerem Sonnenschein. Im Norden überwiegen die Wolken und es entwickeln sich viele Schauer und Gewitter. Später sind auch am Alpenrand einzelne Schauer möglich. Die Temperaturen steigen auf 15 bis 21 Grad in der Nordhälfte sowie 19 bis 25 Grad im Süden.

Wetterkarte: Vorhersage für den 09.06.2022
Quelle: ZDF

Zusammengestellt von Lukasz Galkowski

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