Update am Abend: Wie ein Kopfsalat Liz Truss überdauerte

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    Update am Abend:Wie ein Kopfsalat Liz Truss überdauerte

    Jan Schneider
    von Jan Schneider
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    ZDFheute Update

    Guten Abend,

    wer in London gerade einen Job mit sicherer Auftragslage sucht, sollte sich in die Branche der Umzugsunternehmen begeben. So oft, wie die Bewohner der Downing Street Nummer 10 wechseln, ist immer genug zu tun für Möbelpacker und Innenarchitektinnen.
    Als nächste verlässt Liz Truss nach nur sechs Wochen im Amt den Sitz der Premierminister*innen und geht damit mit der kürzesten Amtszeit in die Geschichte des Vereinigten Königreichs ein.
    In ihrem kurzen Intermezzo an der Regierungsspitze hatte sie mit umstrittenen Steuersenkungsplänen für erhebliche Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt und musste mehrere Minister*innen austauschen. Erst am Montag hatte ihr neuer Finanzminister Jeremy Hunt so gut wie alle Teile der radikalen Steuererleichterungen zurückgenommen.
    Nachdem sie gestern vor dem Parlament in London einen Rücktritt erneut abgelehnt hatte, zieht sie nun die Konsequenzen aus dem politischen Chaos, in dem ihre konservative Partei und das Land aktuell stecken.

    Ich habe mit dem König gesprochen, um ihm mitzuteilen, dass ich als Chefin der Konservativen Partei zurücktrete.

    Liz Truss

    Dass sich Truss nicht lange im Amt halten wird, hatten viele Beobachter erwartet. Auf die Spitze getrieben hat es aber die Boulevard-Zeitung "Daily Star": Dort lief seit einigen Tagen rund um die Uhr ein Livestream mit der Frage: "Wer wird länger durchhalten?" Darüber zu sehen waren ein Bild der Premierministerin und ein Kopfsalat. Mittlerweile wurde dem Kopfsalat - der ganz offensichtlich den Wettkampf gewonnen hat - ein Glas Sekt gereicht und es herrscht Diskobeleuchtung. Die gute Stimmung im Amtssitz des Kopfsalats kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Großbritannien in einer echten politischen Krise steckt.

    Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist

    Ukraine schränkt Stromversorgung ein: Russland hat die Energie-Infrastruktur der Ukraine zuletzt massiv angegriffen. Nun soll in verschiedenen Gebieten zeitlich gestaffelt der Strom zeitweise abgeschaltet werden.
    "Putin wird Kriegsziele nicht erreichen": Auch Olaf Scholz glaubt an den Zusammenhalt gegen den russischen Angriff auf die Ukraine. Der Krieg habe den Westen geeint, so der Kanzler. Man werden "die Ukraine unterstützen, so lange, wie das erforderlich ist."
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was darüber hinaus wichtig ist

    Brand in Flüchtlingsunterkunft bei Wismar: Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft für Ukrainer in Mecklenburg-Vorpommern vermutet die Polizei einen politischen Hintergrund. Der Staatsschutz ermittelt. Im Netz gab es zuvor Hasskommentare gegen die Einrichtung.
    Die Energiepauschale für Rentner kommt: Der Bundestag stimmte für eine Energiepauschale von 300 Euro. Sie soll bis zum 15. Dezember ausgezahlt werden. Opposition und Sozialverband VdK üben Kritik.
    EU beschließt Sanktionen gegen Iran: Die EU hat Sanktionen gegen Lieferanten von iranischen Drohnen an Russland beschlossen. Die Sanktionen umfassen Einreisesperren und das Einfrieren von Vermögenswerten in der EU.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis, zum Stand der Impfungen und zur allgemeinen Lage in Deutschland und weltweit.
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    Weitere Schlagzeilen

    Ein Lichtblick

    Klimaschutz und Energiesicherheit sind laut Klimaforschern vereinbar - indem weniger Gas verbraucht wird. Insbesondere bei privaten Haushalten sei beim Sparen noch Luft nach oben. Das ist das zentrale Ergebnis einer umfassenden Energiestudie von 30 Forscherinnen und Forschern aus dem vom Bund geförderten Kopernikus-Projekt Ariadne.

    Wir können damit auch die Gaspreise und verbleibenden Importabhängigkeiten auf ein erträgliches Maß begrenzen.

    Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

    Zahl des Tages

    Nächstes Jahr werden fast 384.000 Kita-Plätze fehlen, prognostiziert die Bertelsmann Stiftung. Vor allem in westlichen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen gibt es wenige Plätze.
    Besonders im Westen fehlen viele Kita-Plätze

    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Inflation, explodierende Energie- und Lebensmittelpreise - die finanziellen Herausforderungen für jeden Einzelnen sind aktuell immens und mittlerweile auch für alle spürbar im Alltag. Die Antwort der Bundesregierung: Energiepauschalen, Wohngeld, Strompreisbremse. Doch gehen die Entlastungspakete wirklich weit genug? "13 Fragen" sucht Wege, die Krise in den Griff zu bekommen. (38 Minuten)

    Genießen Sie Ihren Abend!

    Jan Schneider und das gesamte ZDFheute-Team
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