Guten Morgen,
heute geht’s um Vielfalt. Die Spitzen aller großen Sender Deutschlands - neben ARD und ZDF auch Deutschlandradio, Deutsche Welle, RTL, ProSiebenSat.1 und sky - werden im Berliner Funkhaus des rbb das "Erfolgskonzept Diversity" diskutieren. Ohne Fragezeichen, ob Diversität erfolgreich sein kann. Sie muss und kann es sein. Denn unser Land ist längst vielfältig - ein Viertel aller Deutschen haben Migrationshintergrund. Aber nicht in den Medien. In den Filmen, Magazinen, Nachrichtensendungen. Müsste es da nicht entsprechend so sein?
Manche fordern die Quote. Etwa die Neuen Deutschen Medienmacher:innen, von denen die Co-Vorsitzende Thembi Wolf mitdiskutieren wird. Ein paar Gesichter reichten nicht, ist ein Argument, es brauche "eine kritische Masse". Meine RTL-Kollegin Pinar Atalay, die auch da sein wird, hält das für falsch. Nur weil Menschen oder ihre Vorfahren irgendwo anders als in Deutschland auf die Welt gekommen sind, verbinde sie das nicht zu einer Masse. Sie seien doch Individuen.
Es gibt für beide Standpunkte gute Argumente. Mir gefällt die Aussage von Sara Maria Bebehani, Autorin der Süddeutschen Zeitung, die heute auch eingeladen ist: "Gegen das Fremdsein hilft nur radikale Normalität. Menschen jedweder Herkunft und Hautfarbe müssen dazugehören, ohne dass es im Geringsten verwundert", schreibt sie in ihrem Buch "Schwarzweißdenken". Es kann also wunderbar gestritten werden über das "Erfolgskonzept Diversity". Nicht über das Ob, sondern über das Wie. Und das nicht nur heute, nicht nur in Berlin.
Einen vielfältigen Dienstag wünscht
Wulf Schmiese, Leiter heute journal
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
Rheinmetall will Leopard-Panzer in die Ukraine liefern: Offenbar handelt es sich dabei um 88 gebrauchte Panzer, die bis 2003 von der Bundeswehr genutzt wurden.
Weltweite Hungersnot durch Ukraine-Krieg: "Die Lage ist explosiv", sagt der Deutschlandchef des UN-Ernährungsprogramms. Entwicklungsministerin Schulze fordert ein globales Bündnis zur Ernährungssicherheit.
Die aktuellen Entwicklungen am 62. Tag im Ukraine-Krieg fassen wir in unserem Überblick zusammen. Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
Konferenz in Ramstein zum Ukraine-Krieg: Auf Einladung der USA beraten Vertreter zahlreicher Länder auf dem US-Luftwaffenstützpunkt darüber, wie die Sicherheit und Souveräntität der Ukraine dauheraft sichergestellt werden kann.
Guterres trifft Putin in Moskau: Der UN-Generalsekretär besucht Russlands Präsidenten. Dabei dürfte es auch um sichere Fluchtrouten für Zivilisten zum Beispiel aus der belagerten Stadt Mariupol gehen.
IAEA-Chef Grossi reist nach der Tschernobyl: Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde wird von einem Expertenteam begleitet, das dort unter anderem Strahlungsmessungen vornehmen will.
Twitter macht Weg für Musk-Übernahme frei: Für 44 Milliarden US-Dollar wird Elon Musk Twitter kaufen. Was er mit der Plattform vor hat und warum Experten sich deshalb um die Demokratie sorgen.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 136.798 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 909,1. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Grafik des Tages
Viele Konzerne haben ihre Geschäfte mit und in Russland wegen des Kriegs in der Ukraine gestoppt. Aber nicht alle - aus unterschiedlichen Gründen. Das hat nun die Yale-Universität bewertet. Sechs Unternehmen aus Deutschland haben dabei die schlechteste Note "F" bekommen, weil sie an ihren Aktivitäten in Russland festhalten.
Als Gründe für den Verbleib in Russland geben Firmen unter anderem wirtschaftliche Verluste, Angst vor Enteignung, Lebensmittelversorgung der Bevölkerung oder auch die Angst vor strafrechtlicher Verfolgung der Mitarbeitenden an.
Zahl des Tages
6.302 Schüler und Schülerinnen
kommen in Deutschland auf einen Schulpsychologen oder eine -Psychologin. Das geht aus einer Erhebung des Berufsverbands Deutscher Psychologinnen und Psychologen hervor. Die Daten beziehen sich auf das Jahr 2020.
Steckbrief des Tages
Lisa Paus ist seit Montag offiziell die neue Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Doch wer ist die Frau von den Grünen, die die Nachfolge von Anne Spiegel (ebenfalls Bündnis90/Grüne) antritt?
Gesagt
Russland hat am Montag bekanntgegeben, dass 40 deutsche Diplomatinnen und Diplomaten ausgewiesen werden. Der Schritt kommt, nachdem Deutschland Anfang April ebenfalls 40 russische Diplomatinnen und Diplomaten auswies.
Weitere Schlagzeilen
- Bund will zusätzliche Schulden machen: Diese belaufen sich auf fast 40 Milliarden. Hauptgrund ist der Krieg.
- Wie geht es nach der Frankreich-Wahl weiter? Wann Macrons Amtszeit beginnt und was die Wahl für Europa bedeutet, lesen Sie in unserem FAQ.
- Deutscher Städtetag will mehr Geld für Nahverkehr: Wegen der geplanten 9-Euro-Tickets werden Finanzierungslücken gefürchtet.
- Türkischer Kulturförderer zu lebenslanger Haft verurteilt: Osman Kavala ist in einem viel kritisierten Verfahren in Istanbul verurteilt worden.
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden
So wird das Wetter heute
Am Dienstag scheint im Norden oft die Sonne und es bleibt trocken. In der Mitte und im Süden sind mehr Wolken unterwegs, vor allem im Südosten sind sie auch meist dicht und es regnet und gewittert. Die Temperatur steigt auf Werte von 9 bis 17 Grad.
Zusammengestellt von Anna Grösch
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