Guten Morgen,
für diejenigen, die in den vergangenen Wochen immer wieder Autobahnausfahrten und Berufsverkehr blockierten, ist die Sache klar. Es geht um alles, um Leben und Tod, und da sind keine Kompromisse möglich. Das sagt schon der Name der Gruppe, er lautet: "Aufstand der letzten Generation". Ihre Gefolgsleute wollen den zerstörerischen Klimawandel aufhalten, sind für Nachhaltigkeit und gegen Lebensmittelverschwendung. Die Klimaaktivisten sind mit ihren Ansichten durchaus nicht allein. Aber die Militanz ihres Tuns und ihres Tons nimmt zu - und damit auch die Distanz zur Mitte der Gesellschaft.
Eigentlich haben sie sich der Gewaltfreiheit verschrieben - zumindest gegen Menschen -, aber mit der Gewalt gegen Sachen sieht es inzwischen anders aus. Sollte die Bundesregierung ihre Forderungen nicht umsetzen, hieß es aus der Gruppe, werde sie anfällige Infrastruktur wie Häfen und Flughäfen "zum Innehalten bringen". Gestern besetzten Aktivisten schon mal die Köhlbrandbrücke in Hamburg und sabotierten das Tor zum Hafen, indem sie 60 Liter Rapsöl auf der Straße vergossen. Ist das Gewaltfreiheit?
Das Verursachen teurer Polizeieinsätze sorgt wohl kaum für Akzeptanz in der Gesellschaft. Und auf den Autobahnen ernteten die radikalen Klimaschützer zuvor schon jede Menge Kopfschütteln - und auch manchen Ausraster (frontal berichtet über die Polarisierung auf der Straße heute Abend, um 21 Uhr). Nun ja, die Menschen waren auf dem Weg zur Arbeit, hatten es eilig und womöglich sogar dringende Termine, mit dem Klimawandel konnten und wollten sie sich offenkundig gerade nicht befassen. Während die "letzte Generation" ihren Protest also als Notwehr ansieht, um das Überleben aller Menschen in der Zukunft zu erstreiten, fühlen sich viele Bürger in der Gegenwart einfach nur genötigt.
Kommen Sie gut durch den Tag!
Ilka Brecht, Moderatorin und Leiterin des ZDF-Magazins "frontal"
Was heute noch wichtig ist
Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt: Russlands Präsident Putin hat die selbst ernannten "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk in der Ostukraine als unabhängig anerkannt. Er ordnete die Entsendung von russischen Truppen in die Region an. Die EU und die USA kündigen Sanktionen an, Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft Putin einen Bruch des Völkerrechts vor. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat sich in einer kurzfristig anberaumten Dringlichkeitssitzung mit der jüngsten Eskalation befasst. Aktuelle Entwicklungen in unserem Liveblog.
Die Russland-Ukraine-Krise spitzt sich dramatisch zu: Der russische Präsident Putin ordnete die Entsendung von Truppen in den umkämpften Osten der Ukraine an.
Was Putins Entscheidung bedeutet: Mehr dazu bei ZDFheute live (23 Minuten)
Höhere Pendlerpauschale sorgt für Streit: Die Energiepreise steigen und sie könnten durch die Kriegsgefahr in der Ukraine noch höher werden. Die Ampel will die Preise jetzt drücken. Streit gibt es um die Pendlerpauschale.
Der Rotmilan und die Windkraft: Viele Windkraftprojekte scheitern am Rotmilan. Der werde von den Rotorblättern erschlagen, warnen Naturschützer. Jetzt kommt ein Forschungsprojekt zu einem überraschenden Ergebnis.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
Das Robert-Koch-Institut meldet heute 125.902 Neuinfektionen, die Inzidenz liegt bei 1306,8. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
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Grafik des Tages
Zahl des Tages
22.02.22 - das liest sich von vorn wie von hinten genau gleich. Kenner sprechen von einem kalendarischen Palindrom. Wenn man das in Europa übliche Format "TT.MM.JJJJ" zugrunde legt, gibt es im 21. Jahrhundert 29 dieser Palindromtage - der letzte war am 12.02.2021, also vor knapp einem Jahr. Auf den Nächsten muss man länger warten: Erst am 03.02.2030 ist es wieder so weit.
Gesagt
Weitere Schlagzeilen
- Protest der "Letzten Generation": Özdemir kritisiert Straßenblockaden
- Energetische Gebäudesanierung: Anträge für KfW-Zuschüsse wieder möglich
- Punk-Rock-Band Pussy Riot: Ende der Provokationen?
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So wird das Wetter heute
Am Dienstag gibt es im Südosten neben sonnigen Abschnitten einige Schnee- und Regenschauer, die aber allmählich nachlassen. Ab den Mittagsstunden zieht im Nordwesten Regen auf. Der Wind weht frisch bis stark, vereinzelt mit stürmischen Böen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 4 und 11 Grad.
Zusammengestellt von Kai Budde
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