Guten Morgen,
was lange währt, wird endlich gut: Bundeskanzler Olaf Scholz ist in die Ukraine gereist mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Italiens Regierungschef Mario Draghi. Ein starkes Symbol für die Unterstützung des Landes, dem Russland schlicht die Existenzberechtigung abspricht.
"Die europäischen Fans von Fröschen, Leberwurst und Spaghetti lieben es, nach Kiew zu fahren. Mit null Nutzen", geiferte der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew dazu auf Twitter. Man ist versucht zu fragen, wie viel Wodka er intus hatte, als er das schrieb. Es ist ein lächerlicher Versuch, Europas Solidarität mit der Ukraine lächerlich zu machen.
Diese Solidarität ist eindeutig. Die Beitrittsperspektive der Ukraine in die EU, die Waffenlieferungen - nichts davon kann den Kriegstreibern im Kreml gefallen. Den Befragten im aktuellen Politbarometer dagegen schon. 43 Prozent sagen: Die Unterstützung der Ukraine durch die Bundesregierung ist gerade richtig. Und jeder Dritte findet sie sogar noch zu gering.
Der Krieg ist ins Bewusstsein eingesickert. Er verändert das Denken und die Haltung auch in Deutschland. Das zeigt die nächste Grafik eindrucksvoll. Eine Mehrheit ist jetzt für deutliche Truppenverstärkungen in den östlichen Nato-Ländern. Im September 2014 war noch eine Mehrheit dagegen. Und da hatte Russland schon die Krim annektiert und den Krieg im Donbass angezettelt.
Ein Blick noch aufs Kräfteverhältnis der Parteien hier. Da hat sich nicht viel verändert im Vergleich zur Umfrage vor vier Wochen.
Union und Grüne können damit sicher besser leben als SPD und FDP.
Viel Spaß beim Weiterlesen und einen guten Tag wünscht Ihnen,
Matthias Fornoff, ZDF-Politikchef
Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist
Wann ist die Ukraine in der EU, Herr Scholz? Der Kanzler will sich für einen Beitrittskandidatenstatus Kiews einsetzen. Das bedeute Hoffnung, aber auch "viel Anstrengung", sagte er im ZDF. Heute entscheidet die EU-Kommission, ob sie den Status empfiehlt.
Sehen Sie hier das ZDF-Interview mit Kanzler Scholz.
Ebenfalls im ZDF lobte der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, den Besuch von Kanzler Scholz. Hinsichtlich eines EU-Beitritts der Ukraine empfinde er Hoffnung. Gleichzeitig erneuerte Melnyk seine Forderungen an Deutschland. "Wir müssen jetzt überleben und um das zu tun, brauchen wir jetzt schwere Waffen", sagte Melnyk bei "maybrit illner".
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was heute noch wichtig ist
AfD-Parteitag in Riesa startet: Bis Sonntag will die Partei einen neuen Vorstand wählen. Chancen auf die Spitze haben Tino Chrupalla und Alice Weidel. Rechtsaußen Björn Höcke könnte einen wichtigen Posten bekommen. Worüber die AfD am Wochenende streitet, haben Nicole Diekmann und Julia Klaus zusammengefasst.
Welttag zur Bekämpfung von Wüstenbildung und Dürre: Die meisten denken bei Wüsten an eine schier unendliche Menge Sand irgendwo in Afrika. Dabei sind Wüsten viel mehr und wachsen heute vor allem durch Menschenhand. Auch bei uns. Warum Wüsten am Boden gemacht werden, erklärt Rolf Thomas Markert.
Lauterbach und RKI informieren über Corona-Lage im Sommer: Die neuen Omikron-Subtypen dominieren vermutlich mittlerweile in Deutschland, die Inzidenz steigt stark. Der Gesundheitsminister und der Vizepräsident des RKI informieren über die Lage. Verfolgen Sie die Pressekonferenz ab 10 Uhr im Livestream auf ZDFheute.
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Zahl des Tages
Um 38 Grad - so heiß soll es am Wochenende werden. Wie Sie Ihre Wohnung - auch ohne Klimaanlage - kühl halten, und weitere Tipps gegen die Hitze hat Jacqueline Vieth zusammengetragen.
Grafik des Tages
Weitere Schlagzeilen
- Wochenbericht des RKI: Die neuen Omikron-Subtypen dominieren bereits - und tragen zum deutlichen Anstieg der Corona-Zahlen bei.
- Diese 16 Städte richten die WM 2026 aus: Der Weltverband FIFA hat Austragungsorte des ersten Drei-Länder-Turniers bekanntgegeben (USA, Kanada, Mexiko).
- Neue Details zu Mike Pence am 6. Januar 2021: Nach Erkenntnissen des Ausschusses zum Sturm auf das Kapitol kamen die Randalierer dem damaligen Vizepräsidenten gefährlich nahe.
Gesagt
Bundesbauministerin Geywitz hat sich in die Debatte um niedrigere Mindesttemperaturen für Wohnungen eingeschaltet - und diesen eine klare Absage erteilt. Vor dem Hintergrund möglicher Gasengpässe hatte zuletzt etwa der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, die Absenkung von Vorgaben zum Heizen vorgeschlagen.
Geywitz findet: "In der Rechtsprechung sind 20 Grad Minimum festgelegt." Alles darunter könnte gesundheitsgefährdend sein - und sei auch gebäudetechnisch zu kurz gedacht.
Video des Tages
Eine ganze Generation hat ihr Dating-Leben ins Internet verlagert. Aber wie profitieren Unternehmen wie Tinder und Bumble von der digitalen Suche nach der Liebe? Liebe, Profit, Sex und Macht: Die Filmemacherinnen Carina Parke und Lena Nagel zeigen, wie das Liebesleben immer digitaler wird - und dabei auch unsere Gesellschaft verändert (28 Minuten):
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Freitag ziehen im Norden einige dichte Wolkenfelder durch; sie bringen aber nur vereinzelt etwas Regen. Sonst überwiegt Sonnenschein. Die Höchstwerte liegen zwischen 24 und 32 Grad, an der See bei 21 Grad.
Zusammengestellt von Tai Becker und Kevin Schubert
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