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Bundeskanzler Olaf Scholz will, dass die Ukraine und ihre Nachbarrepublik Moldau den Status von EU-Beitrittskandidaten bekommen. Das wurde soeben beim gemeinsamen Besuch von Scholz, Frankreichs Staatspräsidenten Emmanuel Macron und Italiens Ministerpräsidenten Mario Draghi sowie dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis in Kiew bekannt. Scholz stellte zudem klar, dass Deutschland die Ukraine weiter mit Waffen beliefern wird, ohne konkreter zu werden:
Eigentlich hätte allein der Besuch dort für einen dauerhaften Platz ganz oben auf unserer Nachrichtenseite gereicht. Denn aus deutscher Sicht waren die Querelen im Vorfeld - bei allem Verständnis für die Not der Ukraine - groß: die Ausladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Schuldzuweisungen wegen der vergangenen und gegenwärtigen Russland-Politik oder die regelmäßig vorgetragene Kritik des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk wegen ungenügender Waffenlieferungen.
Alles Schnee von gestern - zumindest kann das nur das Signal des heutigen Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten sein. Dafür hat Scholz selbst gesorgt, indem er seinen Besuch lange hinauszögerte, während andere - auch deutsche - Politiker in die Ukraine reisten. Seine Begründung:
Die Unterstützung beim EU-Beitritt ist zwar etwas Konkretes - aber auch noch in weiter Ferne. Draghi betonte: "Präsident Selenskyj hat verstanden, dass der Kandidatenstatus ein Weg ist und noch nicht das Ziel."
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
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ZDF-Reporter Johannes Hano ist in der sogenannten roten Zone der Ukraine unterwegs. Dabei trifft er auf Not, Zerstörung und Menschen, die vor unendlichen Herausforderungen stehen. Frontland Ukraine – Reportage aus der roten Zone zeigt Frustration und ständige Angst, aber auch die Zuversicht der Ukraine, sich Putins Armee entgegenstellen zu können. (28 Min)
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