Guten Morgen,
nein, Armin Laschet und Markus Söder haben sich in der Nacht nicht darauf geeinigt, wer Kanzlerkandidat von CDU und CSU werden soll. Beide trafen sich noch am späten Abend in Berlin mit einer Handvoll Unionsspitzen. Gegen 1:30 Uhr in der Frühe ging man ohne Ergebnis auseinander. Damit hat die Union erneut ein Versprechen gegenüber den Wählerinnen und Wählern gebrochen. Bis Sonntag, hatte es geheißen, soll es eine Einigung geben. Wieder mal scheren sich Laschet und Söder nicht um ihr Geschwätz von gestern.
Der mit den besten Aussichten soll Kandidat werden, hatte Laschet immer gesagt. Davon ist keine Rede mehr. "Ich komme nur, wenn die CDU mich ruft", hatte Söder gesagt. Davon ist keine Rede mehr. Der brutale politische Bruderkampf (ja, es ist dramatisch) beschädigt nicht nur die Union selbst, sondern auch das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik.
Politischer Streit ist in einer Demokratie völlig in Ordnung. Aber wie Laschet und Söder da streiten, finde ich unverantwortlich. Laschet als CDU-Vorsitzender - mit angeblichem Erstzugriffsrecht - hat es versäumt, ein geordnetes Prozedere zu finden. Söder pflügt ohne Rücksicht auf Verluste durch die CDU und öffnet populistischem Gehabe Tür und Tor. Und: Unverantwortlich verhält sich auch Bundeskanzlerin Merkel mit ihrer Nach-mir-die-Sintflut-Attitüde.
Zum Schluss muss ich natürlich auf die Grünen kommen, die heute Vormittag in inniger Eintracht ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin verkünden wollen. Wer hätte das gedacht? Habeck oder Baerbock - auch am Vorabend ist nichts durchgesickert. Verkehrte Welt. Ausgerechnet die Grünen zeigen der Union, wie’s geht. Die Quittung für Laschet oder Söder gibts am Wahltag.
Kommen Sie gut durch die Woche
Andreas Wunn, Leiter und Moderator von ZDF-Morgenmagazin und ZDF-Mittagsmagazin
Was heute noch wichtig ist
Wer übernimmt die grüne Kanzlerkandidatur? Annalena Baerbock oder Robert Habeck - die Partei gibt heute bekannt, wer ins Rennen um das Kanzleramt gehen soll. Die Pressekonferenz übertragen wir live ab 11 Uhr.
Fraktionen beraten über Infektionsschutzgesetz: Union und SPD im Bundestag wollen ab 11:30 Uhr zu Videokonferenzen zusammenkommen. Saarlands Ministerpräsident Hans (CDU) sieht im ZDF-Interview noch "erheblichen Verbesserungsbedarf" bei dem Gesetz, das auch Corona-Maßnahmen wie die Notbremse inklusive Ausgangssperren regeln soll. Er droht mit einem Einspruch im Bundesrat.
Abschlussbericht zum globalen Klima 2020 wird veröffentlicht: Die Weltwetterorganisation (WMO) hatte im Dezember 2020 eine vorläufige Version des Berichts mit Daten bis einschließlich Oktober 2020 vorgelegt. Demnach deutete alles daraufhin, dass 2020 eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen war.
Aktuelle Corona-Fälle in Deutschland
In Deutschland gibt es 3.155.294 bestätigte Infektionsfälle. Im Schnitt kommen derzeit täglich 20.400 dazu. Insgesamt sind 80.622 Menschen gestorben. (Quelle: Risklayer). Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.
Weitere Zahlen und aktuelle Grafiken zur Verbreitung des Coronavirus weltweit finden Sie unter dem Link.
Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Krise lesen Sie jederzeit in unserem Liveblog.
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Zahl des Tages
31 Prozent der Befragten einer Studie der Unternehmensberatung PwC sind noch unentschlossen, ob sie dieses Jahr in den Urlaub fahren wollen oder nicht. Für etwa 28 Prozent sind Reisen im Corona-Jahr 2021 schlicht kein Thema, 15 Prozent der Befragten haben bereits gebucht.
Gesagt
Sehen Sie hier die gesamte Rede von Frank-Walter Steinmeier bei der zentralen Gedenkfeier für die Opfer der Corona-Pandemie.
Weitere Schlagzeilen
- Europäische Top-Klubs gründen Super League: Die Klubs gehen auf Konfrontationskurs zur UEFA
- Sorge um Nawalny - USA warnen Russland: Der Gesundheitszustand des inhaftierten Kreml-Kritikers ist nach Ärzteangaben kritisch.
- Gefangene an Bord: Auch im zweiten Pandemie-Jahr ist die Situation für Seeleute schwierig.
Ausblick in die Woche
Die Nachrichten im Video
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So wird das Wetter heute
Am Montag wechseln im Norden und Westen Sonne und Wolken. Sonst bleiben die Wolken meist dicht. Vor allem in der Mitte gibt es Schauer. Im Osten können am Nachmittag Gewitter dabei sein. Die Temperatur steigt auf Werte von 9 bis 18 Grad.
Zusammengestellt von Elisa Kart
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