Update am Morgen: Ein Hauch von Elon Musk in Wolfsburg

in Sachen Kommunikation geht Herbert Diess gerne eigene Wege. Der VW-Vorstandsvorsitzende saß in Talkshows oder dokumentierte seine Urlaubsreise mit dem Elektrofahrzeug ID.3 an den Gardasee auf LinkedIn. Er setzte sich sogar den Untiefen der heimischen Gewässer aus, als er öffentlichkeitswirksam mit einem E-Surfbrett vor der Wolfsburger Fabrik Fahrt aufnahm. Ein Hauch von Elon Musk auf dem Mittellandkanal. Den Tesla-Chef selbst ließ er bei der Top-Management-Konferenz im Oktober virtuell zum Thema Zukunft sprechen. Die Reaktionen waren eher ratlos.

Den Preis der Zukunft für das eigene Unternehmen bezifferte Diess wenig später mit einem Abbau von bis zu 30.000 Stellen. Das irritierte nicht nur den mächtigen VW-Betriebsrat. Im Unternehmen gilt Diess schon lange als ein instinktloser Macher, der die richtigen Themen notorisch falsch vermittelt und im soliden Machtgefüge des Konzerns für Unruhe sorgt.  

Der Name Diess steht aber auch für den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg von VW. Er spricht die richtigen Ideen an - sein Ende bei VW würde ein fatales Signal aussenden: Der Konzern ignoriert die Veränderungen der Zukunft.

Der größte europäische Autohersteller will am Mittag zentrale Punkte aus seiner Planung für die kommenden fünf Jahre vorlegen. Vorher wird der Aufsichtsrat tagen. Es muss herausfordernd gewesen sein, einen Kompromiss zu finden, der für alle Beteiligten tragbar ist. Wahrscheinlich wird Diess bleiben, aber ein Stück weit entmachtet. Das wichtige China-Geschäft wird wohl VW-Kernmarkenchef Ralf Brandstätter übernehmen. Die heutige Aufsichtsratssitzung bleibt interessant. Wir dürfen gespannt sein, wie die Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Mein Kollege Peter Kunz und sein Team im ZDF- Landesstudio Niedersachsen werden Sie auch heute über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Kommen Sie gut durch den Tag

Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt

Corona lässt viele Kinder in Armut abrutschen: Laut dem Kinderhilfswerk Unicef leben wegen Corona 100 Millionen Kinder mehr in Armut. Die Pandemie sei die schlimmste Krise für Kinder seit Gründung der Organisation vor 75 Jahren.

Bundesgerichtshof verhandelt über Klarnamenpflicht bei Facebook: Der BGH in Karlsruhe beschäftigt sich heute mit der Frage, ob Nutzer ihre echten Namen verwenden müssen. In zwei Fällen hatten Nutzer von Facebook ursprünglich nicht ihren wirklichen Namen, sondern ein Pseudonym angegeben. Daraufhin wurden sie gesperrt. Das Oberlandesgericht München hatte dies zuletzt für rechtmäßig gehalten.  

Ministerpräsidentenkonferenz der Länder: Anders als beim außerordentlichen Bund-Länder-Gipfel vor einer Woche soll es bei dieser regulären Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) nicht ausschließlich um die Corona-Krise gehen, sondern - wie normalerweise üblich - um eine breitere Themenpalette. Nach ihren Beratungen wird sich die MPK erstmals mit Olaf Scholz in dessen neuer Funktion als Bundeskanzler austauschen.

Das Robert-Koch-Institut hat heute noch keine neuen Corona-Zahlen gemeldet. Gestern lag die Inzidenz bundesweit bei 427. Unsere Karte zeigt, wie es in Ihrem Landkreis aussieht. Hier erfahren Sie, wie die Corona-Impfungen in Deutschland vorankommen.

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"Die meisten Bürgerinnen und Bürger sind sehr besorgt über die möglichen Folgen einer Corona-Infektion für ihre Gesundheit", sagt der neue Bundeskanzler bei "Was nun, Herr Scholz" im ZDF. Die allermeisten hätten sich impfen lassen. Trotzdem sei er auch Kanzler der Impfgegner.

5.510: So viele Korruptionsstraftaten wurden 2020 in Deutschland von der Polizei registriert. Das sind zwar nur 1,5 Prozent mehr als im Jahr davor, der daraus entstandene Schaden ist allerdings um 72,3 Prozent auf 81,2 Millionen Euro gewachsen. Einen starken Anstieg gab es laut dem Bundeskriminalamt bei Fällen von Bestechlichkeit (§ 332 StGB) und Bestechung (§ 334 StGB). Heute ist der Welt-Anti-Korruptionstag.

Der Weihnachtsmann überbringt den Besatzungen der Schiffe im Hamburger Hafen heute Weihnachtsbäume. Die werden teilweise über die Reling geworfen oder mit dem Tampen, einem kurzen Stück Tau, auf die Schiffe gehievt. Den ersten Weihnachtsbaum wird das Kreuzfahrtschiff "Amadea" bekommen.

• Neuer Gesundheitsminister Karl Lauterbach im ZDF heute journal: Das Amt werde die "schwerste Aufgabe" seines Lebens werden.
• Weg vom Bett ins Homeoffice ist versichert: Wer morgens beim erstmaligen Weg vom Schlafzimmer an den häuslichen Arbeitsplatz stürzt, ist gesetzlich unfallversichert, das hat das Bundessozialgericht entschieden.
• Seltener weiße Weihnachten wegen Klimawandel: Besonders betroffen ist den Angaben des Deutschen Wetterdienstes zufolge der Süden Deutschlands.

Am Donnerstag kann es im Osten den ganzen Tag leicht schneien. Die kräftigen Schneefälle im Süden klingen allmählich ab. Am Nachmittag ziehen im Westen neue Schauer auf, im Flachland als Regen, oberhalb von etwa 400 Meter als Schnee. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus 2 Grad an der Oder und plus 6 Grad am Rhein.

Zusammengestellt von Jan Schneider.

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