Guten Abend,
falls Sie in den kommenden Tagen einen Brief bekommen, auf dem "Zensus 2022" steht: Gehen Sie besser sorgsam damit um. Ignorieren oder gar wegwerfen ist keine gute Idee. Denn das könnte Ihnen ein Zwangsgeld einbringen.
Der Zensus ist die Volkszählung der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, die alle zehn Jahre durchgeführt wird - vorausgesetzt, es herrscht nicht gerade eine Pandemie. 2021 wurde der Zensus deshalb auf dieses Jahr verschoben. Nun läuft so eine Volkszählung heutzutage glücklicherweise einfacher ab, als noch vor ein paar Tausend Jahren: In die Stadt seiner Vorväter muss dafür niemand mehr reisen. Schon gar nicht per Lastentier und womöglich noch mit hochschwangerer Ehefrau.
Heute geht es einfacher. Genutzt werden für die Zählung zwar Daten aus den Verwaltungsregistern, aber Bürgerinnen und Bürger werden auch direkt befragt. Eben per besagtem Brief, der auch den Zugang zu einem Onlineportal enthält. Wer ihn bekommt, muss mitmachen. Mehr als 30 Millionen Menschen bekommen ab Mitte Mai Post: Zehn Prozent der Einwohner*innen Deutschlands, Einrichtungen wie Wohnheim und Eigentümer*innen oder Verwaltungen von Wohnraum.
Aber für was ist so eine Volkszählung eigentlich gut? Was zuerst einmal sehr theoretisch klingt, hat doch ganz reale Auswirkungen auf unseren Alltag: Auf Basis der Bevölkerungszahlen werden beispielsweise Wahlkreise eingeteilt, finanzielle Mittel verteilt oder die Stimmenverteilung der Bundesländer im Bundesrat festgelegt. Wer noch mehr Fragen zum anstehenden Zensus hat, kann das FAQ meiner Kollegin Luisa Houben lesen:
- Wie die Volkszählung 2022 abläuft
Muss ich mitmachen? Wie läuft das ab? Bekommen die Erhebungsbeauftragten eine Aufwandsentschädigung? Hier gibt es Antworten zu Fragen rund um den Zensus 2022.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
US-Repräsentantenhaus bewilligt Hilfspaket: Dadurch erhält die Ukraine rund 40 Milliarden Dollar - wenn der US-amerikanische Senat noch zustimmt. Das Paket umfasst sowohl militärische als auch humanitäre Hilfe.
Ukraine meldet Erfolge in Charkiw: Laut Präsident Selenskyj gelingt es dem ukrainischen Militär, die russischen Streitkräfte aus der Stadt im Nordosten des Landes zu drängen.
Weiter Kämpfe auf der Schlangeninsel: Russland versuche, seine Truppen dort zu verstärken, so das britische Verteidigungsministerium. Falls Russland seine Position auf der Insel festige, könne es den Nordwesten des Schwarzen Meeres beherrschen.
Ukrainische Soldaten dürfen Stahlwerk nicht verlassen: Laut der ukrainischen Zeitung "Ukrajinska Prawda" wurden entsprechende Vorschläge vom russischen Militär abgelehnt. Das Stahlwerk Azovstal in Mariupol ist seit Wochen umkämpft.
Was darüber hinaus wichtig ist
Pussy-Riot-Mitglied wohl geflohen: Maria Aljochina hat Russland verlassen, so sagt es ihr Anwalt. Eigentlich steht die Kreml-kritische Musikerin und Aktivisten unter Hausarrest - jetzt soll sie sich in Litauen aufhalten.
Der Ukraine-Krieg und der Balkan: Russland versucht, den westlichen Einfluss in Bosnien und Herzegowina zu untergraben. Doch auch innerhalb des kleinen Landes gibt es weiterhin politische Spannungen.
Das sind die Spitzenkandidat*innen in NRW: Das Wahl-Wochenende rückt näher, Nordrhein-Westfalen wählt am Sonntag ein neues Landesparlament. Momentan deutet alles auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Hendrik Wüst (CDU) und Thomas Kutschaty (SPD).
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Grafik des Tages
Weitere Schlagzeilen
- 189 Champions-League-Spiele ab 2024/2025: Der Fußballkalender könnte bald platzen - aber verbessert das den Wettbewerb?
- Länder kritisierten Entlastungspaket: Die Hilfe wegen der Preissteigerungen im Ukraine-Krieg komme nicht bei allen Bürger*innen an.
- Schüler*innen beerdigen Schul-Skelett: Nach mehreren Jahrzehnten als Anschauungsobjekt im Bio-Unterricht hat die unbekannte Frau ihre letzte Ruhe gefunden.
- Zentralafrikanische Republik erkennt Bitcoin als Zahlungsmittel an: Der Schritt sorgt für Spekulationen - auch wegen möglicher Einflussnahme Russlands.
Zahl des Tages
2,1 Milliarden Euro
haben Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr für Fairtrade-Produkte ausgegeben. Das sind 9 Prozent mehr als noch 2020 und ein Umsatzrekord, wie der Verein Fairtrade Deutschland auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin bekannt gab.
Gesagt
Esa-Astronaut Matthias Maurer ist wieder zurück auf der Erde. Der Aufenthalt im All hat seinen Blick auf einiges verändert - unter anderem auch auf den Klimawandel, wie er sagt.
Streaming-Tipps für den Feierabend
ZDF-Reporterin Katrin Eigendorf berichtet seit Wochen aus den Kriegsgebieten in der Ukraine. In der auslandsjournal-Doku "Ukraine zwischen Not und Mut - Notizen einer Kriegsreporterin" zeigt sie den Mut und die Not der Menschen, die ihre Heimat verteidigen wollen. (43 Minuten)
Vor drei Jahren geschah ein Mord auf La Gomera und ein verdächtiger war schnell gefunden. Nun soll der Fall neu aufgerollt werden. Schnell zeigt sich, dass die alten Spuren die Ermittelnden nicht weiterbringen. Doch dann kommen immer mehr kriminelle Machenschaften ans Licht - und dazu ein Netz aus Intrigen und Leidenschaft. (99 Minuten)
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