Streit um die Luca-App, Kritik an der Autobahn-App und eine Schelte für die lahme Entwicklung der Corona-Warn-App werfen die Frage auf: Haben wir digitale Innovation verlernt?
Kaum hatte Stephan Krenz, der Chef der Autobahn GmbH des Bundes, die neue Autobahn-App stolz präsentiert, hagelte es auch schon Kritik von Datenschützern und IT-Sicherheitsexperten.
Bemängelt wurde der freie Zugriff auf die Webcams entlang der Autobahnen und die Speicherung der Routen auf Smartphones mit unsicheren Betriebssystemen.
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Realistische Risikoabschätzung gefordert
Solche Kritik traf auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer offensichtlich etwas unerwartet. Hatte er doch ausdrücklich die vielen Komfortfunktionen betont, mit der die App das Leben nicht nur von Berufskraftfahrern einfacher machen sollte:
- Stauwarnung in Echtzeit
- Auskunft über Serviceangebote an Parkplätzen oder Rastanlagen
- Informationen über die Parkplatzbelegungen
- Informationen über die Belegung der Ladesäulen für Elektroautos.
Außerdem können sich Autobahnnutzer anhand der Livebilder der für ihre Route relevanten Webcams entlang der Autobahnen im wahrsten Sinn des Wortes ein Bild vom Verkehrsaufkommen machen. Gerade das findet der Informatik-Professor Hartmut Pohl nicht nur in Sachen Datenschutz äußerst problematisch. Der Sicherheitsspezialist warnt:
Und das ist nicht der einzige Gefahrenpunkt bei der neuen Autobahn-App. Auch die Routenspeicherung auf dem Smartphone ist angreifbar.
"Kriminelle können die Routendaten leicht vom Handy abgreifen und ebenfalls für Bewegungsprofile verwenden", meint Professor Pohl. Anfragen zum fehlenden Datenschutz bei der Webcam-Aufschaltung und die missbräuchliche Nutzung der Daten durch Kriminelle hat das Bundesverkehrsministerium bisher nicht beantwortet.
- Autobahn-App des Bundes geht an den Start
Wie umfahre ich den Stau? Wo ist der nächste Rastplatz? Die Autobahn-App des Bundes soll Autofahrern mehr Informationen zur Verkehrslage geben. Was sie verspricht - ein Überblick.
Datenschutz als vorgeschobenes Argument
Aber inoffiziell war von Ministeriumsmitarbeitern zu hören, dass mit Datenschutzargumenten doch mal wieder nur eine weitere Innovation kaputtgeredet werden solle. Und auch in der Diskussion nach Veröffentlichung der Kritik an der Autobahn-App wurde auf Diskussionsseiten des Bayerischen Rundfunks von Hörern Unverständnis geäußert.
Bei der Autobahn-App würden hohe Datenschutzanforderungen geltend gemacht werden, bei der Luca-App nähmen die Anwender Sicherheitsrisiken einfach in Kauf, so lautete ein Argument. Apps von staatlichen Stellen hätten da überhaupt keine Chance mehr.
Ohne sie wären unsere Supermärkte längst leer: Lkw-Fahrer. Jeden Tag fahren sie unter schwierigen Bedingungen durch die Gegend, z.B. geschlossene Raststätten und Parkplatzmangel.
Das Argument will Manuel Atug von der Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen (AG Kritis) so nicht gelten lassen.
Aber dann sei das Kind eben schon in den Brunnen gefallen.
Wirtschaftsinformatiker: Brauchen europäisches Betriebssystem
Der Wirtschaftsinformatiker, Professor Key Pousttchi, urteilt:
Er fordert: "Wir brauchen ein sicheres europäisches Smartphone-Betriebssystem." Dann erst werde App-Entwicklung auf einer sicheren Grundlage möglich. "So aber spielt die Politik in Europa der sogenannten GAFA-Gruppe (Google, Apple, Facebook, Amazon) vor allen Dingen Google und Apple in die Hände", warnt Pousttchi.
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Die Diskussion über digitale Souveränität müsse die Politik hier endlich ernst nehmen und endlich europäische Basistechnologien entwickeln und an den Markt bringen, meint Pousttchi. Tatsächlich werden solche Forderungen von Regierungspolitikern zunehmend aufgenommen. Pousttchi drängt: "Wir müssen raus aus den Marketing-Reden und endlich machen, viel Zeit bleibt uns da nicht mehr."
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von Oliver Klein, Julia Klaus, Nils Metzger
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