Die Rohstoff-Knappheit trifft auch die Hersteller von Spielekonsolen. Wer ein aktuelles Modell kaufen möchte, muss sich auf langes Warten einstellen. Besserung ist nicht in Sicht.
Warteschlangen, überforderte Online-Shops, frustrierte Kunden: Beim Verkaufsstart von heiß begehrtem neuem Gaming-Spielzeug gehört das fast dazu. Bei der Playstation 5 von Sony und Microsofts Xbox Series X ist das jedoch inzwischen ein Dauerzustand.
Grund für die Knappheit: Rohstoffmangel
Die Gründe für die anhaltenden Lieferprobleme sind die gleichen, die zum Beispiel die Autoindustrie plagen: Ein Rohstoff- und damit verbundener Teilemangel, dazu Störungen im internationalen Warenverkehr.
Die Corona-Pandemie habe die Nachfrage weiter in die Höhe getrieben, weil viele Menschen mehr zu Hause waren und zusätzliches Geld zur Verfügung hatten. "Wenn dann noch die Chipkrise hinzukommt, ist klar, dass es noch länger dauern wird, bis das Problem gelöst ist." so Shih.
Auch in Deutschland drohen massive Produktionsausfälle in Industriesektoren. Grund dafür ist der Magnesium Mangel durch Chinas drastische Liefereinstellung. Magnesium gilt als wichtigstes Legierungsmetall für Aluminium.
Run auf die wenigen verfügbaren Konsolen
Für die Kunden bedeutet das vor allem Frust. Denn neue Geräte kommen meist nur sporadisch und in sehr geringen Stückzahlen in den Handel, die oft in Sekundenschnelle ausverkauft sind. Anders als etwa Apple haben Sony und Microsoft kaum eigene Vertriebskanäle für ihre Produkte, der Verkauf läuft fast ausschließlich über den Elektronik- und Spielwarenhandel.
Bei den wenigen angekündigten Verkaufsaktionen brechen zudem immer wieder die Server selbst großer Onlinehändler zusammen, zu groß ist der Ansturm.
Konsolen-Knappheit macht auch Herstellern zu schaffen
Für die Konsolenhersteller ist der anhaltende Hype um die knappen Geräte kaum ein Grund zur Freude, schließlich geht ihnen viel Geld durch die Lappen.
Gewinne machen die Unternehmen erst mit dem Verkauf von Spielen oder Abos. Oft werden Spielkonsolen sogar unter dem Produktionspreis verkauft - spätere Einnahmen machen den Verlust dann wieder wett. Doch wer keine Konsole hat, kauft auch nichts dafür.
Hersteller blicken wenig optimistisch in 2022
Die Hersteller selbst geben sich beim Blick ins nächste Jahr kaum zuversichtlich: Playstation-Hersteller Sony teilt mit:
Auch Nintendo musste die Absatzprognose für seine Switch nach unten korrigieren. Microsofts XBox-Chef Phil Spencer rechnet nicht mit einer schnellen Entspannung der Lage. "Das Problem wird uns noch Monate und Monate begleiten", sagte er im Interview mit dem US-Medium "The Wrap".
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