Eine App geht viral: Clubhouse hat sogar den Messengerdienst Telegram überholt. Die Social-Media-App setzt auf Live-Gespräche - bislang ist sie aber nur für Apple-Geräte verfügbar.
Die neue Social-Media-App Clubhouse hat sich an die Spitze der Download-Bestenliste gesetzt: Am Montag verdrängte die Audio-Anwendung, die bislang nur für das iPhone verfügbar ist, den populären Messengerdienst Telegram in Deutschland von Platz zwei der Liste der am häufigsten heruntergeladenen Gratis-Anwendungen im App-Store von Apple. Auf Platz 1 liegt der Messenger Signal.
Das Videoportal Bitchute, der Mikroblogging-Dienst Parler und der Messenger-Dienst Telegram boomen in der Corona-Zeit wie verrückt. Das hat Gründe.
Clubhouse ist eine Audio-App, bei der die Anwender Gesprächen wie bei einem Live-Podcast zuhören oder sich aktiv an Diskussionen beteiligen können. Im Gegensatz zu Netzwerken wie Twitter kann man Beiträge nicht schriftlich kommentieren oder "Likes" vergeben
Einladung von Clubhouse-Nutzer nötig
Zum Marketing-Konzept der Clubhouse-Macher gehört eine künstliche Verknappung. So sind alle Nutzerinnen und Nutzer eines Android-Smartphones außen vor. Die App wird bislang nur für iOS angeboten.
Doch auch die meisten iPhone-Besitzer, die Clubhouse installiert haben, müssen noch warten, um die App überhaupt nutzen zu können. Sie benötigen eine Einladung von einem aktiven Clubhouse-Anwender.
Umstrittene Verbreitungsmethode - Zugriff auf Adressbuch
Für die virale Verbreitung setzt Clubhouse auf eine umstrittene Methode, die bereits Grundlage des rasanten Wachstums von WhatsApp war. Nachdem man die App installiert und die Einladung aktiviert hat, verlangt die App Zugriff auf sämtliche Einträge im Kontakte-Adressbuch des verwendeten iPhones.
Diese Praxis wurde bei WhatsApp von Datenschützern in Europa heftig kritisiert, weil die Anwender eigentlich zuvor jeden einzelnen Kontakt um Erlaubnis fragen müssten, bevor die persönlichen Daten auf Server in den USA übertragen werden.