Jeder kann dazu beitragen die Corona-Pandemie einzudämmen. Um das möglichst einfach zu erklären, haben drei Freunde ein Tool zur Berechnung des pandemischen Fußabdrucks erfunden.
Die Idee, eine Kennzahl auszurechnen, um die Auswirkungen des eigenen Handels zu ermitteln, kennt man aus dem Umweltschutz: den ökologischen Fußabdruck.
Je nachdem wie häufig man fliegt, Fleisch isst oder sonst im Alltag Ressourcen verbraucht, fällt dieser größer oder kleiner aus.
Genau diesem Prinzip folgt auch auch die Berechnung des "Pandemic Footprint". Der "Pandemic Footprint Index" (kurz PFI), wird anhand der Angaben des Nutzers ermittelt.
Mit einbezogen wird, wie häufig er Kontakt zu anderen Menschen hat, die Hygiene-Etikette beachtet oder in den vergangenen Wochen in einem Risikogebiet war. Am Ende kommt ein Wert zwischen null und 1.000 heraus, je geringer der Wert, desto besser.
Die Botschaft: "Wenn sich alle so verhalten wie du, dann schaffen wir es nicht, die Corona-Pandemie einzudämmen," sagt Christian Wolf. Zusammen mit Len Werle und Alexander Grimme hat Wolf das Tool an den Start gebracht. Die drei kennen sich seit der Schulzeit.
Innerhalb von zwei Tagen war Pandemic Footprint online
Am Samstagnachmittag beschließen sie in ihrer WhatsApp-Gruppe, dass sie einen Beitrag dazu leisten wollen, den Menschen erklären, dass sich ihr Verhalten auf die Ausbreitung des Coronavirus auswirkt. Die Idee: Eine Kennzahl, die jeder sofort versteht.
Sie finden, besonders die junge Generation soll verstehen, dass sie zum Schutz von Risikogruppen nun verzichten muss.
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30.000 Besucher innerhalb von drei Tagen
Das war Samstag gegen 16 Uhr. Drei Stunden später kaufen sie die Domain. Um ein Uhr am Sonntagmorgen steht das Grundgerüst. Sie lassen es von Freunden und Familienmitgliedern testen, bevor noch am selben Tag "www.pandemic-footprint.com" abends online geht. Bis Mittwochnachmittag waren rund 30.000 Besucher auf der Website.
Die Berechnung des PFI basiert auf dem Model der "Failure Mode and Effects Analysis". "Dabei geht darum, unentdeckte Fehler zu erkennen und frühzeitig abzustellen", erklärt Wolf. In Bezug auf die Corona-Krise heißt das: "Wenn jeder schaut, dass sein Pandemic Footprint klein ist und bleibt, dann hilft das allen."
Home Office statt Beraterleben
Und ihr eigener pandemischer Fußabdruck? "Meiner war bei um die 100", erzählt Wolf. Er arbeitet als Berater im Bereich Innovation und sei bis zuletzt viel unterwegs gewesen.
Jetzt ist Wolf im Home Office, genau wie seine Freunde. Die sind ebenfalls selbstständig. Werle ist Sportjournalist, Grimme Geschäftsführer eines Online-Portals für Diät-Rezepte. Als Team hatten sie die Fähigkeiten, das Tool in so kurzer Zeit zu entwerfen: Projektentwicklung, Texten, Coden.
Sensibiliseren statt kommerzialisieren
Geld verdienen die drei damit übrigens nicht. Und das wollen sie auch nicht. Ihr Ziel sei es, möglichst viele Menschen für die aktuelle Situation zu sensibilisieren, nicht das Tool zu kommerzialisieren.
Berechnen Sie Ihren "Pandemic Footprint": www.pandemic-footprint.com/de
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