Eine neue Studie zeigt, Geschäftsmeetings werden verstärkt online durchgeführt. Ob das auch nach der Pandemie Bestand haben könnte, erklärt Unternehmensberater Fabian Kienbaum.
ZDFheute: Laut einer aktuellen Studie hat der Geschäftsreiseverkehr in der Corona-Pandemie stark abgenommen. Wie hat sich das Reiseverhalten in Ihrem Unternehmen verändert?
Fabian Kienbaum: Es hat sich radikal verändert. Wir haben im vergangenen Jahr aufgrund der Entwicklung etwa 75 Prozent weniger Reisen getätigt. Das sind etwa vier Millionen weniger Flugkilometer, was ein recht beeindruckender Wert ist.
Wir haben im Vorfeld geguckt, wie wir virtuell arbeiten. Aber das hat uns nochmal einen Schub verpasst - sowohl in der internen Zusammenarbeit als auch in der Kundenzusammenarbeit.
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ZDFheute: Wie sieht das bei Ihren Kunden aus?
Kienbaum: Exakt gleich. Es gibt gewisse Anlässe, die erfordern ein Zusammenkommen - zum Beispiel bei sehr sensiblen Personalgesprächen. Man muss auch nicht physisch in einem Raum sitzen, man kann miteinander spazieren gehen. Und dann haben Sie die Anlässe, wo Sie sagen, wir haben vielleicht einen Auftrag für ein neues Projekt strategischer Natur oder kreative Arbeit.
Da spielten uns viele Kunden zurück, Sorge davor zu haben, dass Kreativität und Innovation auf der Strecke bleiben könnten, weil man das anders mobilisieren kann, wenn man einander trifft und brainstormt. Gute 60 oder 70 Prozent derjenigen Unternehmen haben auch ihre Reiseaktivität radikal zurückgefahren.
Warum hat Deutschland überall dort, wo es auch nur entfernt geht, keine Homeoffice-Pflicht? Sascha Lobo kritisiert bei „maybrit illner“ die geltenden Regelungen als zu vage.
ZDFheute: Weniger Reisen, dafür mehr Homeoffice. In welchen Branchen ist die Akzeptanz dafür noch ausbaufähig?
Kienbaum: Das hat etwas damit zu tun, wie Organisationen aufgestellt sind in Bezug auf infrastrukturelle Ausstattung. Auch dort wieder mag das ein oder andere etablierte traditionellere Unternehmen sich schwer damit getan haben - stärker die Industrie in der Tendenz. Wohingegen beispielsweise gerade in Branchen wie Medien, Telekommunikation da schon früher ein ganz anderer Umgang geübt war.
ZDFheute: Neben der infrastrukturellen Ausstattung ist die Vertrauenskultur ein weiterer wichtiger Homeoffice-Aspekt. In welchen Branchen ist sie schwieriger zu etablieren?
Kienbaum: Klassischerweise das Rückgrat der deutschen Industrie: Anlagen- und Maschinenbau. Sie haben große Herausforderungen, sind ja auch viele Familienunternehmen - häufig in ländlichen Regionen. Es gibt aber auch fantastische Familienunternehmen, wo das Thema Vertrauenskultur sehr ausgeprägt ist. Ich glaube, das hat etwas mit der Kultur als solches zu tun. Man kann es nicht branchenspezifisch festmachen.
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ZDFheute: Was denken Sie, werden die aktuellen Praktiken nach Corona Bestand haben?
Kienbaum: Ich würde es mal so beantworten: Modern aufgestellte Organisationen werden ihren Mitarbeitern mehr Flexibilität gewähren, weil die Tatsache als solche für alle Beteiligten viele Vorteile birgt. Auf der einen Seite natürlich, was die Flexibilität für die einzelnen Mitarbeiter anbelangt. Auf der anderen Seite die Kollateralphänomene, Stichwort Nachhaltigkeit.
Wie positioniert man sich als Unternehmen? Was bieten sie als Ableitung daraus ihren Leuten? Was ist das differenzierende Merkmal? Ich glaube, da steckt so viel drin.
Wenn Sie das zusammendenken, dann werden Sie zweifelsohne als logische Konsequenz sagen: Natürlich sind wir flexibel, weil wir ein positives Menschenbild haben. Wir vertrauen unseren Mitarbeitern.
Das Interview führte Noelia Sanchez Barón.
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