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Instagram und Facebook : Schaltet Meta-Chef Zuckerberg in Europa ab?

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Zuckerbergs Meta-Konzern lässt Zweifel aufkommen, ob Instagram und Facebook bald in Europa wegen Datenschutzes abgeschaltet werden. Für Nutzer gibt es aber Alternativen.

Auf dem Bildschirm eines Geräts in Sausalito, Kalifornien, verkündet Facebook-CEO Mark Zuckerberg am Donnerstag, den 28. Oktober 2021, während einer virtuellen Veranstaltung den neuen Namen Meta
Mark Zuckerberg unterstreicht sein Geschäftsmodell: Facebook und Instragram gegen Daten.
Quelle: AP

Die Drohung ist nicht neu, aber unmissverständlich: Mark Zuckerberg warnt die Europäische Union und will endlich Zugeständnisse in Sachen Datenschutz. Denn Instagram, Facebook und WhatsApp erheben viele persönliche Daten ihrer Nutzerinnen. Um die aber in den USA auszuwerten, wackelt die Rechtsgrundlage.

Facebook dementiert Rückzug aus Europa, aber....

Bis zum Jahr 2020 hatte das sogenannte Privacy-Shield-Abkommen den Datentransfer von Europa in die USA geregelt. Der Europäische Gerichtshof hatte dieses Abkommen aber gekippt.

Schon damals hatte Facebook damit gedroht, sich aus Europa zurückziehen. Außerdem soll das lukrative Geschäft mit den Nutzerdaten durch den Digital Markets Act (ADM) eingeschränkt werden. ADM ist das Regelungspaket, das die EU-Kommission vorgeschlagen hat, um die Internet-Plattformen benutzerfreundlicher zu regulieren.

Zwar betont Meta-Vizepräsident Markus Reinisch im Unternehmensblog, dass das Management von Facebook und Instagram gar keine Lust habe, sich aus Europa zu verabschieden.

Aber: "Geschäfte brauchen klare globale Regeln, um den transatlantischen Datentransfer langfristig zu schützen." Und er kündigt an: "Wir beobachten genau die potenziellen Auswirkungen dieser Entwicklungen auf die Millionen von Menschen und Unternehmen, die unsere Dienste nutzen."

Es geht also um die Cash Cow des Meta-Konzerns. Deshalb hat der jetzt auch in seinem Jahresbericht an die amerikanische Börsenaufsicht vermerkt, dass der Transfer von Daten für den Konzern existenziell sei. Und das beziehe sich auf den Austausch über Landesgrenzen, aber auch zwischen den Meta-Diensten.

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Die Meta-Formel: Facebook und Instagram gegen persönliche Daten

Bei einer Behinderung dieses Austausches werde der Konzern seine Dienstleistungen einschränken müssen, heißt es im Jahresbericht. Eingereicht wurde der Bericht zwar bei der US-Börsenaufsicht. Gerichtet ist die Botschaft aber an die Europäische Union.

Im Klartext heißt das: Wenn zum Beispiel Facebook persönliche Daten von Selbsthilfegruppen auf der Plattform oder von Patientenforen nicht mehr in die USA übermitteln darf, um sie dort mit Instagram-Daten anzureichern und zu persönlichen Profilen aufzubereiten, stellen Facebook und Instagram die Dienste in Europa ein.

Facebook und Instagram sind nicht alternativlos

Meta-Konzernchef Zuckerberg will eine schnelle und unternehmensfreundliche Lösung zu Lasten der User seiner Dienste. Und er hat mit seinen Drohungen auch einen gewissen Erfolg.

So beklagte etwa der Journalist Andrej Reisin auf Twitter gleich nach Bekanntgabe der Drohung von Zuckerberg "erhebliche Auswirkungen für sehr viele Branchen und Geschäftsmodelle, bei denen Facebook und Instagram mittlerweile integraler Bestandteil sind".

Dabei gibt es alternative Plattformen. Sie erstellen keine Nutzerprofile und achtem zudem sorgsam auf Datenschutz und Privatsphäre. Zu finden sind sie im sogenannten Fediversum.

"Fediversum" garantiert Privatsphäre

"Fediversum", das ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen "Federation" und "Universum" zusammensetzt. Inzwischen gibt es solche Fediversum-Angebote auch als Alternative zu Facebook und Instagram. Dabei ist Fediversum ein Oberbegriff, unter dem sich einzelne Anwendungen versammeln.

Nur werden zum Beispiel bei "Pixelfed", einer Alternative zu Instagram, keine Nutzerdaten gesammelt und zu Profilen verdichtet.

Als Alternative zu Facebook empfehlen sich im Fediversum "Friendica", "Hubzilla" und "Diaspora". "Friendica" bietet allein in Deutschland 51 verschiedene Instanzen, also Server oder Betreiber, bei denen man sich anmelden kann. Und da kann man sich dann informieren, posten, sich mit anderen austauschen.

Zieht sich Zuckerberg wirklich aus Europa zurück?

Das ist vom Leistungsumfang und vom Anwendungsspektrum her eigentlich so wie auch Facebook das macht, wenngleich mit etwas geringerer Reichweite. Die Reichweite hängt allerdings auch ein wenig davon ab, auf welcher Instanz man seinen Friendica-Account hat.

Der EU-Abgeordnete Patrick Breyer empfiehlt, sich mit diesen alternativen Angeboten vertraut zu machen. Auch, wenn er nicht glaubt, dass Mark Zuckerberg seine Drohung wahrmacht.

Lesen Sie hier, welche Alternativen es zu WhatsApp gibt:

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Videolänge
von Peter Welchering
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