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Umstrukturierung zum Metaverse : Nur ein neuer Name für Facebook tut es nicht

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Facebook-Chef Mark Zuckerberg will einen Befreiungsschlag: Eine neue Konzernstruktur mit neuem Namen soll politische Pläne für eine Zerschlagung des Giganten verhindern.

Die Gerüchte um eine Namensänderung, eine neue Muttergesellschaft und neue Geschäftsfelder kamen nur tröpfchenweise an die Öffentlichkeit. Dem US-Portal The Verge hatte Mark Zuckerberg bereits im Juli dieses Jahres seine Pläne für eine Neuausrichtung des Unternehmens mitgeteilt.

Von Facebook zum Metaverse

Doch für eine breitere Öffentlichkeit klangen die strategischen Pläne zu sehr nach Science Fiction, um daraus konkrete Umstrukturierungspläne abzuleiten. Facebook wolle ein Metaverse-Konzern werden, hatte Zuckerberg angekündigt.

Im sogenannten "Metaverse" soll die physische Realität mit künstlichen Wirklichkeiten (virtueller oder erweiterte Realität) verschmelzen. Ausgedacht hatte sich Begriff und Konzept der amerikanische Science-Fiction-Autor Neal Stephenson bereits im Jahr 1992.

Nick Clegg: Mehr als 10.000 neue Jobs

Na gut, dachten sich so manche Analysten und Politiker, dann will Zuckerberg noch einmal mit dem VR-Brillen Hersteller Oculus einen Versuch machen. Den Hersteller von Daten-Brillen, mit denen der Träger auch in virtuelle Landschaften eintauchen kann, hatte Facebook 2014 bereits gekauft. Nach einer ersten Euphorie-Welle war es recht still um die VR-Brillen von Oculus geworden.

Facebooks europäischer Top-Manager, der ehemalige britische Vizepremier Nick Clegg, durfte dann zu Wochenanfang noch nachlegen und ankündigen, dass Facebook bis zum Jahr 2026 mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze in Europa schaffen wolle, um die virtuelle Metaverse-Welt aufzubauen.

Avatare in virtuellen Welten

Dabei sollen Avatare, virtuelle Stellvertreter des wirklichen Menschen und Nutzers in der digitalen Welt des Metaverse leben, arbeiten, mit anderen kommunizieren. Der Anwender in seinem Datenanzug kann dank VR-Brille, Kopfhörern oder externen Lautsprechern Ausflüge in virtuellen Landschaften unternehmen, im digitalen Büro arbeiten oder direkt im Online-Kaufhaus shoppen gehen.

Die meisten Analysten waren von Nick Cleggs Schwärmerei eines Metaverse nicht sonderlich beeindruckt. Im Jahr 2014 hatte es ähnliche Pläne von anderen Anbietern unter dem Stichwort "Second Life" schon einmal gegeben. Anfänglich als das Top-Geschäft der Zukunft gepriesen, wurde es relativ schnell ruhig um die Second-Life-Branche.

Als jetzt aber Pläne um eine Namensänderung von Facebook bekannt wurden und Planspiele für eine Neustrukturierung des Konzerns an die Öffentlichkeit kamen, wurde das dahinter steckende strategische Konzept schnell klar.

Neustrukturierung statt Zerschlagung des Konzerns

Facebook steht seit einiger Zeit massiv unter Druck. Nach dem Enthüllungsbuch "Inside Facebook" von Sheera Frenkel und Cecilia Kang und den Aussagen der Whistleblowerin Frances Haugen vor dem US-Senat sowie zwei mehrstündigen Ausfällen der Konzerne-Dienste Facebook, Instagram und WhatsApp aufgrund peinlicher technischer Fehler wurde der Ruf nach einer Zerschlagung des Konzerns immer lauter.

Datenmissbrauch, Verbreitung von Hassrede und Falschnachrichten sowie massive Fehler bei der von Facebook eingesetzten KI-Software hatten zu weiteren Forderungen nach staatlichen Eingriffen seitens der USA und der EU geführt.

Google-Alphabet als Blaupause

Auf der jährlichen Connect-Konferenz am 28. Oktober will Zuckerberg jetzt Details der neuen Geschäftsstrategie und den neuen Unternehmensnamen bekanntgeben. Das Rätseln um Details zu diesen Punkten dürfte die Diskussion um die Facebook-Skandale der jüngsten Vergangenheit überdecken.

Nach den bisher vorliegenden Informationen und Vermutungen scheint die Gründung einer Muttergesellschaft für alle Facebook-Dienste wahrscheinlich. Instagram, WhatsApp, Oculus und der Makroblogging-Dienst Facebook selbst würden dann Tochtergesellschaften des unter neuem Namen firmierenden Mutterkonzerns.

Ob das allerdings reicht, um die Forderungen nach einer Zerschlagung des Konzerns zu beruhigen, bleibt fraglich. Auf der anderen Seite hat sich Google mit der Gründung der Muttergesellschaft Alphabet im Jahr 2015 auch Ruhe und vor allen Dinge Zeit verschaffen können.

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