Russische Hacker haben laut "Spiegel" mehrere Websites deutscher Behörden angegriffen - darunter Bundespolizei und der Bundestag. Ernste Folgen hatten die Angriffe aber nicht.
Russische Hacker haben einem Bericht des "Spiegel" zufolge die Websites deutscher Sicherheitsbehörden, Ministerien und Politiker angegriffen.
Betroffen gewesen seien unter anderem die Bundespolizei, mehrere Landespolizeibehörden, der Bundestag, das Bundesverteidigungsministerium und die SPD-Website von Bundeskanzler Olaf Scholz, berichtete das Magazin am Freitag unter Verweis auf einen internen Behördenbericht. Einige der Internetauftritte waren wegen der Angriffe demnach vorübergehend nicht aufrufbar.
Vergeltung für deutsche Waffenlieferungen
Dem Bericht zufolge handelte es sich um sogenannte DDoS-Attacken ("Distributed Denial of Service"). Dabei überrollen Angreifer die Server ihrer Opfer mit einer Flut von Anfragen, um diese lahmzulegen. Die Behörden gingen von Vergeltungsaktionen für deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine aus. Die Gruppe "Killnet" bekannte sich im Messengerdienst Telegram zu den Attacken.
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Verteidigungsministerium: Webseiten kurz "nicht erreichbar"
Mehrere Behörden bestätigten dem Bericht zufolge die Angriffe. Die Websites des Bundesverteidigungsministeriums und der Bundeswehr waren "in den letzten Tagen mehrmals kurzzeitig nicht erreichbar", so das Verteidigungsministerium gegenüber dem "Spiegel".
Das bayerische Innenministerium sprach von "mehreren Angriffswellen". Ernstere Auswirkungen hätten sich aber nicht ergeben. Die hessische Landespolizei musste laut "Spiegel" ihr Onlineportal einige Tage offline nehmen.
In der Ukraine gehen russische Angriffe mit großer Härte weiter. Deutschland setzt sein Vorhaben um und wird nun Panzerhaubitzen liefern, außerdem soll Außenministerin Baerbock bald in die Ukraine reisen.
Auch Bundestag bestätigt Hackerangriff
Ein Sprecher des Bundestags sprach laut "Spiegel" von einem "erfolglosen Angriffsversuch", bei dem kein Schaden entstand. Auch das Bundeskriminalamt bestätigte einen Angriff ohne ernsthafte Folgen.
Den Angriff auf die Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz wollte die SPD nicht bestätigen, aber auch nicht dementieren. Man sei für die Bedrohung durch Hackerangriffe aber sensibilisiert. Weiter ins Detail wolle man aber nicht gehen.
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