Lensa, ChatGPT & Co.: Was man zum KI-Hype wissen muss

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    Lensa, ChatGPT & Co.:Was man zum KI-Hype wissen muss

    von Carolin Wolf
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    Eine App, die schöner macht, und ein Chatbot, der ziemlich realistische Texte schreibt - darum geht es im aktuellen Hype um Künstliche Intelligenz. Aber was steckt dahinter?

    Gesichter
    Künstliche Intelligenz kann auch Fotos verändern.
    Quelle: ZDF

    Schon längst ist Künstliche Intelligenz (KI) keine Zukunftsmusik mehr, sondern Realität. Mittlerweile findet KI Eingang in sämtliche Bereiche unseres Lebens. Das zeigt auch wieder der aktuelle Hype um die Foto-App "Lensa" und den Chatbot "ChatGPT" - aber was hat es damit auf sich? Und wie funktioniert KI überhaupt? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

    Was ist KI?

    KI bedeutet "Künstliche Intelligenz" und wird oft mit der Abkürzung AI synonym verwendet, die für "Artifizielle Intelligenz" steht. Eine allgemeingültige Definition gibt es noch nicht. Grundsätzlich geht es bei KI darum, menschliche Fähigkeiten bzw. Intelligenz auf Maschinen zu übertragen - wie logisches Denken, Lernen und Kreativität.
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    KI-Systeme arbeiten autonom und können Konsequenzen früherer Aktionen eigenständig analysieren. Dadurch passen sie ihr Handeln selbst an. Mithilfe von Erfahrungen und Daten soll KI Probleme lösen und Aufgaben immer besser erfüllen.

    Wo wird KI eingesetzt?

    KI ist in unserem Alltag allgegenwärtig: sei es die Sprachsteuerung auf unseren Smartphones, die Verkehrszeichenerkennung in unseren Navis oder personalisierte Produktempfehlungen beim Onlineshopping.
    Auch in Bereichen wie der Medizin, Wirtschaft oder Ernährung und Landwirtschaft findet KI Anwendung. Forschende untersuchen zudem, wo und in welchem Umfang noch mehr möglich ist.
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    Es heißt, dass KI großes Potenzial beinhaltet und enorme Veränderungen in Zukunft mit sich bringen dürfte. Der aktuelle Hype um die Foto-App "Lensa" und den Chatbot "ChatGPT" bietet einen weiteren Vorgeschmack.

    Was hat es mit Lensa und ChatGPT auf sich?

    Zumindest in den Sozialen Netzwerken kommt man in letzter Zeit kaum um die beiden KI-Anwendungen herum:
    • ChatGPT ist ein KI-Chabot, der seit Kurzem für die Öffentlichkeit zugänglich ist. In einem Chatfenster können Menschen in Echtzeit mit dem Chatbot schreiben. Die Besonderheit: Dieser versteht, was geschrieben wird und ermittelt eine möglichst passende Antwort, bei der er sich an vorherige Unterhaltung erinnert und sich an den Kontext der Konversation anpasst. Auf diese Weise wird eine realistische Unterhaltung simuliert.
    • Lensa ist eine auf KI basierende Foto-App, mit der User*innen Selfies bearbeiten oder Avatare von sich erstellen lassen können - mal als Actionfigur, mal als feenhafte Elfe oder ganz anders. Dazu greift die App auf hochgeladene Selfies zurück, aus denen individuelle Kunstwerke generiert werden.

    Welche Kritik gibt es zu den KI-Anwendungen?

    Grundsätzlich gibt es immer wieder Diskussionen um die Sicherheit von KI, wie etwa eine mögliche Gefahr für Grundrechte und Demokratie. Ein Beispiel hierfür sind "Deepfakes", die laut Europäischem Parlament dazu genutzt werden, um "extrem realistische gefälschte Videos, Audioaufnahmen und Bilder zu erzeugen".

    Diese Mechanismen können zu Polarisierung und Wahlmanipulation beitragen.

    Europäisches Parlament

    Auch im Hinblick auf Privatsphäre, Datenschutz und Urheberrecht gibt es Kritik. Das wird bei Lensa deutlich. Die Anwendung funktioniert auf Basis von "Stable Diffusion", ein KI-Bildgenerator, der mit bereits vorhandenem, oft urheberrechtlich geschütztem Bildmaterial aus dem Internet arbeitet. Die Urheber*innen werden aber nicht um Erlaubnis gefragt oder entschädigt. Zudem müssen User*innen, die Selfies in der App hochladen, ihre Rechte daran abtreten.
    Einige Userinnen kritisieren außerdem, dass Lensa ihre Avatare sexualisieren und in fragwürdigen Posen darstellen würde. Bei Männern sei das nicht der Fall.
    Kritik an Lensa
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    Auch zu ChatGPT gibt es Kritik. Die Antworten des Chatbots seien unzuverlässig, da auch völlig falsche Inhalte wiedergegeben und Desinformation verbreitet werden könnte. Diese ließen sich kaum von richtigen Inhalten unterscheiden, so die Kritik.

    Was wird zur Sicherheit von KI getan?

    Der Schutzbedarf beim Thema KI spielt auch in der Politik eine große Rolle. Erst kürzlich verständigten sich die EU-Länder auf gemeinsame Regeln für den Ausbau von KI in Europa. Damit sollen die Sicherheit von KI-Systemen und die Einhaltung von Grundrechten gewährleistet werden.

    Sicherheitsstandards müssen formuliert, ethische Fragen geklärt, Prüfszenarien entwickelt und Institutionen für deren Umsetzung benannt werden.

    TÜV-Verband

    Auch der TÜV-Verband engagiert sich dafür, prüfbare Sicherheitsstandards für KI zu etablieren. Diese sollen die Anwendungen sicher und transparent machen. Dafür seien nach Angaben auf der Webseite des TÜV noch einige Schritte auf politischer Ebene notwendig.

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