Twitter ohne Abo: Musk kündigt Einschränkungen an

    Nutzer sollen zahlen:Musk: Einschränkungen für Twitter ohne Abo

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    Musk macht Ernst: Der Twitter-Chef kündigt an, dass die Reichweite von Nutzern ohne Abo bald eingeschränkt werden soll. So soll das Bezahlmodell vorangetrieben werden.

    Elon Musk, CEO von Twitter, ist mit dem Logo des sozialen Netzwerks zu sehen, aufgenommen am 20.12.2022
    Elon Musk, Chef und Eigentümer von Twitter.
    Quelle: Imago

    Twitter-Besitzer Elon Musk macht den nächsten Schritt, um Nutzer zum Abschluss eines Bezahl-Abos zu bringen. So sollen vom 15. April an nur noch Tweets zahlender Abo-Kunden im "Für dich"-Bereich auftauchen, in dem die Beiträge von Software ausgesucht werden.
    Das sei der einzige realistische Weg, um sich gegen eine Flut automatisierter Bot-Accounts zur Wehr zu setzen, argumentierte Musk in der Nacht zum Dienstag.
    Der Schritt könnte die Reichweite der Tweets von Nutzern ohne das acht Euro im Monat teure Abo verringern. Allerdings sind keine Zahlen dazu bekannt, wie viele Nutzer von Twitter sich die Beiträge vom Algorithmus statt der chronologischen Reihenfolge anzeigen lassen.

    Twitter-Umfragen: "Stimme des Volkes" - für die Zahlenden

    Auch an Twitter-Umfragen sollen nach dem 15. April nur noch zahlende Abo-Kunden teilnehmen können. Musk hatte bei Twitter unter anderem darüber abstimmen lassen, ob er mehr Aktien des von ihm geführten Elektroauto-Herstellers Tesla verkaufen sollte oder ob der Account des Ex-Präsidenten Donald Trump entsperrt werden soll. Er sprach dabei von der "Stimme des Volkes".
    Erst im November hatte Musk die Führung des Social-Media-Konzerns übernommen:
    Auch sprachen sich Nutzer im vergangenen Jahr in einer von Musk angestoßenen Umfrage dafür aus, dass er den Chefposten bei Twitter aufgeben soll. Er versprach, dem zu folgen - sagte später aber, dass sich die Chefsuche noch bis Ende dieses Jahres hinziehen dürfte.

    Ältere Twitter-Verifizierungen sollen verschwinden

    Musk spricht von "verifizierten Accounts", denen die Funktionen vorbehalten bleiben sollen. Allerdings wird das bekannte Verifikationshäkchen bei Twitter bald eine andere Bedeutung haben: Vor der Übernahme durch Musk vergab Twitter die blauen Symbole nach einer Überprüfung persönlicher Daten an Prominente, Politiker oder Journalisten.
    Es stand dafür, dass der Account tatsächlich einer bestimmten Person oder einem bestimmten Unternehmen gehört. Diese früher vergebenen Häkchen sollen ab dem 1. April verschwinden, wie Musk jüngst ankündigte.
    Stattdessen sollen nur noch Kunden des Abo-Angebots "Twitter Blue" die genauso wie bisher aussehenden Symbole in ihren Accounts haben dürfen.
    Nach einem Chaos mit Fake-Accounts bei Vergabe der ersten Bezahlhäkchen im November gibt es zwar höhere Hürden dafür. Etwa muss ein Account mindestens 90 Tage alt sein und darf das Profilfoto nicht kürzlich geändert haben. Eine persönliche Identifizierung ist aber weiter nicht vorgesehen.
    Musk hatte bei der Einführung des Bezahlhäkchens ursprünglich argumentiert, dass die Authentifizierung durch Bezahldienste und App-Plattformen ausreichend vor einem Missbrauch des neuen Systems schützen werde.

    Musk: Tesla-Aktien verkauft, um Twitter-Pleite zu verhindern

    Doch zahlreiche Nutzer hielt das nicht davon ab, mit Verifikationshäkchen versehene Fake-Accounts von Prominenten und Unternehmen anzulegen. Twitter setzte die Abo-Funktion nach dem Chaos für mehrere Wochen aus bis die neuen Beschränkungen eingeführt wurden.
    Nach einem Einbruch der Werbeeinnahmen will er stärker auf Abo-Erlöse setzen. Geschäftszahlen gab es seit der Übernahme nicht, aber Musk sagte bereits, er habe Tesla-Aktien verkaufen müssen, um Twitter vor einer Pleite zu bewahren.

    Nach Übernahme von Elon Musk
    :Wie sicher ist Twitter noch?

    Es sind chaotische Zustände, die beim Kurznachrichtendienst Twitter herrschen. Während Elon Musk von "Twitter 2.0" spricht, befürchten Experten gravierende Sicherheitsrisiken.
    von Carolin Wolf
    Das Twitter-Logo an der Gebäudefront des Hauptsitzes in San Francisco.
    Quelle: dpa

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