Wer googelt, macht sich gläsern gegenüber dem Internet-Konzern. Immer mehr Menschen suchen deshalb nach einer anderen Suchmaschine. Alternativen zu Google gibt es viele.
Der Handel mit Suchprofilen ist ein richtig großes Geschäft. Wer verhindern will, dass seine Datenspuren bei der Suche nach Büchern, Bildern, Rezepten oder Tipps bei bestimmten Krankheiten systematisch gesammelt und weiterverkauft werden, muss Suchmaschinen nutzen, die keine Profilbildung vornehmen.
Den besten Schutz für die Privatsphäre bieten Suchmaschinen, die den Suchenden erlauben, die Treffer anonym aufzurufen. Wer dann einen Link aus der Trefferliste anklickt, dessen Internet-Protokolladresse und weitere Identifizierungsmerkmale werden dann eben nicht an die aufgerufene Website weitergereicht.
Metager: Anonym suchen und surfen
Das macht zum Beispiel Metager. Betrieben wird sie seit 2012 von Suma, Verein für freien Wissenszugang e.V. in Hannover. Entstanden ist Metager schon vor 25 Jahren an der Universität Hannover.
Da wurde sie als sogenannte Metasuchmaschine entwickelt, die Suchanfragen an die Indizes anderer Maschinen weiterleitet und deren Ergebnisse einsammelt. Bei Metager sind bis zu 30 weitere Suchmaschinen bei konkreten Anfragen mit eingespannt. Darunter sind auch kleinere und recht unbekannte Maschinen wie Yacy oder Exalead.
Der Index macht den Unterschied
Google fehlt hier als Weiterleitungsadresse. Seiten, die nur Google auswertet und kennt, werden hier also nicht gefunden. Dafür wird die russische Suchmaschine Yandex mit eingespannt, die oft Seiten liefert, die Google gar nicht drauf hat. Metager betreibt mittlerweile auch einen eigenen Index, der zügig ausgebaut wird.
Die Suchmaschine aus Hannover speichert weder die Internet-Protokoll-Adressen der Suchenden noch Detail-Angaben über deren Browser und setzt keine Tracker ein. Suchanfragen bleiben hier also wirklich privat.
Wie Digitalkonzerne in Europa Einfluss nehmen
Startpage anonymisiert Suchanfragen an Google
Startpage ist ein niederländisches Unternehmen und unterliegt der europäischen Datenschutzgrundverordnung. Die Suchergebnisse beziehen die Maschinen von Google mit ein. Vorher werden aber die Suchanfragen an Google anonymisiert.
Mit Ixquick hatte das Unternehmen bis zum Jahr 2016 noch eine zweite Suchmaschine am Start, die als reine Metasuchmaschine unterwegs war. Die wurde im März 2016 mit Startpage zusammengelegt und 2018 endgültig eingestellt.
Weitere Alternativen, nicht vollkommen anonym
Suchergebnisse ebenfalls ohne Profilbildung, aber ohne Garantie, einen Seitenaufruf aus der Trefferliste vollkommen anonym durchzuführen, bieten Fireball, Metacrawler, Metaspinner, Etools und Qwant. Etools findet sogar Seiten, die nicht einmal Google kennt und als Suchergebisse auswirft. Qwant hat einen eigenen Suchindex und zapft den Suchindex von Microsofts Suchmaschine Bing an.
Suchmaschinen gibt es auch im Darknet
DuckDuckGo sammelt zwar ebenfalls keine persönlichen Daten für die Profilbildung, der Suchmaschinenbetreiber sitzt aber in den USA. Deshalb unterliegt er den entsprechenden Sicherheitsgesetzen, die sich ungünstig auf den Datenschutz auswirken.
Um das zu vermeiden, bietet DuckDuckGo einen Zugang über den Tor-Browser, also eine Pforte im sogenannten Darknet an. Dafür muss aber der Tor-Browser installiert sein.
Xayn arbeitet an Browser-Zugang
Ist das der Fall, leistet zum Beispiel die Darknet-Suchmaschine Torch gute Orientierungshilfe. Ohne Tor-Browser, mit einem ganz normalen Browser wie Chrome oder Firefox lässt sich Google mit der Suchroutine Trooia anonym und privat durchsuchen.
Xayn mit Sitz in Berlin bietet eine Suchmaschine an, die zurzeit nur über Apps auf Android und iOS genutzt werden kann. An einem Browser-Zugang wird jedoch gearbeitet.