Verdi will auf seinem Bundeskongress über die Herausforderungen für die Zukunft beraten. Zur Eröffnung unterstreicht der Bundespräsident die Bedeutung der Gewerkschaften.
Quelle: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Gewerkschaften als unverzichtbar für Freiheit und Zusammenhalt in der Gesellschaft gewürdigt. "Sie leisten einen Dienst an der Demokratie", sagte Steinmeier bei der Eröffnung des Verdi-Bundeskongresses in Leipzig.
Bei den großen politischen Fragen der Zeit - von der Digitalisierung bis zum Klimawandel - komme es auf die Mitwirkung der Gewerkschaften an. Verdi sei "durch und durch politisch" und ergreife Partei für ein solidarisches Land.
"Dieser Anspruch ist heute unverändert wichtig. Offenheit, Freiheit, Solidarität - davon lebt unsere Demokratie", sagte Steinmeier. Auch in der digitalen Moderne sei soziale Verantwortung der Unternehmen möglich, mahnte der Bundespräsident. Damit diese Verantwortung angenommen werde, seien aber starke Interessenvertretungen nötig. "Verdi wird gebraucht und die anderen Gewerkschaften nicht minder. Das ist mühelos vorauszusehen."
Bsirske spricht sich für Grundrente aus
Zum Verdi-Bundeskongress werden rund 1.000 Delegierte in Leipzig erwartet. Sie werden einen neuen Vorsitzenden der Dienstleistungsgewerkschaft wählen. Frank Bsirske (67) scheidet nach 18 Jahren an der Spitze aus. Der Bundespräsident dankte dem Langzeitchef: "Sie haben sich um Deutschland verdient gemacht. Dafür gebührt Ihnen der Dank des gesamten Landes." Bsirskes designierter Nachfolger ist der bisherige Vize Frank Werneke (52).
Bsirske sprach sich vor Kongressbeginn noch einmal vehement für die von der Koalition versprochene Grundrente aus. "Die Grundrente ist ein ganz wichtiger Schritt, um das Armutsrisiko von Niedriglöhnen ein Stück weit zu begrenzen und dem entgegenzuwirken", sagte Bsirske.