Bastian Pochstein wohnt in Rostock und ist Geschäftsführer der Lübzer Brauerei. Er sieht sich als Gesamtdeutschen: "In den vergangenen 30 Jahren hat es große Fortschritte gegeben."
Einheit ist für mich …
Etwas ganz Besonderes und keineswegs selbstverständlich. Ich definiere Einheit so, dass wir unabhängig unserer Herkunft oder unseres Glaubens gemeinsam an einem Strang ziehen. Das muss nicht bedeuten, dass wir alle der gleichen Meinung sind, aber wir müssen bei unseren Entscheidung alle berücksichtigen und einbeziehen.
Meine erste Auslandsreise war …
Nach Kreta mit meinen Eltern. Damals war ich 16 Jahre alt und habe die Reise sehr genossen. Die Landschaft, das Meer, das Wetter. Die griechische Insel hat mich gepackt. Doch wenn ich mich entscheiden müsste zwischen Ostsee und Mittelmeer, würde ich mich immer für die Ostsee entscheiden. Denn das ist meine Heimat.
Fühlen Sie sich als "Ostler" oder "Westler"?
Weder noch. Ich fühle mich als Deutscher.
Wenn morgen die Mauer wieder stünde, was würden Sie am meisten vermissen?
Das wäre eine Katastrophe. Das sage ich als Geschäftsführer und als Privatperson. Eine Teilung ist für Freiheit, Frieden und Wohlstand nicht förderlich. Ich war viele Jahre im nationalen Vertrieb tätig und habe in der Zeit einzigartige Persönlichkeiten kennengelernt und neue Freundschaften geschlossen. Diese möchte ich auf keinen Fall missen. Menschen und Freunde aus vielen Regionen und Kulturen bereichern das Leben.
Wie finden Sie die Berichterstattung über Ost und West?
Ich frage mich, ob wir in 30 Jahren noch immer diese Unterscheidung Ost-West in der Berichterstattung sehen. Wir haben in den vergangenen 30 Jahren große Fortschritte gemacht. Und doch liegt noch immer ein langer Weg vor uns, bis es keine Unterschiede mehr zwischen Ost und West gibt. Die Berichterstattung über die Herausforderungen in Ostdeutschland ist deshalb wichtig.