US-Präsident Trump will einem chinesischen Telekomunternehmen unter die Arme greifen, das wegen Sanktionen ins Straucheln geriet. In den USA löst das Verwunderung aus.
Quelle: reuters
Ungeachtet der massiven Spannungen in Handelsfragen mit China will sich US-Präsident Donald Trump an der Rettung des chinesischen Telekommunikationsunternehmens ZTE beteiligen. In den USA löst das Verwunderung aus: "Unsere Geheimdienste haben gewarnt, dass ZTE-Technologie und Telefone eine Bedrohung für Cybersicherheit darstellen", twitterte der Top-US-Demokrat Adam Schiff. An Trump gewandt schrieb der Geheimdienst-Experte: "Sie sollten sich mehr um unsere nationale Sicherheit sorgen als um chinesische Jobs."
Trump sende widersprüchliche Signale aus, twitterte auch David Frum, ein früherer Redenschreiber des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush. Er verwies auf den von Trump angekündigten US-Ausstieg aus dem Atomabkommen mit Iran und der Androhung von Sanktionen für europäische Firmen, die weiter mit Iran Geschäfte machten. Frum verwies auf die Verstöße gegen die Iran-Sanktionen durch ZTE.
Auch US-Zulieferer betroffen
Trump hatte am Sonntag überraschend angekündigt, gemeinsam mit Chinas Präsident Xi Jinping an einer Lösung für ZTE zu arbeiten. Der Konzern solle "zurück ins Geschäft kommen", weil zu viele Arbeitsplätze in China auf dem Spiel ständen. Das US-Handelsministerium hatte US-Zulieferern wie Qualcomm oder Intel für sieben Jahre verboten, Bauteile oder Software an ZTE zu verkaufen. Die USA werfen ZTE vor, amerikanische Behörden nach der Missachtung von Sanktionen gegen Nordkorea und Iran in die Irre geführt zu haben.
Der mehr als 70.000 Mitarbeiter starke Konzern gab daraufhin bekannt, wegen der Verfügung aus den Vereinigten Staaten müsse es seinen Betrieb einstellen. Das Verbot hatte aber nicht nur ZTE geschadet, sondern auch den Qualcomm und Intel in Bedrängnis gebracht. Analysten zufolge stellen sie mehr als 40 Prozent aller Komponenten für die ZTE-Produkte bereit. In dieser Woche werden amerikanische und chinesische Handelsvertreter in Washington zusammenkommen, um weiter über den schwelenden Handelskonflikt zu beraten.