Einer aktuellen Studie zufolge ist die Armutsquote in Großstädten höher als im Rest des Landes.
Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Die Armutsquote in deutschen Großstädten ist deutlich höher als in Deutschland insgesamt. Der Anteil der Sozialhilfeempfänger in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern lag im Jahr 2016 bei 14 Prozent. Das teilte die Bertelsmann- Stiftung in Gütersloh mit.
Bundesweit lag der Anteil laut der Studie der Stiftung mit rund zehn Prozent um vier Prozentpunkte niedriger. Kommunen und Experten forderten daher mehr gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern, um strukturschwache Regionen zu fördern.
Kommunen überfordert
Die Verwaltungschefs von Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern sahen Armut zu 22 Prozent als großes oder sehr großes Problem, über alle kommunalen Verwaltungschefs hinweg waren es sechs Prozent. Die Stiftung riet Großstädten, ihre Strategien zur Bekämpfung von Armut zu verfeinern. Dazu gehörten detailliertere Armutsberichte. Immer öfter konzentrierten sich soziale Probleme in bestimmten Quartieren.
Die Städte bekämpften Armut mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln, könnten die "eigentlichen Ursachen für Armut" vielfach aber selbst nicht lösen, erklärte der Städtetagspräsident und Oberbürgermeister von Münster, Markus Lewe (CDU).