Bisher legte sich London in der Frage der Urheberschaft der Attacken auf die saudischen Ölanlagen nicht fest. Nun wird Premierminister Johnson deutlich.
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Nach den USA sieht auch Großbritannien den Iran hinter den jüngsten Angriffen auf saudische Ölanlagen. Das Vereinigte Königreich gehe mit "sehr hoher Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass Teheran für die Attacken verantwortlich sei, sagte Premierminister Boris Johnson.
Sein Land erwäge nun, sich US-geführten militärischen Maßnahmen zur Stärkung der saudischen Verteidigung anzuschließen. Bisher war Großbritannien davor zurückgeschreckt, einen Urheber des Angriffs vom 14. September zu benennen.
Großbritannien: Aussagen der Huthis "unplausibel"
Saudi-Arabien und die USA haben dem Iran die Verantwortung zugewiesen. Teheran hat dies zurückgewiesen. Den Angriff haben die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen für sich reklamiert.
Ein britischer Regierungsvertreter sagte der Nachrichtenagentur AP indes, dass die Aussage der Huthis "unplausibel" sei. Überreste von Marschflugkörpern aus iranischer Produktion seien an der Stätte des Angriffs entdeckt worden. Deren Modernität "deutet sehr, sehr stark auf eine iranische Verwicklung hin", ergänzte die Gewährsperson. Ob die Johnson-Regierung davon ausgehe, dass der Angriff womöglich von iranischem Boden aus erfolgte, sagte sie nicht.