Das Coronavirus komplett zu stoppen, ist aktuell kaum möglich - es geht darum, die Ausbreitung zu verlangsamen. Und dabei müssten alle mithelfen, appelliert Kanzlerin Merkel.
Quelle: Michael Kappeler/dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat an Politik und Bevölkerung appelliert, alle nötigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu ergreifen. Bund, Länder und Kommunen sowie alle 83 Millionen Menschen in Deutschland müssten alle Kräfte einsetzen, damit das Gesundheitssystem nicht überlastet werde.
Es gehe um das "Gewinnen von Zeit" und den Schutz von Älteren und Vorerkrankten, so Merkel weiter. Da seien Solidarität, Vernunft und "unser Herz füreinander auf eine Probe gestellt".
Merkel: Leere Stadien nicht das zentrale Problem
Es war das erste Mal, dass Merkel sich in einer ausführlichen Pressekonferenz zum Coronavirus äußerte. Sie verteidigte dabei die Maßnahmen der Regierung. Wichtig sei, dass alle staatlichen Ebenen arbeiten und die medizinischen Möglichkeiten genutzt werden könnten. Mit Blick auf die Absage von Veranstaltungen und andere Einschränkungen im öffentlichen Leben machte Merkel die Prioritäten deutlich. Es sei "nicht das zentrale Problem, ob ein Fußballspiel mit oder ohne Publikum stattfindet". Wichtig sei, die Ausbreitung des Virus zu bremsen.
Merkel sprach sich dafür aus, in den Bundesländern möglichst abgestimmt vorzugehen. Auf die Frage, ob sie sich angesichts des föderalen Systems mehr Durchgriffsrechte des Bundes wünsche, sagte sie: "Wir arbeiten mit der Rechtslage, die wir haben. Alles andere kann man mal später diskutieren."
Merkel erklärte zudem, es solle alles Notwendige getan werden, um der Wirtschaft zu helfen. Besonders betroffen seien die Veranstaltungsbranche sowie Hotels und Gastronomie. Man könne derzeit aber noch nicht abschätzen, wie hoch die Belastungen am Ende seien, fügte sie mit Blick auf staatliche Hilfsprogramme hinzu. Auf die Frage nach den Folgen für den Bundeshaushalt sagte Merkel: "Das andere geht jetzt erstmal vor." Das Land müsse jetzt gut durch die Krise kommen. "Und dann werden wir uns am Ende anschauen, was das bedeutet hat für unseren Haushalt."
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