2010 unterzeichneten die USA und Russland einen Pakt, der die Nukleararsenale der Länder verringern sollte. Er gilt nur bis 2021. Kremlchef Putin warnt vor der Zeit danach.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat vor einem neuen weltweiten Wettrüsten gewarnt. Der New-Start-Vertrag über die Kontrolle atomarer Angriffswaffen sei das letzte Instrument, das ein atomares Rüsten einschränke, sagte er beim Weltwirtschaftsforum in St. Petersburg. Das Abkommen läuft 2021 aus.
Er wundere sich, dass die ganze Welt tatenlos zusehe, wie Errungenschaften der Vergangenheit gefährdet würden. Wenn niemand an einer Verlängerung interessiert sei, sei es sein Land auch nicht.
New-Start-Vertrag endet 2021
Moskau habe "hundert Mal" seine Bereitschaft zur Verlängerung erklärt, sagte Putin zu Journalisten. Washington allerdings führe darüber "keinerlei Gespräche". "Und im Jahr 2021 wird alles enden." Der New-Start-Vertrag war im Jahr 2010 von den damaligen Staatschefs Barack Obama und Dmitri Medwedew in der tschechischen Hauptstadt Prag unterzeichnet worden. Das Abkommen sieht eine Verringerung der Zahl der einsatzbereiten Atomsprengköpfe um gut ein Drittel auf jeweils 1.550 sowie eine Begrenzung der Trägersysteme auf jeweils 800 vor.
Bereits Anfang Februar waren Russland und die USA aus dem INF-Abrüstungsvertrag ausgestiegen. Einigen sich beide Seiten nicht noch auf einen Erhalt des Abkommens, würde es nach einer Sechs-Monatsfrist Anfang August automatisch auslaufen. Das Abkommen verbietet landgestützte Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern, die Atomsprengköpfe tragen können.