Außenministerin Baerbock will nicht zu den Olympischen Spielen nach China reisen. Das sei eine "persönliche Entscheidung". Die EU versuche, sich auf einen Boykott zu einigen.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wird im Februar nicht zu den Olympischen Winterspielen nach Peking reisen.
sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Das sei aber ihre persönliche Entscheidung.
Zur Frage eines diplomatischen Boykotts der Spiele suche man derzeit noch eine gemeinsame Linie mit den EU-Partnern.
Zuvor Olympia-Boykott nicht ausgeschlossen
In einem Interview Anfang Dezember hatte Baerbock einen Boykott der Winterspiele nicht kategorisch ausgeschlossen.
Auf die Frage, wie sie zu einem Boykott stehe, hatte die Politikerin (Grüne) der taz gesagt: "Wenn ich sehe, wie Chinas Führung mit der Tennisspielerin Peng Shuai umgeht oder mit der verhafteten Bürgerjournalistin Zhang Zhan, sollten wir natürlich auch die Olympischen Spiele genauer in den Blick nehmen. Da gibt es für Regierungen unterschiedliche Formen des Umgangs, die in den kommenden Wochen sicherlich diskutiert werden."
USA und weitere Länder senden keine offiziellen Vertreter
Die USA hatten schon vor Wochen angekündigt, keine offiziellen Vertreter zu den Spielen nach China zu entsenden. Australien, Kanada, Großbritannien und Neuseeland schlossen sich an.
Hintergrund ist unter anderem die Menschenrechtslage in dem bevölkerungsreichsten Land der Welt. Die Führung in Peking steht wegen ihres Umgangs mit Minderheiten wie den Uiguren und Tibetern in der Kritik, aber auch wegen der Unterdrückung der Demokratiebewegung in Hongkong oder seinen Drohungen gegen Taiwan.
Die US-Regierung will keine offiziellen Vertreter zu den Olympischen Winterspielen schicken. China reagierte brüskiert. Auch deutsche Politiker haben sich geäußert.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat einen politischen Boykott der Olympischen Winterspiele als inakzeptabel kritisiert. "Das ist eine nicht hinnehmbare und falsche Entscheidung", sagte er auf seiner großen Jahrespressekonferenz kurz vor Weihnachten. Und weiter:
Der Kremlchef will im Februar zur Eröffnung der Spiele nach Peking reisen.