Nach einer Infektion mit sogenannten Vibrionen ist eine Frau in Mecklenburg-Vorpommern gestorben. Sie hat sich wohl bei einem Bad in der Ostsee infiziert.
Quelle: Markus Scholz/dpa
In Mecklenburg-Vorpommern ist eine Frau nach einem Bad in der Ostsee an einer Bakterien-Infektion gestorben. Die ältere Frau habe zur Risikogruppe immungeschwächter Menschen gehört. Das sagte der Direktor des Landesamtes für Gesundheit und Soziales, Heiko Will.
Bislang habe man vier weitere Menschen registriert, die sich mit sogenannten Vibrionen infiziert hatten. Will warnte vor Panikmache. Seit 2003 habe es acht Todesfälle durch Vibrionen gegeben. Angesichts von Millionen Badegästen sei das Risiko extrem gering.
Gefährdet sind geschwächte Menschen
Es sei der erste Todesfall dieser Art in diesem Jahr, sagte der Sprecher des Landesamtes. Fünf weitere Menschen seien derzeit nach einem Bad in der Ostsee an einer Vibrionen-Infektion erkrankt. In den vergangenen 16 Jahren habe das Lagus 52 Fälle von Vibrionen-Erkrankungen registriert. Acht davon seien tödlich verlaufen. Die Zahl der Badegäste schätze er für den selben Zeitraum auf 60 bis 80 Millionen.
Nach Angaben des Sprechers gehören Vibrionen zur Flora salzhaltiger Meere und kommen vor allem im Boden vor. Sobald die Wassertemperatur über 20 Grad Celsius steige, vermehrten sie sich sprunghaft. Dies sei auch aktuell an sieben Messstellen des Lagus in der Ostsee festgestellt worden. Gefährdet sind laut Lagus am ehesten Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder mit chronischen Krankheiten. Die Bakterien treten auch über kleine Wunden oder Risse in der Haut ein. Sie können Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber und Erbrechen verursachen. Im schlimmsten Fall lösen sie eine Blutvergiftung aus.