Lufthansa und Verdi haben sich auf einen langfristigen Tarifvertrag geeinigt: Die rund 30.000 Beschäftigten der Bodendienste erhalten bis zu sechs Prozent mehr Lohn.
Quelle: dpa
Die Beschäftigten sollen in einer ersten Stufe rückwirkend ab dem 1. Februar drei Prozent mehr Geld bekommen. Eine zweite Stufe zum 1. Mai 2019 beträgt ebenfalls drei Prozent, ist aber an den wirtschaftlichen Erfolg der jeweiligen Lufthansa-Teilgesellschaften gekoppelt, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten. Die Laufzeit beträgt 33 Monate bis Ende September 2020.
Steigerung abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg
Würden die vereinbarten Ziele etwa bei der Frachtgesellschaft Lufthansa Cargo oder der Catering-Tochter LSG verfehlt, stiegen die Gehälter in der zweiten Stufe dort nur um 1,8 Prozent. "Mit diesem variablen Vergütungsmodell berücksichtigen wir die wirtschaftliche Situation unserer einzelnen Geschäftsfelder", erklärte Lufthansa-Personalvorstand Bettina Volkens.
Für sämtliche Lufthansa-Techniker wird die erste Stufe als Sockelbetrag von knapp 107 Euro ausgezahlt, was für die unteren Lohngruppen eine stärkere Steigerung als die durchschnittlichen drei Prozent bedeutet. In den höheren Lohngruppen fällt sie prozentual entsprechend geringer aus.
Die Gewerkschaft sprach von einem "guten Ergebnis". In den Verhandlungen hatte Verdi auch Tarifmodelle vorgeschlagen, in denen die Beschäftigten zwischen zusätzlicher Vergütung oder freien Tagen hätten wählen können. Dieser Vorschlag kam zunächst nicht durch, soll aber künftig in Arbeitsgruppen besprochen werden, sagte eine Sprecherin der Gewerkschaft.
Die nächsten Monate gilt Tariffriede
Die Airline hat jetzt mit allen Beschäftigtengruppen Tariffrieden geschlossen. Im vergangenen Jahr erst hatte die Lufthansa den jahrelangen, von 14 Streiks begleiteten Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit beigelegt. Ein Teil der Tarifverträge mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo läuft allerdings Ende 2018 aus. Die Gewerkschaft kritisierte vor Kurzem, dass noch immer nicht alle Regelungen umgesetzt seien und warnte vor Streiks Anfang 2019.